WEF-Überblick Cassis: EU erst wieder Thema nach «heisser Phase» des Kriegs

Agenturen/red.

24.5.2022

Amherd und Stoltenberg beschliessen engere Zusammenarbeit

Amherd und Stoltenberg beschliessen engere Zusammenarbeit

Verteidigungsministerin Viola Amherd hat mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Davos vereinbart, unter Berücksichtigung der Schweizer Neutralität enger und besser zusammenzuarbeiten. Das Treffen fand am WEF in Davos statt.

24.05.2022

Die Schweiz und die Nato wollen enger kooperieren. Und: Wladimir Putin habe sich mit seinem Krieg verkalkuliert, sagt Nato-Chef Jens Stoltenberg am WEF: «Jetzt wird er mehr Nato an seiner Grenze haben.» Mehr im Tages-Überblick. 

Agenturen/red.

24.5.2022

Die WEF-Highlights vom Dienstag

  • Die bekanntesten Redner*innen: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg , sowie der ranghöchste Vertreter der US-Regierung, der Klimaschutz-Beauftragte John Kerry. 
  • Bundespräsident Ignazio Cassis kündigt für Juli im Tessin eine Ukraine Wiederaufbau-Konferenz an.
  • Wirtschaftsminister Guy Parmelin zieht am Abend eine erste WEF-Bilanz.
  • Eine Übersicht über das Wichtigste vom Montag findest du hier.
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  • 21.55 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 24. Mai 2022

  • 20.13 Uhr

    Cassis: EU erst wieder Thema nach «heisser Phase» des Kriegs

    Bundespräsident Ignazio Cassis hat sich am Montagabend bei einem Abendessen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ausgetauscht. Die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU haben angesichts des Krieges in der Ukraine keine Priorität.

    Er sei glücklicherweise neben von der Leyen gesessen, sagte Cassis an einer Medienkonferenz. Dadurch sei ein langes Gespräch möglich gewesen.

    90 Prozent der Zeit während des Essens hätten sie aber über den Wiederaufbau der Ukraine gesprochen, sagte Cassis am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF). Die EU unternehme viel, «ihre Sorgen sind die unseren», sagte Cassis. Es seien ein paar erste Schritte besprochen worden, die bereits vor der Wiederaufbaukonferenz im Juli im Tessin gemacht werden könnten.

    Zum Ende der Unterhaltung hätten sie auch das Thema Schweiz-EU besprochen. Die Kommunikation sei: Wenn die heisse Phase des Krieges in der Ukraine vorbei sei, brauche es eine Lösung auch «bei unseren Problemen», die angesichts des Krieges etwas kleiner schienen, sagte Cassis.

  • 20.00 Uhr

    Parmelin spricht über Kriegs- und Pandemie-Folgen

    Wirtschaftsminister Guy Parmelin hat die Zeit am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos genutzt, um mit Amtskollegen über die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu sprechen. Daneben standen die Probleme in den Lieferketten wegen des Ukraine-Krieges im Zentrum.

    Mit der Delegation von Ägypten hat Parmelin etwa über die drohende Ernährungskrise gesprochen, wie der Wirtschaftsminister an einer Medienkonferenz am Dienstagabend sagte.

    Zudem habe er den indischen Handels- und Industrieminister Piyush Goyal gefragt, warum er die Weizen-Lieferung gestoppt habe. Dieser habe erklärt, dass das mit der Trockenheit zu tun habe. Es würde nur eine geringe Ernte erwartet. Aus diesem Grund wolle man Weizen zurückhalten, damit für die eigene Bevölkerung genug da sei.

    Darüber hinaus hat Parmelin in unterschiedlichen Gesprächen über nächste Schritte bei Freihandels- oder anderen Abkommen diskutiert, etwa mit Vertretern aus Vietnam, Singapur oder Kanada, wie der Wirtschaftsminister ausführte. Mit der Wirtschaftsdelegation von Indonesien habe er ein Schutzabkommen für Investitionen unterzeichnet.

    Auch die Folgen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft seien Thema gewesen, sagte Parmelin. Daneben gehe es am WEF auch immer darum, neue Amtskolleginnen und -Kollegen kennenzulernen. Dieses Mal sei dies etwa der deutsche Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck gewesen.

