Corona-Übersicht Neuinfektionen in der Schweiz sinken +++ Globales Impfziel laut WHO wegen Manipulation verfehlt

Agenturen/red

30.9.2021

Die Zahlen der Neuinfektionen und der Spitaleinweisungen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sind in der letzten Woche im Vergleich zur Vorwoche gesunken. Unterdessen vermutet die WHO Marktmanipulation als Ursache für das Verfehlen des globalen Impfziels. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

30.9.2021

Die wichtigsten Indikatoren deuteten an, dass die vierte Pandemie-Welle weiter abflacht. Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Wochenbericht des BAG für die Zeit vom 20. bis 26. September hervorging, sank die Zahl der Neuinfektionen in jener Woche um 27 Prozent auf 9340 Fälle (Vorwoche: 12'741).

Neu ins Spital kamen 227 Covid-19-Patientinnen und -Patienten (Vorwoche: 272). Die Patientenzahlen auf der Intensivstation sind in dieser Zeitspanne um 14 Prozent auf 229 (Vorwoche: 265) zurückgegangen. Hingegen starben 37 Menschen (Vorwoche: 33) an oder mit Covid-19.

Am Donnerstag selbst wurden dem BAG innerhalb von 24 Stunden 10 neue Todesfälle und 33 Spitaleintritte gemeldet. Ausserdem wurden noch 1140 neue Coronavirus-Ansteckungen registriert.

Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den letzten zwei Wochen 211,02 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 17. September bei 0,76.

Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern betrug zuletzt 75,5 Prozent. 22,6 Prozent der verfügbaren Betten waren mit Covid-19-Patienten belegt.

Gut 58 Prozent geimpft

Insgesamt wurden bis Mittwochabend 10'018'850 Impfdosen an die Kantone und an das Fürstentum Liechtenstein ausgeliefert. Verabreicht wurden bis Mittwoch 10'460'922 Dosen. 58,3 Prozent der Bevölkerung sind bereits vollständig geimpft. Bislang wurden 6'285'019 Zertifikate für vollständig Geimpfte ausgestellt.

Neu zählt das BAG die genesenen und einmal geimpften Personen zu den vollständig Geimpften. Bisher waren sie unter «teilweise geimpft» aufgeführt. Somit stieg die Zahl der vollständig Geimpften in den aktuellen Angaben und jene der teilweise Geimpften sank.

In den vergangenen 24 Stunden bis Mittwoch wurden dem BAG 36'141 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 10'832'621 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 840'359 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

32'884 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 10'709.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 10'570 Menschen in Isolation und 8963 Menschen in Quarantäne. Aus einem Risikoland heimgekehrte Personen waren keine in Quarantäne.

Globales Impfziel verfehlt: WHO sieht Marktmanipulation

Das mangelnde Tempo bei den Corona-Impfungen in ärmeren Ländern liegt an fehlendem Impfstoff, und dies ist nach Auffassung eines ranghohen Vertreters der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf Marktmanipulationen zurückzuführen.

Bruce Aylward, Berater des WHO-Generalsekretärs für Impffragen, verlangte am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur DPA mehr Transparenz der Herstellerfirmen über ihre Produktion und Lieferungen. Das Ziel der WHO, bis Ende September zehn Prozent der Menschen in allen Ländern geimpft zu haben, wird verfehlt. Einige Dutzend Länder vor allem in Afrika liegen deutlich darunter.

Das mangelnde Tempo bei den Corona-Impfungen in ärmeren Ländern liegt laut WHO an fehlendem Impfstoff durch Marktmanipulation.
Das mangelnde Tempo bei den Corona-Impfungen in ärmeren Ländern liegt laut WHO an fehlendem Impfstoff durch Marktmanipulation.
Jerome Delay/AP/dpa (Symboldbild)

Aylward kümmert sich unter anderem um die Impfinitiative Covax, mit der die WHO ursprünglich eine faire Verteilung der Impfstoffe weltweit geplant hatte. Die reichen Länder seien zwar an Bord, hätten aber, als es endlich Impfstoffe gab, separate Deals mit den Herstellern gemacht. Covax habe Verträge über die Lieferung von hunderten Millionen Impfdosen unterzeichnet, warte aber auf Zustellung. Das Programm hat insgesamt 9,8 Milliarden Dollar für den Ankauf von Impfdosen erhalten. «Irgendjemand manipuliert den Markt», sagte Aylward der dpa. «Der grösste Käufer sitzt auf dem Geld, hat Verträge unterzeichnet und wird nicht beliefert - da passiert etwas Seltsames im Markt.»


