Männergesundheit Schlechtes Sperma führt zu erhöhter Sterblichkeit

tafu

21.12.2020

Je schlechter die Qualität der Spermien, umso wahrscheinlicher ist es, dass ein Mann im Laufe des Lebens an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet. (Archivbild)
Je schlechter die Qualität der Spermien, umso wahrscheinlicher ist es, dass ein Mann im Laufe des Lebens an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet. (Archivbild)
KEYSTONE

Die Qualität des Spermas sagt nicht nur etwas über die Fruchtbarkeit eines Mannes aus. Wissenschaftler fanden nun heraus, dass ein Mangel an Testosteron zu  einer erhöhten Sterblichkeit führt.

Testosteron ist entscheidend für die Männergesundheit: Nicht nur spielt das Hormon bei der Produktion von Sperma und damit für die Fruchtbarkeit eine entscheidende Rolle. Auch kann ein Mangel des Sexualhormons zu erhöhter Sterblichkeit führen. Das berichtet der «Tages-Anzeiger» und bezieht sich damit auf einen Bericht des Gesundheitsportals «Aponet».

Auf einem virtuellen Andrologie-Kongress tauschten sich internationale Experten über ihre Forschungsergebnisse aus. «Wir müssen die Fruchtbarkeit des Mannes neu bewerten und als Indikator für die Männergesundheit ansehen», erklärte Sabine Kliesch, Chefärztin der Abteilung für Klinische und Operative Andrologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

Unfruchtbare Männer deutlich öfter krank

Man wisse nun, dass die Fruchtbarkeit des Mannes auch ein Fenster zu seiner Gesundheit sei. Unfruchtbare Männer entwickelten demnach im späteren Leben deutlich öfter Begleiterkrankungen, welche ihre Lebenserwartung beeinflussen.

Männer mit geringer Spermienzahl seien im Laufe ihres Lebens häufiger wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Behandlung, auch das Krebsrisiko sei bei Männern erhöht, die unbewegliche, fehlgeformte oder zu wenige Spermien aufweisen. Testosteron spiele auch im Zusammenhang mit Covid-19 eine Rolle: Je niedriger der Spiegel des Sexualhormons, umso grösser ist das Risiko, dass die Erkrankung einen schweren Verlauf nehme.



Diese Studienergebnisse sollten alarmieren, heisst es weiter, denn wie Wissenschaftler der Universität Genf feststellten, seien bei über der Hälfte der Schweizer Rekruten zu wenig oder zu schlechte Spermien diagnostiziert worden. Dafür untersuchten die Forscher über 13 Jahre die Spermienqualität von mehr als 2500 Rekruten und massen sie an den Normen der Weltgesundheitsorganisation.

Das Problem beschränke sich allerdings nicht nur auf die Schweiz, auch in vielen anderen Industrienationen sinken Qualität und Anzahl der Spermien. Gründe dafür könnten Umweltgifte und Chemikalien sowie ein ungesunder Lebensstil sein.

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