Corona-Übersicht R-Wert steigt weiter +++ BAG will Massentests in allen Kantonen

Agenturen/tafi

24.1.2021

Die Chefs von sechs Parteien fordern vom Bundesrat ein strengeres Grenzregime. In den Lagern von Bund und Kantonen stapeln sich Millionen nutzloser Schutzmasken, und das BAG will die bisherige Teststrategie auf den Kopf stellen. Die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Nach einer vorsichtigen Entspannung zuletzt, scheint sich die Corona-Pandemie aktuell wieder zu verstärken. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gibt den Reproduktionswert (R-Wert) aktuell mit 0,89 an. Am Freitag hatte er noch unter 0,8 gelegen.

Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Um den R-Wert nachhaltig tief zu halten, fordert das BAG in einem Verordnungsentwurf die Kantone auf, regelmässige Corona-Tests in Altersheimen, Schulen und Unternehmen durchzuführen. Die Kantone dürften diese Neuordnung laut GDK-Präsident Lukas Engelberger mittragen. Entscheiden muss der Bundesrat.

Die Parteipräsidentinnen und -präsidenten von SVP, SP, Mitte, FDP, Grünen und GLP wollen mit einem härteren Grenzregime «gegen den Import von Viren» vorgehen und die Risiken im Inland markant reduzieren. Das schreiben sie in einem gemeinsamen Brief an den Bundesrat. 

Gemäss dem Konzept sollen Einreisende in die Schweiz – je nach Risikosituation im Herkunftsland – einen validierten PCR-Test vorweisen müssen. Bei Einreisen an Flughäfen könnte auch ein Antigentest auf Selbstkosten angeboten werden. Fünf Tage später soll im Minimum ein weiterer Antigentest verlangt werden. Bis dahin sollten die Personen in Quarantäne gehen müssen.

Derweil lagern bei Bund und Kantonen Millionen unbrauchbarer Schutzmasken. Diese waren im vergangenen Frühjahr gekauft worden, als es weltweit Engpässe gab und die Qualität nicht überprüft werden konnte.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pandemie nimmt wieder etwas Fahrt auf: Der R-Wert steigt schweizweit auf 0,89. 
  • Bund und Kantone haben im Frühjahr massenweise unbrauchbare Schutzmasken gekauft. Allein bei der Armee würden derzeit mehr als fünf Millionen nutzlose Exemplare lagern.
  • Das BAG stellt die Teststrategie auf den Kopf und will Massentests in allen Kantonen. Der Bundesrat muss noch zustimmen.
  • Alle grossen Parteien wollen das Grenzregime verschärfen. In einem offenen Brief an den Bundesrat fordern sechs Parteipräsidenten unter anderem Testpflicht und Quarantäne für Einreisende.
  • In Italien treten erste Lockerungen in Kraft, nachdem die Fallzahlen zuletzt leicht gesunken waren.
  • Die südafrikanische Virustmutante macht einigen Forschenden Sorgen. Sie könnte dazu führen, dass sich Menschen ein zweites Mal mit dem Coronavirus Mal infizieren.

17.45 Uhr: Wir beenden den heutigen Nachrichten-Ticker.

17.25 Uhr: Weniger Neuinfektionen in den beiden Basel – erneut zwei Todesfälle

In den beiden Basel sind am Sonntag 59 Neuansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet worden gegenüber 71 am Vortag. Erneut gab es zudem zwei weitere Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19.

In Basel-Stadt stieg die Zahl der registrierten Ansteckungen am Sonntag um 37 auf 9154 an, wie der Pandemiestatistik des Kantons zu entnehmen ist. Am Vortag waren 21 Neuinfizierte vermeldet worden. Die Zahl der aktuell Isolierten stieg um einen auf 292. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle stieg um zwei auf 174.

Der Kanton Baselland vermeldete am Sonntag keinen weiteren Covid-19-Todesfall. Damit sind im Landkanton bisher 199 Menschen in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.

Neuansteckungen verzeichnete der Kanton Baselland 22 gegenüber 50 am Vortag. Somit haben sich bisher insgesamt 12'392 Menschen im Baselbiet mit dem Coronavirus infiziert. 630 (-46) galten als aktive Fälle.

17 Uhr: Häusliche Gewalt nimmt zu

Die seit knapp einem Jahr dauernde Corona-Krise lässt die Fälle von häuslicher Gewalt in die Höhe schnellen. Allein im Kanton Aargau nahmen die Interventionen laut der Kantonspolizei im letzten Jahr um zwölf Prozent zu, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Auch in Bern und Zürich seien die Fallzahlen gestiegen.