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das BAG meldet 1140 Neuansteckungen, 33 Hospitalisierungen und 10 Todesfälle.
  • Daten aus dem Zürcher Contact Tracing zeigen, dass Gross-Anlässe seit ihrer Genehmigung vor drei Monaten kaum zu Infektionen führen.
  • Slowenien hat die Impfungen mit dem Präparat von Johnson & Johnson ausgesetzt, nachdem eine 20-Jährige gestorben ist.
  • «Ich denke, da deutet sich jetzt die Herbst- und Winterwelle an, die wir im Oktober wohl wieder sehen werden», sagt der deutsche Virologie Christian Drosten.
  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 21.38 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag

  • 21.21 Uhr

    Sloweniens Verfassungsgericht stoppt Corona-Impfpflicht im öffentlichen Dienst

    Sloweniens Verfassungsgericht hat eine Corona-Impfpflicht für Angestellte des öffentlichen Dienstes kurz vor ihrem Inkrafttreten gestoppt. Das Gericht setzte die geplante 2G-Regel, die nach dem Willen der Regierung ab Freitag für rund 31'000 Beamte, Polizisten und Soldaten gelten sollte, am Donnerstag vorläufig aus. Die slowenische Polizeigewerkschaft hatte die umstrittene Verordnung angefochten. Sie bleibt nun bis zur einer endgültigen Entscheidung des Verfassungsgerichts ausgesetzt.

    Um das Impftempo in Slowenien zu steigern, hatte die Regierung in Ljubljana vor knapp zwei Wochen eine 2G-Regel für Angestellte des öffentlichen Dienstes beschlossen. Sie sollten nach dem Willen der Regierung ab dem 1. Oktober entweder vom Coronavirus genesen oder geimpft sein. Wer eine Impfung ablehnt und nicht im Homeoffice arbeiten kann, sollte demnach im schlimmsten Fall seinen Job verlieren.

    In Slowenien sind bisher nur 45 Prozent der zwei Millionen Einwohner geimpft - dies ist eine der niedrigsten Impfquoten innerhalb der EU. Angesichts steigender Infektionszahlen führte die Regierung bereits eine 3G-Regel für alle Arbeitnehmer ein. Für Beamte sollte dies noch verschärft werden.

  • 20.38 Uhr

    Broadway-Musical «Aladdin» muss nur einen Tag nach Wiedereröffnung Show absagen

    Nur einen Tag nach der Wiedereröffnung muss das Broadway-Musical «Aladdin» wegen Corona-Fällen schon wieder pausieren. Weil unter den Mitarbeitern Corona-Fälle aufgetreten seien, habe die Show am Mittwoch abgesagt werden müssen, teilten die Veranstalter mit. Weitere Details wurden zunächst nicht mitgeteilt. Erst am Dienstag hatte «Aladdin» Wiedereröffnung gefeiert - nach anderthalbjähriger Pause wegen der Corona-Pandemie.

    Es handelt sich um die erste coronabedingte Show-Absage am Broadway seit der schrittweisen Wiedereröffnung vor rund zwei Wochen. In allen Theatern müssen Zuschauer am Eingang einen vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus nachweisen und während der Vorstellung Masken tragen. Auch alle Künstler und Mitarbeiter im Theater müssen einen Impf-Nachweis erbringen, mit nur wenigen streng regulierten Ausnahmen.

    2019 hatten die 41 Broadway-Theater rund 14,6 Millionen Tickets verkauft und damit etwa 1,8 Milliarden Dollar Umsatz erzielt - rund das Anderthalbfache der gesamten Einspielergebnisse aller deutschen Kinos. Am 12. März 2020 waren die Vorstellungen in allen Theatern wegen der Corona-Pandemie eingestellt worden.

  • 19.43 Uhr

    Deutschland erwartet laut RKI Anstieg der Corona-Infektionen im Herbst und Winter

    In der Corona-Pandemie erwartet das Robert Koch-Institut (RKI) für Herbst und Winter wieder einen Anstieg der Infektionszahlen. Das schreibt das Institut in seinem Wochenbericht. Als Gründe werden insbesondere eine «noch immer grosse Zahl» ungeimpfter Menschen und die Zunahme von Kontakten in Innenräumen angeführt. Vergangene Woche hätten die Fallzahlen zwar im Vergleich zur Woche zuvor in fast allen deutschen Bundesländern abgenommen, in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern seien jedoch leichte Zunahmen von vier beziehungsweise acht Prozent verzeichnet worden, in Bremen stagnierte der Wert.

    Zuvor hatte die EU-Gesundheitsbehörde ECDC angesichts von teils nicht ausreichenden Impfquoten vor einer verschlechterten Corona-Lage in Europa in diesem Herbst gewarnt. In Deutschland sind bislang 64,4 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft. 68,0 Prozent haben zumindest ihre erste Impfdosis erhalten.

  • 18.50 Uhr

    16 europäische Fluggesellschaften wollen gestrichene Tickets schneller erstatten

    16 grosse Fluggesellschaften haben sich in Gesprächen mit der EU-Kommission verpflichtet, die Passagiere von annullierten Flügen künftig schneller zu entschädigen. Wie die EU-Kommission mitteilte, sollen die Fluggäste innerhalb von sieben Tagen ihre Ticketkosten erstattet bekommen. Die Airlines waren in die Kritik geraten, weil sie die Kosten für Flüge, die wegen der Corona-Massnahmen gestrichen wurden, oft nur widerwillig erstatteten.