  • 19.50 Uhr

    Schmyhal: Konferenz politische Plattform für die Ukraine

    Per Video zugeschaltet wurde Denys Schmyhal, Premierminister der Ukraine. Die Zerstörung im Land sei massiv, sagte Schmyhal. Aber wenn die Leute in die Ukraine zurückkämen, würden sie das Land wiederaufbauen – die Strassen, die Häuser, die Spitäler, die Brücken. Es gebe viel Arbeit, sagte Schmyhal. Von der Konferenz erhofft sich die Ukraine gemäss dem Premierminister, dass sie einen Anstoss gebe und eine politische Plattform für die Ukraine werde.

  • 19.40 Uhr

    Cassis kündigt Ukraine Wiederaufbau-Konferenz an

    Bundespräsident Ignazio Cassis sagt, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine markiere eine Gabelung in der Geschichte Europas. Es werde im Juli in Lugano eine Ukraine Recovery-Konferenz geben, an der sowohl Präsident Selenskyj als auch Premierminister Denys Schmyhal teilnehmen werden. Vergangene Woche seien Einladungen an 40 Länder und 18 internationale Organisationen geschickt worden.

    Die Konferenz sei der internationale Kick-Off für den Wiederaufbauplan für die Ukraine. Die Konferenz werde sich darüber hinaus auch mit Reformen beschäftigen, die in der aktuellen Situation umgesetzt werden könnten. Damit werde sie zur Stabilität in Europa beitragen. Dem Land solle dabei geholfen werden, sich wieder aufzubauen, vorwärts zu kommen und noch besser nach dem Krieg zurückzukommen, sagte Cassis.

    Daneben gehe es auch um finanzielle Versprechen. Wie viel Geld zusammenkommen sollte, da könne er nur spekulieren, sagte Cassis. Zu Beginn der Konferenz müsse daher genau abgeklärt werden, was alles gebraucht werde. Die Ukraine spreche immer von 600 Milliarden Franken, es würden aber auch 60 oder 1000 Milliarden genannt. Es komme halt immer darauf an, wovon man spreche. Aus diesem Grund müsse das genau ermittelt werden.

  • 19.30 Uhr

    Cassis und Schmyhal treten vor die Medien

    Die komplette Medienkonferenz von Bundespräsident Ignazio Cassis und dem ukrainischen Premierminister Denys Schmyhal in der Youtube-Aufzeichnung.

  • 17.56 Uhr

    Maurer: «Wir geben Geld für Dümmeres aus als für das WEF»

    Das WEF in Davos steht wegen hoher Sicherheitskosten immer wieder in der Kritik. Wie sieht das der Finanzminister? «Die Höhe der Sicherheitskosten muss man relativieren: Müsste man all diese Treffen und Anlässe, die in diesen Tagen in Davos stattfinden, einzeln durchführen, wären die Kosten um ein Vielfaches höher», sagt Bundesrat Ueli Maurer im Interview mit der «Südostschweiz». «Wir geben in der Schweiz Geld für Dümmeres aus als für das WEF.»

    Zum Krieg in der Ukraine, dem dominanten Thema am WEF, erklärt der Bundesrat, dass eine Vermittlung zwischen den beiden Kriegsparteien in der aktuellen Phase «nahezu unmöglich» sei. «Die Positionen sind zu festgefahren. Aber wir müssen darauf achten, dass die Tür für Moskau einen Spalt offenbleibt, denn Russland wird international auch wieder eine Rolle spielen müssen», so Maurer.

    Bundesrat Ueli Maurer sieht im Ukraine-Krieg keine Möglichkeit auf Vermittlung.
    Bundesrat Ueli Maurer sieht im Ukraine-Krieg keine Möglichkeit auf Vermittlung.
    Bild: Keystone
  • 16.14 Uhr

    John Kerry warnt vor Nachlassen beim Klimaschutz

    Der Klima-Sondergesandte der US-Regierung, John Kerry, hat vor einer Aufweichung der Klimaziele wegen des Kriegs in der Ukraine gewarnt. Am WEF in Davos erklärte er am Dienstag mit Blick auf das Ziel, die CO2-Emissionen auf Netto-null zu senken, «wir sollten es nicht zulassen, dass ein falsches Narrativ geschaffen wird», dass der Krieg «die Notwendigkeit überflüssig macht, voranzuschreiten und die Klimakrise anzugehen».

