Bötschi fragt Aviva Rocks, Pornostar: «Ich verstehe Hundebesitzer nicht, die Fleisch essen»

Von Bruno Bötschi

13.10.2020

Aviva Rocks: «Wir Menschen nehmen uns das Recht raus, Tiere zu unterwerfen, sie zu folternd und zu töten. Wir machen mit Tieren all das, was gegenüber Menschen strafbar wäre.»
Aviva Rocks: «Wir Menschen nehmen uns das Recht raus, Tiere zu unterwerfen, sie zu folternd und zu töten. Wir machen mit Tieren all das, was gegenüber Menschen strafbar wäre.»
Bild: Aviva Rocks

Die Schweizer Pornodarstellerin Aviva Rocks, 30, gründete in Spanien einen Gnadenhof. Sie sagt, wie sie zur Tierschutz-Aktivistin wurde und weshalb sie keine Schönheitsoperationen mehr will.

Frau Rocks, wie geht es Ihnen?

Ich bin glücklich.

Als wir kürzlich wieder einmal Kontakt hatten, mailten Sie mir, dass sich viel verändert hat in Ihrem Leben.

Das stimmt. Als Sie mich vor mehr als zwei Jahren in Spanien besuchten, wohnte ich noch in Calpe an der Costa Blanca. Nun lebe ich seit einigen Monaten etwas nördlicher in einem Haus in Benitachell. Dort habe ich mir meinen Lebenstraum erfüllt und einen Gnadenhof eröffnet.

Wie viele Tiere leben auf Ihrer ‹Loonytunsranch›?

Das ändert sich ständig – aktuell sind es vier Hunde, zwei Büsis, sechs Hühner, zwei Truthähne, ein Lamm, ein Geissbock und ein Säuli.

Woher kommen die Tiere, die Sie aufnehmen?

Die Schicksale der Tiere sind vielfältig, so wie auch das Leid, das wir Menschen, den Tieren antun. Ich habe alte Tiere bei mir, aber auch junge. Das Lamm hat ein Mann aus dem Schlachthof gerettet. Die Leute in der Umgebung wissen zudem, dass ich grosse Hunde aufnehme. Erst kürzlich habe ich einen alten Border Collie vor dem Tod gerettet.

Was wollen Sie mit Ihrem Gnadenhof erreichen?

Wir Menschen nehmen uns das Recht raus, Tiere zu unterwerfen, sie zu foltern und zu töten. Wir machen mit Tieren all das, was gegenüber Menschen strafbar wäre. Die Tiere können sich nicht wehren, deshalb gründete ich die ‹Loonytunsranch›, um gegen diese Ungerechtigkeit zu kämpfen und möglichst vielen Tieren ein würdiges Leben bieten zu können.

Auf einem Ihrer letzten Instagram-Posts sind Sie zusammen mit einer Ziege zu sehen. Dazu schrieben Sie den Satz: ‹Tierschutz endet nicht bei Hund und Katz›. Was wollen Sie damit sagen?

Es ist schön, wenn sich Menschen für das Wohl von Hunden und Katzen einsetzen. Aber für mich ist das Leben einer Sau, eines Huhnes oder einer Ziege genauso viel wert. Diese Tiere müssen genauso gerettet werden. Ich verstehe nicht, wie jemand Hundebesitzer sein kann, aber gleichzeitig ein Huhn auf dem Teller liegen haben kann.

Auf Ihrem Instagram-Account fand ich noch einen weiteren Satz: ‹Porn against animal cruelty.›

Damit will ich sagen, dass ich mein Geld, welches ich mit meinem Beruf als Cam-Girl und Pornodarstellerin verdiene, künftig ausschliesslich für meine Tiere einsetzen möchte. Ich möchte zeigen, dass es kein Widerspruch ist, Pornos zu drehen und gleichzeitig als Tierschützerin tätig zu sein.

Zum Autor: Bruno Bötschi

«Blue News»-Redaktor Bruno Bötschi spricht für das Frage-Antwort-Spiel «Bötschi fragt» regelmässig mit bekannten Persönlichkeiten. Bötschi hat viel Erfahrung mit Interviews. Für die Zeitschrift «Schweizer Familie» betreute er jahrelang die Serie «Traumfänger». Über 200 Persönlichkeiten stellte er dafür die Frage: Als Kind hat man viele Träume – erinnern Sie sich? Das Buch zur Serie «Traumfänger» ist im Applaus Verlag, Zürich, erschienen. Es ist im Buchhandel erhältlich.