Zugenommen haben auch die Anfragen bei der Jugendberatung. Eine wachsende Zahl von Jugendlichen will wegen Streitereien mit den Eltern von Zuhause ausziehen. Jugendpsychologen führen die Not der Teenager auf teilweise prekäre Wohn- und Familiensituationen zurück, die sich während der Corona-Pandemie noch verschlechtert hätten.

16.15 Uhr: R-Wert steigt wieder – und liegt jetzt bei 0,89 

Die Corona-Pandemie in der Schweiz hat sich nach leichtem Abflauen Mitte Januar wieder verstärkt. Nachdem das BAG am Freitag für den 12. Januar einen Reproduktionswert (R-Wert) von 0,79 gemeldet hatte, gab es am Sonntag einen Wert von 0,89 für den 14. Januar bekannt.

Dies ist der Internetseite des Bundesamts für Gesundheit zu entnehmen. Damit zerschlägt sich die noch am Freitag geäusserte Hoffnung, die Fallzahlen alle zwei Wochen halbieren zu können.

Letztmals unter 0,8 gesunken war der R-Wert zwischen dem 6. und 12. November. Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Demnach steckten am 14. Januar 100 Infizierte 89 weitere Leute an.

Die Corona-Pandemie verstärkt sich wieder: Der R-Wert steigt in der Schweiz weiter an.
Die Corona-Pandemie verstärkt sich wieder: Der R-Wert steigt in der Schweiz weiter an.
KEYSTONE/GAETAN BALLY

15.40 Uhr: Krawalle in den Niederlanden – Testzentrum angezündet

Die coronabedingte Ausgangssperre hat in den Niederlanden zu Protesten und Krawallen geführt. In der Kleinstadt Urk nördlich von Amsterdam protestierten Dutzende Menschen am späten Samstagabend gegen die Sperrstunde, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Sie hätten Steine und Feuerwerkskörper auf Polizisten geworfen und Polizeiautos demoliert. Jugendliche steckten nach Polizeiangaben ein Corona-Testzentrum des Gesundheitsamtes in Brand. Zwei Personen wurden festgenommen und Dutzende Geldstrafen verhängt.

Landesweit hat die Polizei nach eigenen Angaben in der ersten Nacht der Sperrstunde mehr als 3600 Geldstrafen verhängt und 25 Personen festgenommen. Auch in Stein im Süden des Landes gab es Zusammenstösse mit der Polizei, als die Beamten eine illegale Party mit etwa 100 Besuchern beenden wollten.

Am Samstagabend war erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie eine Ausgangssperre in Kraft getreten. Die Bürger müssen von 21 bis 4.30 Uhr in ihren Wohnungen bleiben.

15.25 Uhr: St. Gallen mit höchster Übersterblichkeit in der zweiten Welle

St. Gallen ist der Kanton mit der höchsten Übersterblichkeit bei den über 65-Jährigen in der zweiten Welle. Das berichten die Westschweizer «Le Matin Dimanche» und die «SonntagsZeitung» auf Basis von Daten des Bundesamtes für Statistik. Zwischen dem 19. Oktober 2020 und dem 10. Januar 2021 gab es im Kanton St. Gallen einen Anstieg von 89 Prozent. Das waren 737 Todesfälle mehr als in normalen Zeiten.

Dahinter folgen die Kantone Tessin (+76 Prozent, 522 Todesfälle) und Freiburg (+73 Prozent, 317 Todesfälle). In Basel-Stadt lag die Übersterblichkeit sechs Mal tiefer als in St. Gallen. Ausschlaggebend dafür waren laut dem Bericht auch politische Gründe. So habe St. Gallen lange mit drastischen Massnahmen zugewartet. Auch Infektiologen hätten sich skeptisch geäussert.

15.15 Uhr: 161 neue Infektionen und sieben weitere Todesfälle im Kanton Bern

Im Kanton Bern sind weitere sieben Personen mit oder an der Covid-19-Lungenkrankheit verstorben. Das meldete der Kanton Bern am Sonntag auf seiner Corona-Internetseite. 161 weitere Personen haben sich mit dem Coronavirus infiziert.

Damit ist die Zahl der positiv ausgefallenen Corona-Tests im Kanton Bern auf 49'431 gestiegen. Zwischen Samstag- und Sonntagmorgen wurden 1384 Personen aufs Coronavirus getestet. Insgesamt sind nun im Kanton Bern 874 Personen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben.