    Die EU-Kommission und die Verbraucherschutzbehörden der Mitgliedsländer stiessen daher im Februar Gespräche mit Fluggesellschaften an, darunter Lufthansa, KLM, Air France, Easyjet und Ryanair. 16 Fluggesellschaften sagten nun zu, innerhalb von sieben Tagen die Kosten für einen stornierten Flug zu erstatten - wie es in Verbraucherschutzvorschriften der EU bereits vorgesehen ist. Zudem kündigten sie an, Passagiere besser über ihre Rechte im Falle von Flugstreichungen zu informieren.

    Die von der Corona-Pandemie stark betroffenen Airlines hatten teilweise ausschliesslich Gutscheine anstatt von Kostenerstattungen angeboten.

    Der Europäische Verbraucherverband (BEUC), dessen Beschwerde das Einschreiten der EU-Kommission ausgelöst hatte, rief die Brüsseler Behörde und die Behörden in den Mitgliedsländern auf, sicherzustellen, dass die Airlines ihre Verpflichtungen nun einhalten. «Zahlreiche Verbraucher in Europa warten immer noch darauf, ihr Geld für Flüge zurück zu bekommen, die während der ersten Lockdowns 2020 gestrichen wurden», erklärte BEUC-Chefin Monique Goyens.

  • 18.21 Uhr

    EU verlängert Kontrollen beim Export von Impfstoffen

    Die EU-Kommission hat die Kontrollen beim Export von Impfstoffen in Länder ausserhalb der Europäischen Union bis Ende Dezember verlängert. Trotz der fortschreitenden Impfkampagnen in den Mitgliedsländern gebe es weiter «Unsicherheiten», insbesondere in Hinsicht auf «das Auftreten neuer Virus-Varianten», gab die Kommission am Donnerstag als Begründung für den Schritt an. Die Kontrollen waren Ende Januar eingeführt worden, um die EU-Länder ausreichend mit Impfstoff zu versorgen.

    Über Januar hinaus sollen die Exportkontrollen in der jetzigen Form nun nicht mehr verlängert werden. Sie sehen vor, dass jedes Unternehmen vor einer Ausfuhr von in der Europäischen Union produziertem Impfstoff in Länder ausserhalb der EU die Zustimmung des betreffenden Mitgliedsstaates einholen muss, danach muss auch noch die Kommission «grünes Licht» geben. Hintergrund der Einschränkungen war die Kritik am Impfstoff-Hersteller Astrazeneca, der Liefervereinbarungen mit der EU nicht eingehalten, zugleich aber Impfstoff aus der EU exportiert hatte.

    Trotz der eingeführten Exportkontrollen sind aus der EU seit Januar fast 740 Millionen Impfdosen in 56 Länder exportiert worden, darunter Grossbritannien, die USA, Australien, Chile, Kanada, Israel, Japan und die Türkei. Nur eine Exportanfrage nach Australien wurde der Kommission zufolge abgelehnt.

  • 16.30 Uhr

    WHO: Globales Impfziel wegen Marktmanipulation verfehlt

    Das mangelnde Tempo bei den Corona-Impfungen in ärmeren Ländern liegt an fehlendem Impfstoff, und dies ist nach Auffassung eines ranghohen Vertreters der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf Marktmanipulationen zurückzuführen.

    Bruce Aylward, Berater des WHO-Generalsekretärs für Impffragen, verlangte am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur DPA mehr Transparenz der Herstellerfirmen über ihre Produktion und Lieferungen. Aylward kümmert sich unter anderem um die Impfinitiative Covax, mit der die WHO ursprünglich eine faire Verteilung der Impfstoffe weltweit geplant hatte.

    Eine Lieferung des Impfstoff der Covax-Initiative wird am Flughafen in Abidjan, Elfenbeinküste, verladen.
    Eine Lieferung des Impfstoff der Covax-Initiative wird am Flughafen in Abidjan, Elfenbeinküste, verladen.
    Diomande Ble Blonde/AP/dpa

    Die reichen Länder seien zwar an Bord, hätten aber, als es endlich Impfstoffe gab, separate Deals mit den Herstellern gemacht. Covax habe Verträge über die Lieferung von hunderten Millionen Impfdosen unterzeichnet, warte aber auf Zustellung. «Der grösste Käufer sitzt auf dem Geld, hat Verträge unterzeichnet und wird nicht beliefert – da passiert etwas Seltsames im Markt», sagte Aylward der dpa.

    Aylward sieht als Motiv Profitmaximierung. Die Herstellerfirmen sagten stattdessen, sie lieferten nach dem Eingang der Bestellungen. Regierungen in reichen Ländern hätten ihre Verträge früher unterzeichnet als Covax. Dazu sagt Aylward, Regierungen, die gut versorgt seien, könnten dafür sorgen, dass weitere Bestellungen nicht an sie, sondern an Covax gingen. Womöglich sei es reicheren Ländern aber recht, Lieferungen zu bekommen und dann Impfdosen zu spenden, um so mehr Kontrolle über die Verteilung zu haben. Sie wollten mit gespendeten Dosen oft bestimmte Länder beliefern.