    Es sei möglich, sowohl kurzfristig den steigenden Energiebedarf aus fossilen Brennstoffen zu decken, insbesondere in Europa, als auch bei der Reduktion von Emissionen in den kommenden Jahren auf Kurs zu bleiben.

    Die Generalsekretärin der UNO-Klimarahmenkonvention, Patricia Espinosa Cantellano, sprach unterdessen mit Blick auf die Weltklimakonferenz in Ägypten im November von einem «entscheidenden Moment» für den Planeten. Das Verhandeln sei vorbei und die Umsetzung als Investition in «eine bessere Zukunft für alle» beginne. Regierungen müssten jetzt einschätzen, wie sie die richtigen Investitionen für die Energiewende anziehen könnten.

    Der Klimaschutz-Beauftragte der USA, John Kerry (l.), spricht in Davos an der Seite von Xie Zhenhua, dem Klimaschutz-Beauftragten von China.
    Der Klimaschutz-Beauftragte der USA, John Kerry (l.), spricht in Davos an der Seite von Xie Zhenhua, dem Klimaschutz-Beauftragten von China.
    Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
  • 15.15 Uhr

    WEF in der Nebensaison: Die perfekte Notlösung?

    Ein WEF im Frühling, das gab es in über 50 Jahren noch nie. Rettet das Verschiebedatum dem Bündner Wintersportort jetzt sogar die Nebensaison? blue News hat sich umgehört. Die Video-Reportage findest du hier.

  • 14.51 Uhr

    Polens Präsident wirft Berlin Wortbruch vor

    Polens Präsident Andrzej Duda hat der deutschen Regierung Wortbruch bei einer versprochenen Lieferung von Panzern an sein Land vorgeworfen.

    Der Staatschef des Nato-Landes bezog sich in einem Interview des TV-Senders Welt am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos auf eine Zusage aus Berlin, Panzer zu liefern, mit denen von Polen an die Ukraine abgegebene Panzer ersetzt werden sollten.

    «Sie haben dieses Versprechen nicht erfüllt», fügte Duda mit Blick auf die deutsche Regierung hinzu. «Und offen gesagt: Wir sind sehr enttäuscht darüber.»

    «Wir haben der Ukraine eine grosse Anzahl an Panzern zur Verfügung gestellt», sagte der polnische Präsident weiter. «Indem wir das getan haben, haben wir unser eigenes militärisches Potenzial geschwächt, und wir haben unsere eigenen militärischen Vorräte aufgebraucht.» Darum habe Polen auch auf Unterstützung aus Deutschland gehofft. Ein grosser Teil des Panzerarsenals in den polnischen Streitkräften bestehe aus deutschen Panzern vom Typ Leopard.

    «Wenn wir also von Deutschland unterstützt worden wären, wenn wir Ersatz bekommen hätten in Form eines Ringtauschs, dann wären wir sehr froh gewesen», sagte Duda. «Tatsächlich haben wir ein solches Versprechen auch bekommen und Deutschland hat versprochen, uns diese Panzer zu liefern.»

    Der polnische Präsident Andrzej Duda am WEF in Davos.
    Der polnische Präsident Andrzej Duda am WEF in Davos.
    Keystone/Gian Ehrenzeller
  • 14.08 Uhr

    Schweiz will enger mit Nato zusammenarbeiten

    Verteidigungsministerin Viola Amherd hat mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Davos vereinbart, unter Berücksichtigung der Schweizer Neutralität enger und besser zusammenzuarbeiten.

    Anlässlich des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos sprach Bundesrätin Amherd im House of Switzerland mit Stoltenberg. Dabei habe sie die Bestätigung dafür erhalten, dass die Nato offen gegenüber einer engeren Zusammenarbeit mit der Schweiz sei, sagte sie im Anschluss an das Treffen im Gespräch mit Keystone-SDA. Es sei aber auch klar geworden, dass die Schweiz die Initiative ergreifen müsse.

  • 13.48 Uhr

    Sanchez: Finnland und Schweden nehmen am nächsten Nato-Gipfel teil

    Der spanische Regierungschef Pedro Sanchez hat am Dienstag am Weltwirtschaftsforum dazu aufgerufen, «Wladimir Putin auf der internationalen Bühne zu isolieren». Er führe derzeit viele Gespräche mit lateinamerikanischen Präsidenten, um dies zu erreichen.