14.40 Uhr: Lockdown hat 35'000 Todesfälle verhindert

Zwei Doktoranden der Università della Svizzera Italiana haben in einem Modell errechnet, dass sich die Ausbreitungsrate des Coronavirus als Folge von freiwilligen Verhaltunganpassungen und des Lockdowns verändert hat. Demnach hat der Lockdown im ersten Halbjahr 2020 in der Schweiz rund 35'000 Todesfälle verhindert, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.

Den volkswirtschaftlichen Schaden, der dadurch vermieden wurde, beziffern die Forscher mit mindestens 100 Milliarden Franken. Das ist mehr als doppelt soviel wie die Mehrausgaben auf Bundesebene im letzten Jahr wegen der Corona-Pandemie. Die Berechnung beruht auf der Annahme, dass einem Menschenleben ein durchschnittlicher Wert von 6,7 Millionen Franken zugeordnet werden kann.

Gemäss einer Studie hat der Lockdown im Frühjahr 2020 etwa 35'000 Todesfälle verhindert.
Gemäss einer Studie hat der Lockdown im Frühjahr 2020 etwa 35'000 Todesfälle verhindert.
KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

13.51 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in Deutschland sinkt leicht

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntag  12'257 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Ausserdem wurden 349 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI bekanntgab.

Vergangenen Sonntag hatte das RKI 13'882 Neuinfektionen und 445 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Damit bestätigt sich ein vorsichtiger Trend : Die Corona-Neuinfektion sinken weiterhin, wenn auch nur leicht. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Sonntagmorgen bei 111,1.

13.16 Uhr: US-Präsident spricht von «brutaler Wahrheit» in Pandemie

12.55 Uhr: Die Schweiz lagert Millionen unbrauchbarer Hygienemasken

Bund, Kantone, Spitäler und Heime haben Millionen Schutzmasken auf Lager, die sie nicht einsetzen können. Wie die «SonntagsZeitung» berichtet, bestünden erhebliche Zweifel an der Qualität. Die Masken seien möglicherweise unbrauchbar.

Wie viele Masken schweizweit betroffen sind, lasse sich nicht genau sagen. Allerdings würde alleine die Armee 5,4 Millionen Masken lagern, deren Einsatz momentan nicht erlaubt ist.

Der grösste Teil davon entspräche der chinesischen Norm KN95. Diese Masken waren im vergangenen Frühjahr als Ersatz für Masken des europäischen FFP2-Standards gekauft wurden, die damals schwer zu bekommen waren. Bei Überprüfungen durch die Schweizerische Unfallversicherung Suva stellte sich heraus, dass «mehr als 60 Prozent der geprüften Modelle keinen genügenden Schutz bieten».

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) plane nun Nachprüfungen, um wenigstens einen Teil der Masken verwenden zu können. Dies sei preiswerter, als alle Masken zu entsorgen.

Millionen Masken, die Bund und Kantone lagern, sind womöglich unbrauchbar.
Millionen Masken, die Bund und Kantone lagern, sind womöglich unbrauchbar.
Europa Press via Getty Images

12.30 Uhr: Deutschland setzt auf neues Antikörper-Mittel

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hat ein neues Corona-Medikament auf Antikörper-Basis gekauft, wie die «Bild am Sonntag» berichtet.

«Ab nächster Woche werden die monoklonalen Antikörper in Deutschland als erstem Land in der EU eingesetzt, zunächst in Uni-Kliniken. Der Bund hat 200'000 Dosen für 400 Millionen Euro eingekauft», zitiert das Blatt Spahn in dem Vorabbericht.

«Sie wirken wie eine passive Impfung. Die Gabe dieser Antikörper kann Risikopatienten in der Frühphase helfen, dass ein schwerer Verlauf verhindert wird.» Mit dieser Form der Antikörper wurde dem Bericht nach auch Ex-US-Präsident Donald Trump nach seiner Corona-Infektion behandelt.

11.55 Uhr: Italiens Regierungschef kritisiert Impfstoff-Hersteller scharf

Wegen der verzögerten und verringerten Corona-Impfstoff-Lieferungen hat Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte die Hersteller öffentlich scharf angegriffen. Er nannte Reduzierungen bei Pfizer-Biontech und Astrazeneca besorgniserregend.

