22 Sonntags-Fragen Lorenz Keiser: «Ich bin ein Mensch, der kaum Rituale kennt»

Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel? Bei welchem Song stürmen Sie sofort auf die Tanzfläche? Heute stellen wir unsere 22 Sonntags-Fragen Komiker Lorenz Keiser, der 2021 nach Bali ausgewandert ist.

Jeden Sonntag stellt blue News einem Menschen aus Gesellschaft, Kultur, Sport, Wirtschaft oder Politik 22 Fragen, um zu erfahren, was sie oder er am Wochenende tut oder lässt – und was der schönste Moment in den vergangenen Tagen war.

Heutiger Gast ist Lorenz Keiser.

Der 63-jährige Komiker brach im Oktober 2021 zu neuen Ufern auf und wanderte nach Bali aus. Im vergangenen November eröffnete er in Sanur, Südostbali, den Musikklub Lost Ship.

1. Lorenz Keiser, was bedeutet Wochenende für Sie – in einem Wort?

Sonnig.

2. Was war der schönste Moment in den vergangenen Wochen?

Als in unserem noch neuen Musikklub Lost Ship am Freitagabend zum Live-Konzert zum ersten Mal 100 Besucher*innen kamen.

3. Wenn Sie die Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen gegen den Widerspruch der Mehrheit?

Natürlich. «Die Macht haben, zu befehlen» ist ja eben das Gegenteil von Demokratie. Und wenn man befiehlt, weiss man auch noch gar nicht, ob die Mehrheit dann widerspricht. Ich denke, bei meinen Befehlen würde sie das eher nicht tun.

4. Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel?

Eine neue Lesebrille kaufen. Weil ich circa eine pro Woche verliere und ohne sie den Einkaufszettel nicht lesen kann. Und da beisst sich die Katze dann in den Schwanz.

5. Bei welcher Modedesignerin, bei welchem Modedesigner lassen Sie Ihr Geld?

Bei Ben Sherman und Merc.

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6. Mit wem würden Sie gern einmal zu Abend essen? Die Person darf auch bereits tot sein.

Ich esse nur ungern mit toten Personen zu Abend. Die machen so wenig Konversation und riechen meistens sonderbar.

7. Wer ist der beste James-Bond-Darsteller? Und warum?

Hier muss man ja Sean Connery sagen, sonst ist man uncool. Aber ich sage Roger Moore. Denn er hat die Figur James Bond mit der nötigen Portion Ironie gefüllt.

8. Welche TV-Serie schauen Sie gerade?

«Peaky Blinders».

9. Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht?

Ich besuche fast täglich ein Konzert. In unserem Klub haben wir an vier Abenden pro Woche Live-Musik. Zwei- bis dreimal pro Woche bin ich da. Das letzte war die Beatles-Tribute-Band «Rubber Soul».

10. Bei welchem Song lassen Sie sofort alles stehen und liegen und stürmen die Tanzfläche?

Wenn nach dem Konzert der DJ «Welcome to Sahara» oder «DJ Trumpet» auflegt.

11. Wie lange bleiben Sie am Sonntag im Bett, nachdem Sie aufgewacht sind?

Wenn ich aufwache, stehe ich auf. Das ist der Vorteil, wenn man keinen Wecker hat, sondern so lange schläft wie man will.

12. Frühstück im Bett – ja oder nein?

Nö. Frühstück draussen im Schatten an der warmen Luft.

13. Wann sind Sie zuletzt in ein Gotteshaus gegangen?

Vor vier Tagen. In den Hindu-Tempel Pura Patal bei uns am Strand.

14. Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten?

Den Liegestuhl am Pool.

15. Gibt es ein Ritual, das Sie jeden Sonntag pflegen?

Nein. Ich bin ein Mensch, der kaum Rituale kennt. Irgendwie kommt mir immer zu viel Neues in den Sinn.

16. Freiburger Fondue Moitié-Moitié oder Tessiner Risotto?

Ich würde (und müsste) für beides momentan sehr weit gehen, denn hier gibt's weder das eine noch das andere. Mmmmmmh!

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17. Das beste Fortbewegungsmittel, das Sie je besessen haben?

Da kann ich mich nicht entscheiden zwischen dem Lancia Fulvia Coupé und dem Volvo P 1800, die ich beide vor sehr langer Zeit einmal besass.

18. Locarno oder Lugano?

Lugano. Locarno ist zu klein und zu gefühlten 80 Prozent eine Deutschschweizer Exklave.

19. Wenn Sie das Wort Romandie hören: Woran denken Sie?

An Weinberge über dem Lac Léman.

20. Was tun Sie am Wochenende zu wenig?

Tennis spielen.

21. Welches hartnäckige Gerücht über Sie ist schlichtweg nicht wahr?

Dass ich der Vater von Renato Kaiser und Charles Nguela bin.

22. Ihr Lieblingswitz?

Früher ging ich mit einem Franken zum Kiosk und kam zurück mit einem Micky-Maus-Heft, zwei Tüten Chips, drei Mars und acht Cola-Fröschen. Und heute? Überall Überwachungskameras.

Lorenz Keiser hat den Fragebogen schriftlich ausgefüllt.

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