Sicherheitsleute angegriffenPolizei verhaftet Mann nach Einweihung von Zürcher Impftram
SDA/lmy/uri
14.9.2021 - 14:37
Durch die Stadt Zürich kurvt jetzt ein Impftram
Statt ins Impfzentrum fahren – spontan ins Tram hüpfen: In Zürich hat am Dienstag das erste Impftram seinen Betrieb aufgenommen. Pro Tag können sich dort bis zu 550 Personen impfen lassen, allerdings nicht während der Fahrt.
14.09.2021
In Zürich hat am Dienstag das erste Impftram seinen Betrieb aufgenommen. Kurz nach der Einweihung der mobilen Impfstation durch Gesundheitsdirektorin Rickli kam es zu einem tätlichen Zwischenfall.
14.9.2021 - 14:37
SDA/lmy/uri
Nach der Einweihung des Zürcher Impftrams ist es am Dienstag zu einem Zwischenfall gekommen. Die Polizei führte einen 65-jährigen Schweizer ab, der Sicherheitsangestellte angegriffen haben soll.
Ein Sprecher der Stadtpolizei Zürich bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA den Polizeieinsatz, über den der «Tages-Anzeiger» berichtete.
Die Polizei sei gerufen worden, weil ein Mann Sicherheitsangestellte beim Impftram angegangen haben soll. Der 65-jährige Schweizer sei für weitere Abklärungen auf einen Polizeiposten mitgenommen worden.
Der Mann soll laut «Tages-Anzeiger» über das Impftram geschimpft haben und dabei beinahe unter ein anderes Tram geraten sein. Ein Angestellter einer privaten Sicherheitsfirma habe ihn rechtzeitig zurückgezogen. Den Sicherheitsangestellten habe der 65-Jährige daraufhin tätlich angegriffen.
550 Impfwillige am Tag
Das Impftram soll überall dorthin fahren, wo ein Tram abgestellt werden kann. Die ersten Impfungen werden am Dienstagnachmittag am Bellevue am See gesetzt, am Mittwoch geht es weiter an den Hardplatz und dann immer für einen halben Tag in ein anderes Quartier. Pro Tag können sich im Tram bis zu 550 Personen impfen lassen, allerdings nicht während der Fahrt.
Stadt und Kanton wollen es den Impfwilligen so einfach wie möglich machen, nach dem Motto «Jede Impfung zählt». Wer sich jetzt impfen lasse, sei tendenziell eher ungeduldig, sagte SVP-Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli vor den Medien.
«Die Leute wollen nicht auf einen Termin warten»: Deshalb seien Angebote wie dieses Impftram oder der Impfbus so wichtig. Hier würden sich Leute impfen lassen, die das sonst vielleicht nicht gemacht hätten. «Je mehr Leute sich hier impfen lassen, desto schneller gibt es wieder ein Fondue-Tram», so Rickli.
Erholen im Tramsitz
In Fahrt ist das Impftram allerdings nur zwischen den einzelnen Stationen, nicht während des Impfens an sich. Vom Aufbau her ist es denn auch ein normales Impfzentrum: Nach den Empfangstheken folgen sechs Impfplätze mit Vorhängen und danach die Erholung im Tramsitz.
Die Spritzen werden etwas abgetrennt vom Publikumsverkehr aufgezogen. Jeweils kurz vor den Einsätzen wird der Moderna-Impfstoff ins Tram gebracht.
Das Impftram steht aktuell von Montag bis Samstag jeweils bis 19.30 Uhr offen. Stadt und Kanton sind überzeugt, dass das zusätzliche Angebot gut genutzt wird. Die Nachfrage nach der Impfung hat in den vergangenen Wochen wieder merklich angezogen, die Zertifikatspflicht wird diese Entwicklung voraussichtlich noch verstärken.
Im Kanton Zürich wurde am Wochenende die Millionste Impfung verabreicht. 75 Prozent der über 16-Jährigen sind doppelt geimpft. Die Situation in den Spitälern ist aber nach wie vor angespannt. Das Durchschnittsalter der Covid-Patienten im Spital liegt bei 53 Jahren.
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