    Es gebe einige Länder ausserhalb des Westens, die dem Sanktionspaket gegen Moskau nicht zugestimmt hätten, sagte Sanchez.

    Ende Juni wird Spanien den nächsten Nato-Gipfel ausrichten. Sanchez garantierte, dass Finnland und Schweden dabei sein würden. Die beiden Länder haben beschlossen, dass sie der Nato beitreten wollen. Die Türkei hat das Veto dagegen eingelegt. Sanchez zeigte sich jedoch überzeugt, dass die beiden Länder dem Bündnis beitreten könnten. Spanien beschleunige bereits die parlamentarischen Vorbereitungen dafür. Der Gipfel in Madrid solle eine «Botschaft der Einheit» zwischen den westlichen Ländern vermitteln, sagte der spanische Regierungschef.

  • 12.45 Uhr

    Amherd trifft die Soldaten an der kulinarischen Front

    Auch Bundesrätin und VBS-Vorsteherin Viola Amherd ist am WEF zu Gast. Sie hat heute unter anderem der Nationalmannschaft der Armeeköche einen Besuch abgestattet – diese sind für die kulinarische Verpflegung der WEF-Gäste zuständig.

  • 12.09 Uhr

    Von der Leyen: Kein Kommentar zu Treffen mit Cassis

    Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat Bundespräsident Ignazio Cassis bei einem Essen gestern Abend in Davos (GR) kurz getroffen. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA wollte sie nicht sagen, ob sie miteinander gesprochen haben oder nicht.

    Anders als in anderen Jahren war während des Weltwirtschaftsforums (WEF) kein formelles Treffen zwischen der EU-Kommissarin und dem Bundespräsidenten geplant. Ein Sprecher von der Leyens hatte erklärt, dass die Verbindung zur Schweiz in den Zuständigkeitsbereich des EU-Kommissars Maros Sefcovic falle, der nicht in Davos anwesend sei.

    Gestern liess die EU-Kommission zudem verlauten, dass Sefcovic bereit sei, in die Schweiz zu reisen, um mit Politikern und sonstigen Vertretern über die Beziehung Schweiz-EU zu diskutieren. Ein konkretes Datum für Sefcovic’ Schweiz-Besuch gibt es jedoch noch nicht.

  • 12.04 Uhr

    Panel mit Jens Stoltenberg beendet

    Damit ist die Diskussion mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beendet.

  • 12.04 Uhr

    Wie beurteilen Sie eine stärkere Kooperation zwischen EU und Nato?

    «Ich stehe hinter einer stärkeren Kooperation zwischen EU und Nato», sagt Stoltenberg. Seit 2014 habe man es geschafft, die Zusammenarbeit auf ein neues Level zu heben. Er treffe sich regelmässig mit EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen. Würden Finnland und Schweden Nato-Mitglied werden, würde EU und Nato zudem einen Grossteil seiner Fläche und Bürger und damit auch die gleichen Gefährdungen teilen. Die Nato könne die EU dabei unterstützen, die Fragmentierung ihrer Verteidigung zu beheben. «Die EU soll die Nato jedoch nicht konkurrenzieren oder kopieren», sagt Stoltenberg. 

  • 11.58 Uhr

    Ankara wehrt sich gegen den Nato-Beitritt von Finnland und Schweden, was tun Sie?

    Stoltenberg sagt, man habe mit Erdogan über seine Bedenken gesprochen. «Wir machen, was wir immer tun: Wir sitzen zusammen.» Er sei zuversichtlich, dass man eine Einigung erreiche. Er kenne Finnland und Schweden, sie könnten einen Beitrag zur Sicherheit beisteuern, besonders in der baltischen Region. Die Türkei sei trotzdem ein wichtiger Partner, gerade auch wegen der geopolitischen Lage. Man nehme die Bedenken bezüglich Terrorismus ernst. 

  • 11.55 Uhr

    Glauben Sie, Putin bereut seine Invasion?

    Stoltenberg sagt, Putin habe seine Ziele nicht erreicht. Die Nato habe ihre Präsenz verstärkt, der Krieg in der Ukraine sei kostspielig und länger als Putin antizipiert habe. 