  • 15.40 Uhr

    Hotelleriesuisse sagt Ja zum Covid-19-Gesetz

    Hotelleriesuisse sagt Ja zum Covid-19-Gesetz, über das am 28. November abgestimmt wird. Eine Ablehnung würde das Aus für das Covid-Zertifikat bedeuten, und dies gelte es zu verhindern, begründet der Unternehmerverband der Schweizer Beherbergungsbranche seinen Entscheid.

    Das Covid-Zertifikat gewährleiste die Reisefreiheit und sei ein wichtiges Instrument für die Normalisierungsphase, schreibt Hotelleriesuisse in einer Mitteilung vom Donnerstag. Deshalb spreche sich Hotelleriesuisse für das Covid-Gesetz und dessen Änderungen vom 19. März 2021 aus.

    Der Verband betont, er habe die Einführung des Covid-Zertifikats von Beginn weg befürwortet, da ein solcher Nachweis für geimpfte, genesene und getestete Personen im Frühjahr den Weg frei gemacht habe zu einer weitgehenden Wiederherstellung der Reisefreiheit und zu einem Abbau der Schutzmassnahmen.

    Das Hotel und Restaurant Pilatus Kulm im Juli 2021: Der Dachverband Hotelleriesuisse ist für das Covid-19-Gesetz.
    Das Hotel und Restaurant Pilatus Kulm im Juli 2021: Der Dachverband Hotelleriesuisse ist für das Covid-19-Gesetz.
    KEYSTONE

    In Zukunft könne das Covid-Zertifikat verhindern, dass bei einer Zuspitzung der Lage in den Spitälern wieder strengere Schutzmassnahmen bis hin zu einem erneuten Lockdown nötig würden. Dies sei für den Tourismus zentral, würde dies doch eine einigermassen funktionierende Herbst- und Wintersaison ermöglichen.

    Das international anerkannte Covid-Zertifikat bilde die Basis des grenzüberschreitenden Tourismus, betont Hotelleriesuisse. Ohne gesetzliche Grundlage könnten die bereits bestehenden und ausgestellten Zertifikate nicht mehr benützt werden.

    Probleme beim Reisen und bei der internationalen Anerkennung des schweizerischen Zertifikates gelte es zu verhindern, schliesslich sei die internationale Reisefreiheit die Grundlage eines erfolgreichen Tourismusstandortes Schweiz.

  • 15.20 Uhr

    #allesaufdentisch sorgt für Aufregung im Netz

    In Deutschland sorgt unter dem Hashtag #allesaufdentisch eine Aktion im Netz für Aufsehen, die unter anderem die Corona-Massnahmen und die mediale Berichterstattung darüber kritisiert. Mit dabei sind etwa auch die Schauspieler Volker Bruch und Wotan Wilke Möhring.

    Auf der dazugehörigen Internetseite wurden mehrere Videos veröffentlicht, in denen über medizinische und gesellschaftliche Aspekte der Pandemie gesprochen wird. «Mit zunehmender Sorge beobachten wir die Entwicklung des politischen Handelns in der Corona-Krise», heisst es dort.

    «Tatort»-Kommissar Wotan Wilke Möhring und der populistische Publizist und Rechtsanwalt  Joachim Steinhöfel in einem #allesaufdentisch-Video.
    «Tatort»-Kommissar Wotan Wilke Möhring und der populistische Publizist und Rechtsanwalt  Joachim Steinhöfel in einem #allesaufdentisch-Video.
    Screenshot: YouTube

    Bruch, der bereits ein prominentes Gesicht der Aktion #allesdichtmachen im April dieses Jahres war, ist auch im Impressum der Seite als Verantwortlicher aufgeführt. Teil der Aktion #allesaufdentisch ist eine Petition, die einen «Runden Tisch» für das Corona-Krisenmanagement fordert.

    Zu den Clips heisst es: In den 55 Videos kämen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler «vieler Disziplinen u.a. der Medizin, Virologie, Epidemiologie, Psychologie sowie den Rechtswissenschaften, Ökonomie und Ethik zu Wort». Auch die beteiligten Künstlerinnen und Künstler hätten vielfältige Hintergründe.

    Die Aktion erinnert an #allesdichtmachen, bei der im April zahlreiche prominente Film- und Fernsehschauspieler wie Ulrich Tukur oder Volker Bruch Kritik an der Corona-Politik der Bundesregierung geäussert hatten.

  • 14.10 Uhr

    Tests nach Kantonen und Altersklassen

    Test nach Kantonen in den Wochen 37 und 38 (bis 29. September).
    Test nach Kantonen in den Wochen 37 und 38 (bis 29. September).
    Quelle: BAG
    Test nach Altersstufen in den Wochen 37 und 38 (bis 29. September).
    Test nach Altersstufen in den Wochen 37 und 38 (bis 29. September).
    Quelle:  BAG
  • 13.30 Uhr

    BAG meldet 1140 neue Fälle

    In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 1140 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Zudem registrierte das BAG 10 neue Todesfälle und 33 Spitaleintritte.

    Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 211,02 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 17. September bei 0,76.

    Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 75,5 Prozent. 22,6 Prozent der verfügbaren Betten sind mit Covid-19-Patienten belegt.

    Insgesamt wurden bis Mittwochabend 10'018'850 Impfdosen an die Kantone und an das Fürstentum Liechtenstein ausgeliefert. Verabreicht wurden bis Mittwoch 10'460'922 Dosen. 58,26 Prozent der Bevölkerung sind bereits vollständig geimpft. Bislang wurden 6'285'019 Zertifikate für vollständig Geimpfte ausgestellt.

    Neu zählt das BAG die genesenen und einmal geimpften Personen zu den vollständig Geimpften, da sie immunisiert sind. Bisher waren sie unter «teilweise geimpft» aufgeführt. Somit stieg die Zahl der vollständig Geimpften in den aktuellen Angaben und jene der teilweise Geimpften sank.

    In den vergangenen 24 Stunden bis Mittwoch wurden dem BAG 36'141 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 10'832'621 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 840'359 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

    32'884 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 10'709. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 10'570 Menschen in Isolation und 8963 Menschen in Quarantäne. Aus einem Risikoland heimgekehrte Personen waren keine in Quarantäne.

  • 13.10 Uhr

    Covid-Fälle in deinem Kanton

    Covid-Fälle nach Kanton in den Wochen 37 und 38 (bis 29. September 2021).
    Covid-Fälle nach Kanton in den Wochen 37 und 38 (bis 29. September 2021).
    Quielle: BAG
  • 12.40 Uhr

    Deutscher fordert 97'000 Franken vom Skiort Ischgl

    Im Streit um Corona-Infektionen im österreichischen Skiort Ischgl hat ein schwer erkrankter deutscher Urlauber den Staat Österreich auf insgesamt 90'000 Euro Schadenersatz geklagt, was 97'550 Franken entspricht.

    Die Verhandlung vor dem Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen am Donnerstag war der erste Prozess eines deutschen Klägers im Zusammenhang mit den Vorgängen in Ischgl im März 2020. Der Vorwurf: Politik und Behörden hätten bei der Eindämmung des Virus versagt. Mit einem Urteil wird bis Jahresende gerechnet.

    Der Kläger, ein Mann Mitte fünfzig aus Baden-Württemberg, bekam kurz nach seiner Rückkehr aus dem beliebten Tiroler Ski- und Partyort Covid-19-Symptome. Er lag laut seinem Anwalt Alexander Klauser wochenlang im künstlichen Koma und leidet noch immer an Spätfolgen (Long Covid).

    Der österreichische Ferienort Ischgl steht wegen seines Umgangs mit der Pandemie in der Kritik.
    Der österreichische Ferienort Ischgl steht wegen seines Umgangs mit der Pandemie in der Kritik.
    KEYSTONE

    «Es liegt ein richtig schwerer Fall vor», sagte Klauser. Wegen zeitweiliger Arbeitsunfähigkeit wurde die Forderung von ursprünglich 76'000 auf 90'000 Euro angehoben. Wie schon im ersten Ischgl-Prozess um einen gestorbenen österreichischen Urlauber am 17. September liess das Gericht auch heute kein ausgedehntes Beweisverfahren zu. Aus Sicht der Richterin lagen bereits ausreichende Unterlagen vor.

    Klauser beantragte erfolglos Vernehmungen von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz, Innenminister Karl Nehammer und dem ehemaligen Gesundheitsminister Rudolf Anschober, um unter anderem die chaotische Massenabreise aus Ischgl nach der plötzlichen Schliessung des Skiortes zu untersuchen.

    Vertreter des Staates argumentierten, dass die Klage nach dem Epidemiegesetz ins Leere laufe, weil es die öffentliche Gesundheit schütze, aber nicht auf einzelne Menschen anwendbar sei. Insgesamt haben rund ein Dutzend Menschen Klagen wegen Ischgl eingebracht. Der Fall eines weiteren Deutschen wird am Freitag verhandelt.

  • 12.15 Uhr

    95 Millionen Franken für Schwyzer Firmen

    Im Kanton Schwyz haben 984 Firmen Beiträge aus dem Corona-Härtefallprogramm erhalten. Die Summe der Hilfsgelder belief sich auf 95,3 Millionen Franken. Dazu kamen weitere Corona-Hilfen. Seit dem Start des Härtefallprogramms Ende 2020 seien 1066 Gesuchen eingegangen, so das Schwyzer Volkswirtschaftsdepartement.

    Es zog eine Bilanz zu den Hilfsgeldern. Pro bewilligtes Gesuch wurden im Durchschnitt 97'000 Franken ausbezahlt. Der Kanton beteiligte sich am Bundesprogramm mit rund 28 Millionen Franken. Es habe sich bewährt, dass der Kanton Schwyz sich von Beginn weg auf nicht rückzahlbare Beiträge beschränkte.