Auf Facebook schrieb Conte am Samstagabend: «Diese Verlangsamungen der Lieferungen stellen schwere Vertragsverletzungen dar, die in Italien und anderen europäischen Ländern enorme Schäden verursachen (...)». Es gebe «direkte Auswirkungen auf das Leben und die Gesundheit der Bürger» sowie auf Italiens von der Pandemie stark angegriffene Wirtschaft.

11.25 Uhr: Fast 25 Millionen Menschen in USA mit Corona infiziert

In den USA haben sich seit Beginn der Corona-Pandemie vor einem Jahr fast 25 Millionen Menschen mit dem Sars-CoV-2-Virus angesteckt. Die Zahl der bisher registrierten Toten im Zusammenhang mit dem Virus stieg auf knapp 417'500, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore am Sonntagvormittag (MEZ) hervorging.

Die Zahl der Toten binnen 24 Stunden erreichte am Samstag demnach 3332. Der bisherige Höchstwert an Corona-Toten wurde am 12. Januar mit 4462 verzeichnet. Zudem registrierten die Behörden für Samstag 172'650 Neuinfektionen. Der bisherige Tagesrekord lag am 2. Januar bei 298'031 neuen Fällen.

Das Land mit rund 330 Millionen Einwohnern verzeichnet in absoluten Zahlen gemessen weltweit die meisten Infektionsfälle und Toten im Zusammenhang mit dem Corona-Virus.

10.50 Uhr: Massentests in allen Kantonen – Wende in der Corona-Strategie

Das Bundesamt für Gesundheit fordert in einem Verordnungsentwurf die Kantone auf, regelmässige Tests in Altersheimen, Schulen und Unternehmen durchzuführen. Der Bundesrat wird sich am Mittwoch mit dem Entwurf beschäftigen. Wird die Vorlage angenommen, vollzieht der Bund eine Wende in der Corona-Strategie, wie der «SonntagsBlick» schreibt.

Das Vorbild ist der Kanton Graubünden, der ab kommenden Mittwoch solche Tests breitflächig durchführt. Geplant sind 20'000 Test pro Woche. Das Ziel ist es, aus der Lockdown-Spirale auszusteigen. Wenn es gelänge, 30 Prozent der mobilen Bevölkerung regelmässig zu testen, so könnten die Positivitätsrate und der R-Wert nachhaltig tief gehalten werden. Die Kantone dürften diese Neuordnung laut GDK-Präsident Lukas Engelberger mittragen.

Testpersonen können ihren Speichel selber entnehmen und im Labor analysieren lassen: Corona-Speicheltests sollen künftig in allen Kantonen massenhaft zur Anwendungen kommen.
Testpersonen können ihren Speichel selber entnehmen und im Labor analysieren lassen: Corona-Speicheltests sollen künftig in allen Kantonen massenhaft zur Anwendungen kommen.
KEYSTONE/Alexandra Wey

10.10 Uhr: Israel beginnt mit Corona-Impfung von Jugendlichen

Als eines der ersten Länder weltweit hat Israel mit der Impfung von Teenagern gegen das Coronavirus begonnen. Die ersten Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren wurden am Samstag geimpft, wie israelische Medien am Sonntag berichteten. Erforderlich ist eine Genehmigung der Eltern. Damit soll Schülern, die vor dem Abitur stehen, wieder die Teilnahme an Präsenzunterricht in den Schulen ermöglicht werden.

Am Freitag und Samstag – dem Wochenende in Israel – wurden insgesamt 195 000 Menschen geimpft, teilte Gesundheitsminister Juli Edelstein am Sonntag auf Twitter mit. Von den etwa neun Millionen Einwohnern erhielten inzwischen 2,5 Millionen die erste Dosis und fast eine Million bereits die zweite Dosis. Ungeachtet eines mehrwöchigen Lockdowns seien die Infektionszahlen bislang aber nicht stark genug gesunken, so der Minister.

Israels Regierung berät deshalb am Sonntag über eine zweiwöchige Schliessung des internationalen Flughafens Ben Gurion für die meisten Flüge. Ziel ist, die Einschleppung weiterer Virus-Varianten zu verhindern.

9.15 Uhr: Parteichefs wollen «umfassendes Grenz- und Testsystem»

Sechs Parteichefs haben den Bundesrat in einem gemeinsamen Brief gebeten, wegen der Corona-Pandemie ein «umfassendes Grenz- und Testsystem» einzuführen. Dabei müsste bei der Einreise in die Schweiz unter anderem ein validierter PCR-Test vorgewiesen werden.

