Deepfake-Video Krypto-Opfer werden ein zweites Mal über den Tisch gezogen

Von Dirk Jacquemien

22.11.2022

Ein Deepfake-Video von FTX-Gründer Sam Bankman-Fried sollte Krypto-Opfer erneut in eine Falle locken.
Ein Deepfake-Video von FTX-Gründer Sam Bankman-Fried sollte Krypto-Opfer erneut in eine Falle locken.
Getty Images

Opfer des Bankrotts der Krypto-Börse FTX sollen mit einem Deepfake-Video erneut ausgenommen werden. Verbreitet wird dieses durch verifizierte Twitter-Accounts.

Von Dirk Jacquemien

22.11.2022

Der Zusammenbruch der einst zweitgrössten Krypo-Börse FTX sorgte in den letzten Wochen für Turbulenzen in der Welt der digitalen Währungen. Der Bitcoin fiel etwa auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren. Die Aufarbeitung des FTX-Kollapses, vor Konkursgerichten und durch Strafverfolgungsbehörden, steht allerdings ganz am Anfang.

Was aber bereits klar zu sein scheint, ist, dass die Einlagen der FTX-Kund*innen zu grossen Teilen wohl verloren sind. Und in diesen schweren Zeiten müssen Betroffene nun auch noch darauf achten, nicht Opfer eines weiteren Betrugs zu werden. Angelockt werden sie hier durch ein Deepfake-Video des FTX-Gründers Sam Bankman-Fried.

Nur ein neuer Betrug

Das Video wurde auf Twitter veröffentlicht, gepostet von einem verifizierten Account mit dem Namen «SBF», genau Bankman-Frieds echtem Twitter-Konto nachempfunden. Nachdem der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk den blauen Haken an jeden mit 8 Dollar verkauft hatte, häuften sich solche Imitationen prominenter Accounts (Musk hat diesen Schritt inzwischen rückgängig gemacht).

«Wie ihr wisst, ist FTC bankrott. […] Als Kompensation für euren Verlust haben wir eine Aktion gestartet, bei der ihr eure Kryptowährungen verdoppeln könnt», sagt der falsche Bankman-Fried im Video.

Die Zuschauer*innen werden dann auf eine Website verwiesen, auf der sie um Krypto-Zahlungen gebeten werden. Diese würden dann in doppelter Höhe zurückgeschickt, heisst es. Das ist freilich eine bekannte Betrugsmasche, das Geld wäre unwiederbringlich futsch.

Bei genauerem Hinschauen ist das Video relativ einfach als Fälschung erkennbar. So wiederholt sich etwa die Szene im Hintergrund, auch sind Stimme und Lippen nicht völlig synchron. Dennoch macht Deepfake-Technologie Betrugsversuche vielfach um einiges überzeugender, sodass mehr Aufmerksamkeit von Internet-Nutzer*innen angebracht ist.