    Die zusätzliche Gewährung von Darlehen oder Bürgschaften hätte den Prozess unnötig verkompliziert, hielt die Regierung fest. Auch sei dafür bei den betroffenen Unternehmen kaum ein Bedürfnis vorhanden gewesen. Vor dem Aufgleisen des Härtefallprogramms waren ab Frühling 2020 bereits Covid-Kredite der Geschäftsbanken erhältlich.

    Im Kanton Schwyz wurden 3009 solche Kredite mit einem Gesamtvolumen von 370 Millionen Franken gewährt. Ein weiteres Instrument in der Coronakrise war die Kurzarbeit. Bei Höchststand waren rund 3300 Schwyzer Unternehmen in Kurzarbeit. Insgesamt wurden in den vergangenen eineinhalb Jahren knapp 200 Millionen Franken an Kurzarbeitsentschädigungen ausbezahlt.

    Aktuell seien weniger als 100 Unternehmen in Kurzarbeit, teilte die Schwyzer Volkswirtschaftsdirektion mit. Dies sei ein Zeichen, dass die Wirtschaft die Krise überwunden habe. Im Rahmen der Corona-Erwerbsersatzentschädigung bewilligte die Ausgleichskasse Schwyz schliesslich über 5000 Gesuche mit einem Volumen von insgesamt 46 Millionen Franken. 

  • 11.55 Uhr

    Impfung in Bündner Schulen

    Das Gesundheitsamt des Kantons Graubünden plant eine Impfkampagne in Schulhäusern. Bereits Anfangs nächste Woche fährt ein mobiles Impfteam zur Stadtschule in Chur und bietet dort freiwillige Corona-Impfungen für Kinder ab 12 Jahren an.

    Die Schulkinder brauchen dafür keine Einverständniserklärung der Eltern. Ein Kinderarzt vor Ort schätzt die Urteilsfähigkeit der Jugendlichen ein. Eine mündliche Zu- oder Absage der Schülerinnen und Schüler reicht.

    «Wir setzen uns dennoch dafür ein, dass das Thema in den Familien diskutiert wird und die Schulkinder eine Absichtserklärung der Eltern mitbringen», sagte Daniel Camenisch von der Kommunikationsstelle Coronavirus Graubünden auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Impf-Vorbereitungen in Davos. 
    Impf-Vorbereitungen in Davos. 
    Archivbild: KEYSTONE

    In seltenen Fällen hätten sich Eltern mit Fragen und Anregungen zur Kampagne an die Schulleitungen oder die Corona-Hotline gewandt, erklärte Camenisch weiter. Das Gesundheitsamt arbeite dahingehend eng mit den Schulen zusammen und versuche, alle Fragen zu beantworten. Man sei sich bewusst, dass dies ein sensibles Thema sei.

    Künftig können die Schulen selber einen Antrag für das mobile Impfteam beim Kanton stellen. Gespritzt werden die beiden mRNA-Impfstoffe von Pfizer und Moderna. Beide sind für Kinder ab 12 Jahren zugelassen.

  • 11.10 Uhr

    Slowenien setzt nach Tod von 20-Jähriger J&J-Impfung aus

    Nach dem Tod einer 20-Jährigen hat Slowenien Impfungen mit dem Corona-Vakzin von Johnson & Johnson ausgesetzt. Das Moratorium bleibe in Kraft, bis untersucht ist, ob es einen Zusammenhang zwischen dem tödlichen Schlaganfall der Frau und ihrer Impfung zwei Wochen zuvor gebe, sagte Gesundheitsminister Janez Poklukar.

    Der Tod der Frau ist der zweite ernste Zwischenfall bei einer mit dem Vakzin in Slowenien geimpften Person, bei dem es sich nicht um eine Coronavirus-Infektion handelte, wie die Nachrichtenagentur STA berichtete. Mit dem Impfstoff geimpft worden sein sollen dort insgesamt etwa 120'000 Menschen. Die Vorteile überwögen weiterhin die Nachteile, betonte Poklukar.

    Slowenen demonstrieren am 29. September in Ljubljana gegen Corona-Massnahmen.
    Slowenen demonstrieren am 29. September in Ljubljana gegen Corona-Massnahmen.
    KEYSTONE

    Unterdessen versammelten sich am Mittwoch Tausende in der Hauptstadt Ljubljana, um gegen Impfungen und Corona-Massnahmen zu protestieren. Der Fall der gestorbenen Frau wurde auch bei der Demonstration aufgegriffen. Es gab einen Schweigemoment. Die Frau habe versucht, mit der Impfung «ihre Freiheit zu erkaufen», hiess es.

    Teilnehmer trugen Banner mit der Aufschrift «Stoppt den Corona-Faschismus» und forderten gleiche Rechte für Ungeimpfte und Geimpfte. Nach Zusammenstössen bei früheren Demonstrationen setzten die Behörden am Mittwoch die Bereitschaftspolizei ein. Ein Hubschrauber kreiste über der Menschenmenge, die durch die Stadt marschierte und dabei Verkehrswege blockierte.

