Corona-Massnahmen Isolation bringt Frühgeborene in Gefahr

SDA

16.3.2021 - 09:59

ARCHIV - Ein Frühchen wird von einer Pflegekraft berührt. Berührungen von Eltern werden wegen der Hygieneregeln seltener.
ARCHIV - Ein Frühchen wird von einer Pflegekraft berührt. Berührungen von Eltern werden wegen der Hygieneregeln seltener.
Bild: Keystone/dpa/Holger Hollemann

Strenge Corona-Regeln in Geburtenstationen können fatale Folgen für Frühgeborene haben. Wegen den Corona-Massnahmen kann es ihnen an lebenswichtigem Körperkontakt fehlen in den ersten Lebenswochen.

16.3.2021 - 09:59

Wegen der Pandemie werde in vielen Ländern der lebenswichtige Körperkontakt zwischen Eltern und ihren Babys eingeschränkt, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Der medizinische Nutzen des Kuschelns sei weit höher als die Ansteckungsgefahr, argumentiert die UNO-Behörde in einem Forschungsbericht.

Für Frühchen und Neugeborenen mit geringem Gewicht wird normalerweise die Känguru-Methode empfohlen, bei der das Kind möglichst viele Stunden am Tag auf den nackten Oberkörper der Mutter oder des Vaters gelegt wird. Zusätzlich sollen die Kinder Muttermilch bekommen.

Nach Angaben der WHO kann das Sterberisiko dieser Babys so um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Eine Modellrechnung unter der Führung der WHO kam zum Schluss, dass das Sterberisiko durch das Aussetzen dieser Massnahmen mindestens 65-mal höher ist als das Risiko, dass sich Kinder durch den Kontakt eine tödliche Corona-Infektion zuziehen.

Dass die Pandemie zu Restriktionen geführt hat, zeigt eine internationale Umfrage unter Krankenschwestern und Medizinern, bei der zwei Drittel von 1120 Befragten angab, dass sie bei positivem Corona-Test oder ungeklärtem Status Mütter nach der Geburt von ihren Babys trennen würden.

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