Chicago Polizist erschiesst 13-Jährigen – Bürgermeisterin mahnt zu Ruhe

SDA

16.4.2021 - 05:21

Lori Lightfoot, Bürgermeisterin von Chicago, spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: Ashlee Rezin Garcia/Chicago Sun-Times/AP/dpa
Lori Lightfoot, Bürgermeisterin von Chicago, spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: Ashlee Rezin Garcia/Chicago Sun-Times/AP/dpa
Keystone

Nach dem Tod eines 13-Jährigen bei einem Polizeieinsatz in Chicago hat die Bürgermeisterin der US-Metropole zur Ruhe aufgerufen.

16.4.2021 - 05:21

Rathauschefin Lori Lightfoot appellierte am Donnerstag (Ortszeit) an die Bürger, das Ergebnis der Untersuchung des Vorfalls abzuwarten. «Wir leben in einer Stadt, die durch eine lange Geschichte von Polizeigewalt und -fehlverhalten traumatisiert ist», sagte Lightfoot. Wut und Schmerz über den Vorfall, bei dem Ende März der 13 Jahre alte Adam Toledo durch den Schuss eines Polizisten getötet wurde, seien daher verständlich.

US-Medien berichteten, zu dem Polizeieinsatz sei es gekommen, weil Schüsse aus der Gegend gemeldet worden seien. Toledo und ein 21-Jähriger seien vor den anrückenden Polizisten davongerannt. Die Polizei-Aufsichtsbehörde Copa veröffentlichte am Donnerstag Aufnahmen von Kameras, die die Polizisten am Körper trugen (Bodycams). Daraus geht nicht eindeutig hervor, ob Toledo zum Zeitpunkt des tödlichen Schusses selbst eine Pistole in der Hand hatte.

Polizeigewalt ist seit langem ein hitzig debattiertes Thema in den USA, vor allem in Zusammenhang mit Rassismusvorwürfen. Derzeit läuft in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd der Prozess gegen den weissen Ex-Polizisten Derek Chauvin. Am vergangenen Sonntag erschoss eine Polizistin in Brooklyn Center im Norden von Minneapolis einen 20-jährigen Schwarzen bei einer Verkehrskontrolle. Auch infolge dieses Vorfalls kam es zu Protesten unter dem Motto «Black Lives Matter» (auf Deutsch etwa: «Schwarze Leben sind wichtig"), die teils in Ausschreitungen mündeten. Bei dem getöteten Jugendlichen Adam Toledo handelte es sich nicht um einen Afroamerikaner.

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