    Im Verlauf des gestrigen Tages kam es zu Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und der Polizei.
    Im Verlauf des gestrigen Tages kam es zu Zusammenstössen zwischen Demonstrierenden und der Polizei.
    KEYSTONE

    Das Johnson-&-Johnson-Vakzin, von dem eine Dosis ausreicht, gewann in Slowenien zuletzt an Popularität, nachdem die Behörden Impfpässe eingeführt hatten – verpflichtend etwa für die Arbeit in staatlichen Betrieben. In Folge der gesteigerten Nachfrage genehmigte die Regierung den Einkauf von 100'000 zusätzlichen Dosen in Ungarn. Insgesamt haben in Slowenien bislang knapp 48 Prozent der Bevölkerung den vollen Corona-Impfschutz erhalten.

  • 11 Uhr

    Dänemark verfehlt hoch gestecktes Impfziel

    Trotz einer äusserst erfolgreichen Impfkampagne scheint Dänemark sein selbstgestecktes Impfziel verfehlt zu haben. Nach jüngsten offiziellen Zahlen erhielten bisher 84,9 Prozent der Dänen ab zwölf Jahren beide Impfdosen. Allerdings hatte die Regierung das Ziel von 90 Prozent bis zum 1. Oktober ausgegeben.

    Über einen vollständigen Impfschutz verfügten nach Angaben der dänischen Gesundheitsbehörden 4'366'235 Menschen. 4'453'321 erhielten eine Dosis, was 86,6 Prozent der Bevölkerung ab zwölf Jahren entspricht. Die Impfung ist in Dänemark freiwillig.

    Die Regierung erklärte am 10. September, sie betrachte Covid-19 angesichts der hohen Impfrate nicht länger als eine gesellschaftliche Bedrohung. Alle Beschränkungen wurden seither aufgehoben.

  • 10.15 Uhr

    Luzerner Fasnacht soll unbeschränkt stattfinden

    Die Luzerner Fasnacht 2022 soll stattfinden. Die grossen Luzerner Fasnachtsorganisationen haben am Donnerstag gemeinsam bekräftigt, die «rüüdigen Tage» in der Zentralschweiz mit möglichst wenig Beschränkungen durchführen zu wollen.

    «Wir wollen Fasnacht sicher und uneingeschränkt», sagte Peti Federer vom Lozärner Fasnachtskomitee LFK vor den Medien. Die Vertreter von Zünften, Guuggenmusiken und Organisatoren seien aber überzeugt, dass interne und externe Anlässe in nächster Zeit nicht an 3-G vorbeiführe.

    Fasnacht in Luzern am 25. Februar 2020.
    Fasnacht in Luzern am 25. Februar 2020.
    KEYSTONE

    Je höher die Impfquote steige, desto grösser sei die Chance, dass Grossanlässe der Fasnacht wie etwa der Fötzelirägen mit 10'000 Besucherinnen und Besuchern stattfinden könne. «Wir wollen keine Fasnacht light, vor allem was die Strassenfasnacht betrifft», sagte Federer.

    Der Schmutzige Donnerstag fällt 2022 auf den 24. Februar. Wegen der Coronapandemie waren die närrischen Tage dieses Jahr ausgefallen. 2020 fand in Luzern noch eine Fasnacht statt, drei Tage nach deren Ende sagte der Bund sämtliche Grossveranstaltungen ab. Davon war Basel betroffen, wo die Fasnacht später stattfindet.

  • 9.50 Uhr

    Corona in Australien wieder auf dem Vormarsch

    Der australische Bundesstaat Victoria mit der Metropole Melbourne hat erneut einen massiven Anstieg der Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Nachdem bereits am Mittwoch ein Rekordwert von 950 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden gemeldet worden war, kletterte die Zahl am Donnerstag auf 1438. Die Behörden sind alarmiert, zumal sich die Region an der Ostküste bereits seit fast zwei Monaten in einem strikten Lockdown befindet.

    Die Regionalregierung glaubt, dass der Anstieg vor allem mit dem jüngsten langen Wochenende in Victoria in Zusammenhang steht, an dem sich viele Bürger trotz der Beschränkungen mit ihren Familien und Freunden getroffen hätten. Regionalpremier Daniel Andrews sagte, die Situation sei «absolut vermeidbar» gewesen. «Wir hatten ganz klar gesagt, dass die Zahlen steigen würden, wenn sich die Leute nicht an die Regeln halten.»

    Polizisten begleiten am 25. September in Melbourne eine Frau, die eine unbewilligte Demonstration besuchen wollte.
    Polizisten begleiten am 25. September in Melbourne eine Frau, die eine unbewilligte Demonstration besuchen wollte.
    KEYSTONE

    Victoria befindet sich bereits zum sechsten Mal im Lockdown. Nachdem aber 80 Prozent der Bevölkerung mittlerweile zumindest eine erste Impfdosis erhalten haben, wurden die Regeln am Mittwoch leicht gelockert. Die Menschen dürfen sich jetzt wieder in einem Radius von 15 statt wie bisher 10 Kilometern von ihren Wohnsitzen bewegen. Zudem sind kontaktfreie Sportarten im Freien, wie etwa Golf, wieder erlaubt.