  • 11.53 Uhr

    Stoltenberg: Globalisierung der Wirtschaft bringt Prosperität und Konsequenzen

    WEF-Präsident Børge Brende startet nun mit einer Frage: Welche Fehler haben Sie in Vergangenheit gemacht, wenn es um den globalisierten  Markt geht? Die Globalisierung der Wirtschaft habe viel Prosperität gebracht, jedoch auch seine Konsequenzen. Er bereue, bezüglich gewisser Ressourcen nicht breiter gefahren zu sein, sagt Stoltenberg. Natürlich könne man im freien Markt Unmengen von Öl von Russland beziehen, doch nun zeige sich, dass dies Auswirkungen auf die Sicherheit habe. 

  • 11.49 Uhr

    Stoltenberg: «Freiheit ist wichtiger als freier Markt»

    Von Südkorea bis zur Schweiz hätten Länder Sanktionen erlassen, hunderte Unternehmen hätten sich aus Russland zurückgezogen, es zeige sich, dass man sich durch die Drohungen Russlands nicht einschüchtern lasse. Die Wirtschaft müsse globalisiert gedacht werden, aber auch in Anbetracht der Konsequenzen. «Freiheit ist wichtiger als freier Markt», sagt Stoltenberg. 

  • 11.45 Uhr

    Stoltenberg: Putin hat das Gegenteil dessen bewirkt, was er wollte

    Im Dezember habe Putin ein Ultimatum gegenüber der Nato präsentiert, ihre Präsenz an der Ostgrenze zu beenden und ihre Ausweitung zu beenden. Mit dem Krieg habe Putin jedoch das Gegenteilige bewirkt: Die Nato habe ihre Präsenz an der Grenze verstärkt. Der Schritt von Schweden und Finland, die der Nato beitreten wollen, sei historisch. 

  • 11.43 Uhr

    «Diese Invasion war eine der best vorausgesagten»

    Für ein halbes Jahrhundert habe das WEF die Gemeinschaft zusammengebracht, um Lösungen auf die wichtigsten Probleme zu finden. «Heute brauchen wir diesen Geist des WEF besonders», sagt Stoltenberg. Der Krieg habe die EU erschüttert. «Putins Krieg ist ein Game-Changer.» Aufgabe der Nato sei es, die weitere Eskalation des Krieges zu verhindern und die Ukraine bei ihrer Verteidigung zu unterstützen. Die Invasion sei jedoch keine Überraschung. «Diese Invasion war eine der bestvorausgesagten Invasionen», die Nato habe schon vor Monaten davor gewarnt. Die Abläufe vor der Invasion seien vergleichbar mit Russlands Aggressionen der letzten Jahren. 

  • 11.38 Uhr

    Jetzt spricht Jens Stoltenberg

    Nahtlos geht es weiter mit der Rede von Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär.

    Jens Stoltenberg, Generalsekretär der Nato, spricht am WEF in Davos.
    Jens Stoltenberg, Generalsekretär der Nato, spricht am WEF in Davos.
    Bild Keystone
  • 11.36 Uhr

    Von der Leyen: Es braucht die Kooperation mit dem Privatsektor

    Was können Unternehmer tun, fragt Schwab. Die Auswirkungen der Pandemie, des Krieges und der Nahrungskrise seien nur überwindbar mithilfe des Privatsektors. Sie habe immer erlebt, dass diese Kooperation gut funktioniere. Der Privatsektor sei immer engagiert und bringe die nötigen Innovationen und Pläne, um die Entwicklung voranzutreiben. Auch die Sanktionen seien von den Unternehmen gut aufgenommen worden, sie hätten teilweise sogar selbst Sanktionen vorgenommen, in dem sie sich aus Russland zurückzogen.

  • 11.31 Uhr

    EU soll durch Kooperation Verteidigung verstärken

    Klaus Schwab wendet sich nun mit einer Frage an von der Leyen: Wie sieht die Zukunft des europäischen Defensiv-Mechanismus aus? «Die Nato ist die stärkste Organisation und wird sie auch bleiben», sagt von der Leyen. Seit der Finanzkrise seien die Mittel für die militärische Verteidigung stark gesunken. Die Realität zeige, dass mehr Geld in die europäische Verteidigung investiert werden müsse. Die Investitionen sollten jedoch nicht aufgesplittet werden, sondern so eingesetzt werden, dass flexibel aufgebaut werden und staatsübergreifend zusammengearbeitet werden könne. 