Seit wann essen Sie kein Fleisch mehr?

Veganerin bin ich seit zwei Jahren, davor war ich jahrelang Vegetarierin.

Essen Sie kein Fleisch, weil Sie es nicht gerne haben oder weil Ihnen das Wohl der Tiere am Herzen liegt?

Ich habe Fleisch geliebt, war zudem Fan von Eiern. Früher habe ich, wenn ich gekocht habe, fast überall ein Spiegelei drauf geklatscht. Egal, ob ich Pasta kochte, eine Pizza gebacken oder auch nur ein Salat zubereite habe. Eier durften bei mir nie fehlen. Heute esse ich nicht einmal mehr die Eier meiner eigenen Hühner. Ich habe realisiert, dass in unserem Umgang mit Tieren vieles schiefläuft und grausam ist und dass so viele Unwahrheiten über unsere Ernährung im Umlauf sind.

Woher kommt Ihr grosses Herz für Tiere?

Ich weiss nicht. Ich habe Tiere schon immer gerne gehabt – und je älter ich werde, desto mehr wächst diese Liebe.

Mögen Sie Tiere lieber als Menschen?

Ja.

Aber in Ihrem zweiten Job als Cam-Girl und Pornodarstellerin arbeiten Sie regelmässig hautnah mit Menschen?

Als Cam-Girl habe ich keinen direkten Kontakt mit meinem Gegenüber – und als Pornodarstellerin bin ich meine eigene Produzentin und kann deshalb auswählen, mit welchen Partnerinnen und Partnern ich zusammenarbeite.

Sie sind nicht die erste Pornodarstellerin, die sich für die Tierrechte einsetzt – auch Illona Staller aus Italien, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Cicciolina, tut es. Haben Sie eine Idee, wieso gerade Pornodarstellerinnen sich oft für Tierrechte einsetzen?

Ich kenne Frau Staller nicht – aber ich finde es gut, dass sie sich für Tiere einsetzt. Je mehr Menschen das tun, desto besser. Allerdings glaube ich nicht, dass Pornodarstellerinnen ein besonderes Faible für den Tierschutz haben.

Aviva Rocks: «Ich möchte zeigen, dass es kein Widerspruch ist, Pornos zu drehen und gleichzeitig als Tierschützerin tätig zu sein.»
Aviva Rocks: «Ich möchte zeigen, dass es kein Widerspruch ist, Pornos zu drehen und gleichzeitig als Tierschützerin tätig zu sein.»
Bild: Aviva Rocks

Was sagen Sie jenen, die meinen, es sei obszön, als Pornodarstellerin und Cam-Girl zu arbeiten?

Es ist mir Wurst, was andere Menschen über meinen Beruf denken. Solange ich am Morgen glücklich aufstehen und mit Freude und Lust meiner Arbeit nachgehen kann, ist die Welt für mich in Ordnung.

Was denken Sie, werden Ihnen wegen Ihres Berufes öfters als anderen Menschen unanständige Fragen gestellt?

Hmmm … das könnte durchaus sein. Aber mich stören solche Fragen nicht. Ich habe nie ein Geheimnis um meinen Job gemacht, ging immer offen mit meiner Sexualität um, weil mir das meine Eltern so vorgelebt haben.

Es stört Sie also nicht, wenn Sie auf der Strasse von einem wildfremden Menschen gefragt werden: ‹Ist Ihr Busen echt?› oder ‹Wie schwer sind Ihre Brüste?›

Überhaupt nicht. Mir ist durchaus bewusst, dass ich mit meinem Äusseren provoziere. Und ich gebe auch zu: Ich stelle mich gerne zur Show.

Wie schwer sind Ihre Brüste aktuell?

1,6 Kilogramm pro Brust.



Wann hatten Sie Ihre allererste Schönheitsoperation?

Mit 21 liess ich mir meine Brüste vergrössern.

Wie oft haben Sie Ihren Busen mittlerweile vergrössern lassen?

Dreimal.

Was ist der schönste Teil Ihres Körpers?

Die Brüste – ganz klar.

Ist Ihnen Ihr Äusseres wichtiger als Ihre Gesundheit?

Sagen wir es so: Kurz vor einer Operation, ja. Aber natürlich weiss ich, dass ein Eingriff immer Risiken mit sich bringt. Aber wenn ich ständig Angst hätte davor, dann wäre ich nicht der zufriedene Mensch, der ich heute bin. Wissen Sie, ich kann morgen, wenn ich über die Strasse gehe, von einem Auto angefahren werden. Risiken gehören zum Leben. Es kann immer etwas passieren, man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass alles immer glattläuft.

