«Kreislauf der Angst» UN-Organisation kritisiert einige Affenpocken-Berichte als homophob und rassistisch

AFP / tchs

22.5.2022

Von Affenpocken befallener Patient im Kongo. (Themenbild)
Von Affenpocken befallener Patient im Kongo. (Themenbild)
KEYSTONE/AP

Die UN-Organisation Unaids warnt vor Stigmatisierung von Affenpocken-Patienten. Homophobie und Rassismus könnten die Eindämmung der Krankheit negativ beeinflussen.

AFP / tchs

22.5.2022

Die UN-Organisation Unaids (Joint United Nations Programme on HIV and AIDS) hat einige Berichte und Kommentare über Affenpocken-Fälle als homophob und rassistisch kritisiert. Eine Stigmatisierung der Virusinfektion könne den «Kampf gegen die Epidemie schnell untergraben», warnte die Organisation deshalb am Sonntag.

Zwar betreffe ein großer Teil der bislang bestätigten Fälle von Affenpocken Schwule, Bisexuelle oder andere Männer, die Sex mit Männern haben, doch die Krankheit könne durch engen Kontakt mit einer infizierten Person übertragen werden und «somit jeden treffen».

Bekämpfung der Krankheit möglicherweise beeinflusst

Die UN-Organisation fürchtet, dass Stigmata und Vorwürfe schnell die auf Wissenschaft und Fakten basierenden Bemühungen zur Bekämpfung der Krankheit beeinflussen können. Rassistische oder homophobe Angriffe «schaffen einen Kreislauf der Angst». Dieser bringe Menschen dazu, Gesundheitszentren zu meiden, womit sich die Ausbreitung schlechter einschränken lasse, erklärte Unaids.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bis Samstag über 90 Infektionen in Ländern bestätigt, in denen das in West- und Zentralafrika heimische Virus normalerweise nicht auftritt.