  • 11.26 Uhr

    Neue Verbindungen statt der alten Ketten

    Die alten Ketten müssten nun durch neue Verbindungen ersetzt werden, dies genau entspreche ja dem Geist von Davos, sagt von der Leyen. Damit beendet Ursula von der Leyen ihre Rede. 

  • 11.25 Uhr

    Von der Leyen: Russland nutzt Hunger als Druckmittel

    Die Strategie Russlands, die ukrainische Bevölkerung von Nahrungsmitteln abzuschotten, wecke für einige Erinnerungen an schwarze Zeiten, sagt von der Leyen. Die Auswirkungen seien für alle spürbar, die Preise für Weizen seien hochgeschossen, die Lieferketten unterbrochen. Russland nutze Hunger als Erpressungsmittel. Auch hier ergreife die EU Massnahmen, um die Ukraine wieder an die Transportketten anzuschliessen, um selbst mehr Nahrungsmittel zu produzieren. Von der Leyen nennt das Beispiel Afrika: Früher habe Afrika sich selbst versorgt, durch die Hitze und die Ausweitung der Wüsten sei der Kontinent nun abhängig von Importen. Hier müsse angesetzt werden, um die Agrikultur in höheren Temperaturen zu erforschen.   

  • 11.19 Uhr

    Neue Stoffe könnten neue Abhängigkeiten zur Folge haben

    Die Energiewende sei wichtig für die Umwelt, aber eben auch für die Unabhängigkeit. Zusätzlich sei es wichtig, auf möglichst viele verschiedene Quellen zu setzen. Öl und Kohle sollen in Zukunft keine Rolle mehr spielen, dafür Lithium, Windturbinen und Wasserkraftwerke. Das habe jedoch auch das Risiko zur Folge, von neuen Stoffen abhängig zu werden. Das versuche die EU zu verhindern, durch stabile Partnerschaften.

  • 11.16 Uhr

    Von der Leyen: Die Hälfte der Energie aus erneuerbaren Quellen bis 2030

    Die Ukraine gehöre in die EU-Familie, sie stehe ein für ihre eigene Freiheit, aber auch für die europäischen Werte. «Es ist ein entscheidender Moment für alle Demokratien in der Welt», betont von der Leyen. Die Folgen seien auch in anderen Ländern zu spüren, Länder, die bereits durch die Pandemie geschwächt worden seien. Doch dieser Krieg habe nun die Bemühungen nur bestärkt, sich aus der Abhängigkeit vom russischen Öl zu lösen. Die Energiewende müsse nun schneller vorangetrieben werden, ein Viertel der Energie stamme bereits aus erneuerbaren Quellen, bis 2030 soll der Anteil verdoppelt werden, so von der Leyen.

  • 11.11 Uhr

    Eine gemeinsame Plattform für den Wiederaufbau

    Von der Leyen fordert finanzielle Unterstützung für die Ukraine, damit die wirtschaftliche Stabilität gewahrt werden könne. Dies sei jedoch nur eine kurzfristige Massnahme, jedoch brauche es für den Aufbau der Ukraine eine weltweite Einheit, eine gemeinsame Plattform: «Wir werden der Ukraine helfen, aus der Asche aufzuerstehen», so von der Leyen. So könne die Reform mit Investment verbunden werden. Jeder, der die Ukraine unterstützen wolle, ob Politiker oder Unternehmer, könne so einen Teil leisten. Sie begrüsst den Anlass in Lugano, der im Sommer geplant ist.

  • 11.08 Uhr

    «Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen»

    «Es ist schwer zu glauben, dass wir heute in Davos über Krieg sprechen müssen», sagt von der Leyen, denn das WEF in Davos stehe für das Gegenteil von Krieg, dafür, gemeinsam Antworten zu finden für eine bessere Zukunft. Doch nun müsse man sich mit dem Krieg auseinandersetzen, mit den Menschen, die zwischen den Parteien als Puffer stecken würden. «Es geht nicht nur um das Überleben der Ukraine, um die Sicherheit Europas», sagt sie, der Krieg sei von internationalem Ausmass und darum sei es auch eine internationale Aufgabe, die Ukraine zu unterstützen: «Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen.» 