Hans und Franz heissen die Busen von Heidi Klum. Haben Ihre Brüste eigentlich auch Namen?

Meine Brüste haben keine Namen. Es sind zwei Körperteile, mehr nicht. Meine Hände und Füsse haben ja auch keine Namen.

Ich hätte einen Namensvorschlag: Wie wäre es mit Matterhorn und Jungfrau?

(Lacht schallend) Nein, nein, meine zwei Brüste bleiben weiterhin zwei namenlose Körperteile, an denen die Männer ihre Freude haben sollen.

Schönheitsoperationen sind schmerzhaft. Ich weiss von was ich rede, ich habe selber schon Botox und Hyaluronsäure spritzen lassen, um danach Reportagen über die Eingriffe schreiben zu können.

Mein absolut schmerzhaftester Eingriff war, als ich mir für meine Lippen ein Permanent-Make-up machen liess. Das mache ich nie wieder. Solche Schmerzen habe ich noch nie erlebt – und das über mehr als fünf Stunden, so lange dauerte die ganze Prozedur. Das war wirklich schlimm.

Aviva Rocks: «Mir ist durchaus bewusst, dass ich mit meinem Äusseren provoziere. Und ich gebe auch zu: Ich stelle mich gerne zur Show.»
Aviva Rocks: «Mir ist durchaus bewusst, dass ich mit meinem Äusseren provoziere. Und ich gebe auch zu: Ich stelle mich gerne zur Show.»
Bild: Aviva Rocks

Der deutsche Modemacher Wolfgang Joop sagte in einem Interview zum Thema Schönheitsoperationen: ‹Ich bin wirklich kein Masochist, aber ich glaube, du begreifst in dieser Welt, die so laut ist, so zu, so überfüllt, den Wert deiner Existenz nur dann, wenn es wehtut.›

Ich kann nur für mich reden – nach einer Schönheitsoperation schüttet mein Körper Endorphine und Adrenalin aus. Das gibt mir jedes Mal einen unglaublichen Kick. Und natürlich macht mich auch das Ergebnis glücklich. Ein Eingriff tut zwar sauweh, aber mir geht es nachher besser, weil ich mich wohler fühle in meiner Haut.

Tönt fast so, als wären Sie ein bisschen süchtig danach?

Ja, das könnte sein.

Was halten Sie von der Theorie, dass man durch Schönheitsoperationen seinem Partner oder seiner Partnerin signalisieren will: ‹Hey, ich strenge mich im Fall an.›

(Lacht schallend) Ich habe ja nicht einmal einen Freund. Auf mich kann deshalb diese Theorie nicht wirklich angewendet werden. Ich habe jede meiner Schönheitsoperationen nur für mich gemacht und für niemanden anders.

Gibt es Schönheitsoperationen, die Sie nicht machen würden?

Ich glaube nicht – aber wissen Sie was: Ich werde keine weiteren Schönheitsoperationen mehr machen lassen.

Wie bitte? Bei unserem ersten Gespräch vor zwei Jahren sagten Sie, dass Sie Ihre Brüste noch ein viertes Mal vergrössern wollen, obwohl Sie nach Ihrer dritten Brust-Vergrösserung anfänglich mit Atemproblemen und Rückenbeschwerden zu kämpfen hatten …

Es stimmt, ich finde Frauen mit grossen Brüsten extrem schön. Aber ich habe in den letzten zwei Jahren gemerkt, dass ich total zufrieden bin mit meinen Brüsten. Ich mag ihre Form, die Nippel schauen genau dorthin, wo sie müssen. Ich glaube, wenn ich jetzt nochmals ein Kilo draufladen täte, bekäme ich irgendwann wirklich gesundheitliche Probleme. Und das will ich nicht. Ich werde künftig nur noch einmal im Jahr im Gesicht Botox spritzen lassen und meine Lippen mit Hyaluronsäure behandeln lassen.

Sie setzen sich für das Wohl von Tiere ein, lassen sich aber gleichzeitig Botox spritzen für dessen Produktion nach wie vor Hunderttausende von Mäusen qualvoll ihr Leben lassen müssen. Wie ist das für Sie als Tierschutz-Aktivistin vereinbar?

Botox kann man zum Glück seit 2012 ohne Tierversuche herstellen und testen. Auch bei meinen Pflegeprodukten achte ich im Übrigen darauf, dass sie ohne Tierversuche hergestellt werden können oder im besten Fall sogar vegan sind.