Mit Massnahmen «gegen den Import von Viren» könnten die Risiken im Inland markant reduziert werden, schreiben die Parteipräsidentinnen und -präsidenten von SVP, SP, Mitte, FDP, Grünen und GLP in dem Brief. Über den Brief berichteten «SonntagsBlick» und «Sonntagszeitung», er liegt auch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor.

Ziel wäre es, bei tiefen Fallzahlen im Inland wieder schrittweise Öffnungen vorzunehmen zu können und dabei die Ansteckungszahlen tief zu halten. Zudem sollen so auch weitere Einschränkungen verhindert werden.

Gemäss dem Konzept sollen Einreisende in die Schweiz – je nach Risikosituation im Herkunftsland – einen validierten PCR-Test vorweisen müssen. Bei Einreisen an Flughäfen könnte auch ein Antigentest auf Selbstkosten angeboten werden.

Fünf Tage später soll im Minimum ein weiterer Antigentest verlangt werden. Bis dahin sollten die Personen in Quarantäne gehen müssen. Bei der Einreise über den Landweg wäre auch eine Selbstdeklaration denkbar.

In einem gemeinsamen Brief an den Bundesrat fordern die Spitzen von sechs Parteien, das Grenzregime zu verschärfen. (Symbolbild)
In einem gemeinsamen Brief an den Bundesrat fordern die Spitzen von sechs Parteien, das Grenzregime zu verschärfen. (Symbolbild)
KEYSTONE

9 Uhr: Zahlen sinken leicht – Erleichterung in Italien

Nach etwas sinkenden Corona-Zahlen treten in einigen Teilen Italiens Erleichterungen bei den Covid-Beschränkungen in Kraft.

Die wirtschaftsstarke Lombardei mit ihren rund zehn Millionen Einwohnern ist seit Sonntag keine Rote Zone mit strengen Ausgangsverboten mehr, sondern wurde eine Risiko-Stufe herabgesetzt – auf orange. Viele Läden dürfen dort wieder öffnen. Den Erlass dazu hatte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Samstag in Rom unterschrieben. Sizilien im Süden und die Autonome Provinz Bozen im Norden bleiben rote Hochrisiko-Gebiete.

Ein Grossteil Italiens gehört ohnehin als Orange Zone ins Mittelfeld. Dort sollen die Menschen in der Regel ihre Orte nicht verlassen. Restaurants und Bars dürfen Gäste nicht mehr am Tisch bedienen, erlaubt ist nur zeitweiser Ausser-Haus-Verkauf.

Im Anti-Corona-Kampf hatte Italien die Zoneneinteilung im Herbst 2020 eingeführt. Die Risiko-Klasse hängt von einem Bündel an Zahlen über das Infektionsgeschehen und die Lage in den Krankenhäusern ab.

Zuletzt verzeichneten die Gesundheitsbehörden moderat verbesserte Werte. So sei der sogenannte R-Wert für die Zahl der Menschen, die ein Infizierter durchschnittlich ansteckt, "nach fünf Wochen des Anstiegs" gesunken: Er beträgt 0,97 (30. Dezember bis 12. Januar). Wenn er unter 1 fällt, gibt es weniger Neuinfektionen und die Epidemie läuft aus. I

8.45 Uhr: Südafrikanische Virusvariante könnte zu erneuten Infektionen führen

Die südafrikanische Coronavirus-Variante 501Y.V2 könnte sich womöglich stärker ausbreiten als die in Europa bisher hauptsächlich verbreitete Sars-CoV-2-Variante. Zudem könnten Antikörper-Therapien und Impfstoffe deutlich an Wirksamkeit gegen diesen Erregertyp einbüssen.

Von diesen Ergebnissen berichten Wissenschaftler in zwei Fachartikeln, die vor der Veröffentlichung noch nicht durch unabhängige Fachkollegen begutachtet wurden. Die Forscher schreiben weiter, dass die Mutationen auch dazu führen könnten, dass sich Covid-19-Genesene mit der neuen Variante ein zweites Mal anstecken.

Die Coronavirus-Variante 501Y.V2 – auch als B.1.351 bekannt – wurde in Südafrika zuerst entdeckt und ist mittlerweile in zahlreichen Ländern nachgewiesen. Sie zeichnet sich unter anderem durch mehrere Mutationen aus, die das sogenannte Spike-Protein des Virus verändern. Dieses Eiweiss nutzt das Virus, um sich an die Körperzellen anzuheften und schliesslich in sie einzudringen.

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