  • 11 Uhr

    Nun steht Ursula von der Leyen auf der Bühne

     WEF-Gründer Klaus Schwab ehrt die EU-Kommissionspräsidentin für ihren Beitrag im Kampf gegen die Corona-Pandemie, aber auch im Umgang mit dem Krieg in der Ukraine. Nun spricht von der Leyen.

    Ursula von der Leyen ergreift in Davos das Wort.
    Ursula von der Leyen ergreift in Davos das Wort.
    Bild: Keystone/Laurent Gilliéron
  • 10.27 Uhr

    Maurer will Schweiz zum führenden Blockchain-Ökosystem machen

    Das Handelsvolumen digitaler Vermögenswerte hat in der Schweiz 2021 einen zweistelligen Milliardenbetrag erreicht. Das zeigt ein am WEF vorgestellter Bericht. 

    Diese erste Studie über den Markt für digitale Vermögenswerte in der Schweiz bezieht sich auf mehr als die Hälfte der Unternehmen der Branche, die auf eine Umfrage geantwortet haben. Diese 47 Einheiten hatten Ende letzten Jahres über 13 Milliarden Franken direkt verwaltet.

    Heute wurde in Davos eine neue Initiative lanciert, für die sich auch Bundesrat Ueli Maurer einsetzt. Ziel der Förderinitiative ist es, die Schweiz als führendes Blockchain-Ökosystem zu präsentieren. Weiter wolle man ausländische Unternehmen anlocken, damit sie sich in der Schweiz niederlassen, erklärte einer der Verantwortlichen in Davos.

  • 10.20 Uhr

    Bill Gates in Zürich gelandet

    Auch Unternehmer Bill Gates ist in Zürich eingetroffen, wie ein Blick auf das Flugzeug-Monitoring zeigt. In Davos wird er erst am späteren Nachmittag erwartet: Er wird um 17:30 Uhr an einem Panel zur Vorbereitung auf die nächste Pandemie mitdiskutieren.

  • 10.15 Uhr

    Vitali Klitschko trifft ukrainische Frauen und Kinder

    Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko nutzt seinen Besuch am WEF, um ukrainische Geflüchtete im Davoser Rathaus zu treffen, wie der Davos-Korrespondent der «Südostschweiz» Béla Zier twittert. 

  • 10 Uhr

    Schinas: «Migration war immer ein Teil der DNA Europas»

    Die Diskussion um Migration müsse entgiftet werden, sagte Margaritis Schinas, Vizepräsident der Europäischen Kommission, an einem Panel zum Thema, das sich um die Antwort auf die neuen Flüchtlingsbewegungen nach Europa drehte. «Migration war immer ein Teil der DNA Europas», sagte er weiter. 

  • 9.23 Uhr

    WEF: Nahrungsknappheit und Klimawandel müssen gemeinsam angegangen werden

    Der Krieg in der Ukraine habe die globale Nahrungsknappheit verschärft, schreibt das Weltwirtschaftsforum in einer Medienmitteilung. Gründe seien gefährdete Lieferketten, gestiegene Preise für Düngemittel und Exportverbote für Getreide. 

    Kurzfristige Reaktionen auf die Nahrungsmittelkrise gefährdeten aber den Kampf gegen den Klimawandel, so das WEF weiter.

    Technologische Lösungen könnten die Produktivität der Landwirtschaft erhöhen und Afrika könne zum Netto-Exporteur von Nahrungsmitteln werden, sofern Investitionen, Regulierungen und internationale Kooperation dies zuliessen, so die Medienmitteilung weiter. 

    epa07786281 Women harvest local rice in a rice field in Moossou on the outskirts of the capital Abidjan, Cote d Ivoire, 22 August 2019. Media reports state that in Cote d'Ivoire, rice has become the main food of the population. According to ADERIZ (Rice Industry Development Agency), domestic rice production covers barely 50 percent of domestic consumption estimated at almost 2,000,000 tonnes in 2017. To make up for this deficit, Cote d'Ivoire has resorted to massive imports of milled rice totaling 1,324,000 tonnes in 2017. EPA/LEGNAN KOULA ATTENTION: This Image is part of a PHOTO SET
    KEYSTONE / EPA / LEGNAN KOULA