Wie viele Schönheitsoperationen waren es bisher insgesamt?

Ich muss kurz rechnen: Dreimal die Brüste, dreimal die Nase, ein Stirn- und ein Lippenlifting und dann habe ich mir noch einmal das Kinn schleifen lassen, macht also total neun Operationen.

Wie viel Geld haben Sie bisher in die Umgestaltung Ihres Körpers gesteckt?

Ich denke, alles zusammen wird an die 60'000 Franken gekostet haben.

Aviva Rocks: «Ich habe Tiere schon immer gerne gehabt – und je älter ich werde, desto mehr wächst diese Liebe.»
Aviva Rocks: «Ich habe Tiere schon immer gerne gehabt – und je älter ich werde, desto mehr wächst diese Liebe.»
Bild: Aviva Rocks

Sie fanden sich früher nicht schön, hatten möglicherweise Minderwertigkeitskomplexe wegen Ihres Körpers. Wäre es nicht günstiger gewesen, an den Komplexen zu arbeiten?

Fakt ist: Ich hatte früher keine Freude an meinem Äusseren. Was habe ich also gemacht? Ich habe mein Äusseres so verändern lassen, dass ich mir gefalle. Früher hatte ich kein Selbstwertgefühl, ich war scheu, hatte Mühe damit, auf andere Leute zuzugehen und war megaschnell verunsichert. Heute ist das anders. Heute weiss ich, was ich will. Heute weiss ich, was ich kann. Ich bin viel weniger scheu, gehe auch einmal auf Menschen zu und rede mit ihnen. Ich fühle mich wohl in meiner Haut und das finde ich wunderbar.

Geniessen Sie es, wenn Sie die Männer anstarren?

Sehr sogar. Natürlich gibt es aber auch bei mir Tage, an denen ich mich nicht gut fühle. Dann trage ich Schlabberlook, damit ich weniger auffalle. Aber grundsätzlich provoziere ich gerne mit meinem Äusseren und mit meiner Kleidung.

Welches Frauenbild, glauben Sie, vermitteln Sie einem 13-jährigen Jungen in der Pubertät, wenn er Sie auf der Strasse sieht?

Ich weiss nur, dass ich als Kind vom französischen Busenwunder Lolo Ferrari total fasziniert war und sie richtiggehend vergöttert habe. Aber ich hatte damals keine Ahnung davon, dass sie operiert ist. Ich fand die Frau einfach wunderschön. Ich glaube, ich habe keinen Einfluss darauf, was junge Menschen für ein Frauenbild haben. Ich denke, entscheidender ist, wie die Jugendlichen von den Eltern erzogen und aufgeklärt werden. Ich finde es wichtig, dass Teenagern klar gesagt wird: Wenn du auch so aussehen willst, dann ist das grundsätzlich okay, aber warte bitte bis du 18 bist, weil dann kannst du selber darüber entscheiden. Aber ehrlich gesagt: Es gibt Schlimmeres als Schönheitsoperationen. Ich tue ja nichts, was verboten ist, ich konsumiere keine Drogen, ich mache keine illegalen Geschäfte …

Frau Ferraris Oberweite hatte nach 33 Operationen einen Umfang von 130 Zentimetern. Sie galt als die Frau mit dem grössten Busen der Welt. War das einmal Ihr Ziel?

Nein, dieses Ziel hatte ich nie – und wie gesagt: Ich plane keine weiteren Vergrösserungen mehr.

Wie viel Wert legen Sie auf die Meinung anderer Menschen?

Würde ich darauf Wert legen, würde ich nicht so aussehen wie ich heute aussehe und ich wäre das Projekt Gnadenhof nie angegangen.



Auf Ihrem Instagram-Account posten Sie seit Kurzem auch regelmässig Bilder von Ihren Tieren. Finden das Ihre Fans cool?

Die Männer finden es nicht alle lustig. Kürzlich schrieb einer unter das Bild meines Truthahnes, ihn würde dessen Story kein bisschen interessieren. Ich habe ihm dann nett geschrieben, er müsse das Bild ja nicht ansehen und die Story nicht lesen. Die meisten Frauen hingegen finden es gut, dass ich mich für Tiere einsetze, auch in der Erotikbranche kommt mein Einsatz gut an.

Sie könnten ja zwei Accounts erstellen – einen für die Erotik, den anderen für Ihren Gnadenhof?

Nein, das werde ich nicht tun. Beide Tätigkeiten, auch wenn sie total unterschiedlich sind, gehören zu meinem Leben.

In Spanien, wo Sie seit mehreren Jahren leben, beteiligten Sie sich auch an Tierdemos. Für was kämpfen Sie dort genau?

Ich demonstriere gegen Stierkämpfe und grundsätzlich gegen die Zustände in der Tier- und Lebensmittelindustrie.

Gingen Sie früher, als Sie noch in der Schweiz lebten, auch auf Demos?

Nein.

Heisst das, dass Sie sich wegen Ihres Gnadenhofs künftig auch mehr politisch aktiv sein werden?

Sagen wir es so: Durch den Gnadenhof habe ich neue Freundinnen und Freunde gefunden. Und das Schöne dabei ist: Den Tierschutz-Aktivisten hierzulande ist es egal, was ich arbeite, wie ich mein Geld verdiene. In Spanien ist die Toleranz gegenüber meinem Beruf viel grösser.

Sie setzen sich für Tiere ein und dass die keine Schmerzen erleiden müssen. Sie selber gehen aber wenig zimperlich mit Ihrem Körper um. Wie passt das zusammen?

Ich sage immer: Ein erwachsener Mensch kann mit seinem Körper tun und lassen, was er will, solange sie oder er es freiwillig tut, sie oder er nichts Illegales macht und damit andere Menschen in Mitleidenschaft zieht.

Aviva Rocks: «Ich demonstriere gegen Stierkämpfe und grundsätzlich gegen die Zustände in der Tier- und Lebensmittelindustrie.»
Aviva Rocks: «Ich demonstriere gegen Stierkämpfe und grundsätzlich gegen die Zustände in der Tier- und Lebensmittelindustrie.»
Bild: Aviva Rocks

In einem Interview sagten Sie kürzlich: ‹Es ist sehr schwierig für mich einen Partner zu finden. Mit meinem Job, mit meinem Aussehen, mit meinem Lifestyle, mit diesen vielen Tieren. Mit meinem Tieraktivismus den ich betreibe. Das ist die Schattenseite meines Lebens›.

Das ist so. Ich musste merken, dass die Männer zwar mein Äusseres geil finden, aber mit der Drecksarbeit auf dem Gnadenhof wenig anfangen können. Oder dann ist es gerade umgekehrt. Aber um glücklich zu sein, brauche ich nicht unbedingt einen Mann.

Vielleicht sollten Sie sich bei der TV-Sendung ‹Bäuerin, ledig, sucht...› bewerben.

(Lacht) Jesses, ich wäre aber eine sehr spezielle Bäuerin … Aber wer weiss, vielleicht fragt mich der Fernsehsender 3+ ja demnächst an.

Im vergangenen Februar wurden Sie 30 Jahre alt. Schlimm oder nicht?

Bis jetzt geht es noch – aber fragen Sie mich in einigen Jahren nochmals.

Was denken Sie, was Sie in fünf Jahren machen werden?

Ich hoffe, dass ich noch einige Jahre als Cam-Girl und Pornodarstellerin arbeiten kann.

Haben Sie Angst, dass Sie irgendwann nicht mehr attraktiv genug sind für diese Jobs?

Deswegen mache ich mir keine Sorgen. Ich kenne Frauen, die sind über 50 und immer noch erfolgreich im Business tätig. Meine Fans werden ja auch älter. Und sowieso, es gibt grosse und kleine Pornodarstellerinnen, es gibt dicke und dünne, es gibt gross- und kleinbusige, es gibt für alles einen Markt. Ich werde dann aufhören, wenn ich keinen Spass mehr habe an der Arbeit oder am Morgen nicht mehr glücklich bin, wenn ich erwache.

Gibt es etwas, was Sie unbedingt noch erreichen wollen?

Ich stehe mit meinem Gnadenhof noch ganz am Anfang. Ich werde in Zukunft noch mehr Gehege bauen, damit ich noch mehr Tiere aufnehmen kann. Ich möchte auch Pferden und Eseln ein Daheim bieten können. Aber das braucht noch etwas Zeit und einiges an Geld. Ich mache ja fast alles allein, habe nur hin und wieder ein paar freiwillige Helferinnen und Helfer aus der Tieraktivsten-Szene, die mir zur Seite stehen. Aber ich gebe alles, damit ich mein Ziel erreichen kann.

Was war bisher das schönste Erlebnis auf Ihrem Gnadenhof?

Das Schönste ist, wenn ein gerettetes Tier ankommt und ich realisiere, dass es merkt, ihm wurde ein neues Leben geschenkt.

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