    Australien mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern hatte lange eine Null-Covid-Strategie verfolgt und mit geschlossenen Aussengrenzen und extrem strengen Massnahmen versucht, das Virus auszumerzen. Mit der Ausbreitung der Delta-Variante mussten mehrere Regionalregierungen aber bereits einräumen, dass die Strategie nicht mehr aufgeht.

  • 9.15 Uhr

    Grossbritannien erholt sich schneller als erhofft

    Die britische Wirtschaft hat sich im Frühjahr stärker von der Corona-Pandemie erholt als bisher bekannt. Im zweiten Quartal stieg die Wirtschaftsleistung (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 5,5 Prozent, wie das Statistikamt ONS in einer zweiten Schätzung mitteilte.

    Eine vorherige Erhebung hatte einen Zuwachs um 4,8 Prozent erbracht. Das Wachstum stand auf breiter Basis, am stärksten wuchsen aber die Ausgaben der privaten Haushalte. Sie allein trugen vier Prozentpunkte zum Gesamtwachstum bei.

    Ausschlaggebend dürfte die Aufhebung vieler Corona-Beschränkungen gewesen sein. Dementsprechend legten auch der Einzelhandel und das Gastgewerbe zu. Die gesamte Wirtschaftsleistung liegt aber immer noch 3,3 Prozent niedriger als vor der Corona-Krise.

  • 8.30 Uhr

    Grossanlässe sind keine Infektions-Cluster

    Wie Daten des Contact Tracings zeigen, haben Grossveranstaltungen im Kanton Zürich kaum Menschen angesteckt haben. Seit vor drei Monaten Anlässe mit mehr als 1000 Personen genehmigt worden sind, sofern ein Zertifikat vorliegt, habe es 77 solcher Veranstaltungen gegeben.

    Befürchtungen, dass sich dort besonders junge Ungeimpfte infizieren könnten, haben sich nicht bestätigt: «Weder nach Fussball- und Eishockeyspielen noch nach den Winterthurer Musikfestwochen oder der Opernhauseröffnung auf dem Zürcher Sechseläutenplatz» habe es Ansteckungscluster gegeben, schreibt der «Tages-Anzeiger».

    Auftritt des Nigerianers Tony Allen am 22. Mai in Winterthur.
    Auftritt des Nigerianers Tony Allen am 22. Mai in Winterthur.
    KEYSTONE

    Warum das so ist, wissen die Experten selbst noch nicht. Eine Erklärung könnte sein, dass weniger Ungeimpfte die Grossanlässe besuchen als gedacht. Die Zertifikatspflicht könnte die Zusammensetzung des Publikums beeinflussen.

    «Das würde zu einer örtlich begrenzten Herden-Immunität führen, die Ausbrüche im grösseren Stil verhindert», sagt Beat Lauper, der bei der Zürcher Gesundheitsdirektion fürs Contact Tracing zuständig ist.

    Eine andere These sei, dass Menschen, die sich kurz vor einem Anlass negativ testen lassen, auch zu wenig Viren in sich tragen, um andere anzustecken, falls sie sich doch infiziert haben sollten. 

  • 7.15 Uhr

    Impfpflicht in Unternehmen hat keinen guten Stand

    Die Einführung einer Impfpflicht im Betrieb wäre für viele Arbeitgeber wie ein Griff ins Wespennest. Gut zwei Drittel der Befragten einer Umfrage der Jobsuchmaschine Indeed sind bereits gegen das Virus geimpft oder haben dies zumindest vor. Damit entspricht die Stichprobe nahezu dem schweizerischen Durchimpfungswert von 55 Prozent.

    Weitere 9 Prozent sind sich laut der Studie noch nicht sicher, ob sie sich für oder gegen den Piks entscheiden. Knapp ein Viertel der Befragten gibt hingegen an, sie hätten nicht vor, sich impfen zu lassen. Und kommt noch der Arbeitgeber ins Spiel, nimmt die Zahl der Impfkritiker deutlich zu: 43 Prozent sind gegen eine Impfpflicht am Arbeitsplatz, weitere 17 Prozent tendieren ebenfalls dagegen.

    Am stärksten gegen eine Impfpflicht am Arbeitsplatz sind gemäss der Studie die jüngeren Menschen. Bei den 18- bis 34-Jährigen sprachen sich 70 Prozent gegen oder eher dagegen aus. Würde in ihrem Betrieb eine Pflicht zur Impfung eingeführt, würden sich 30 Prozent weigern, dieser Folge zu leisten, wie aus der Studie hervorgeht.

    Der Impfbus am 20. September in Basel: Auf eine Impfpflicht am Arbeitsplatz haben die Schweizer keine Lust.
    Der Impfbus am 20. September in Basel: Auf eine Impfpflicht am Arbeitsplatz haben die Schweizer keine Lust.
    KEYSTONE

    Die Hälfte dieser Gruppe würde zudem rechtliche Schritte gegen den Arbeitnehmer prüfen. 10 Prozent der Studienteilnehmer sähen sich nach einem neuen Job um und 4 Prozent würden sofort kündigen. Die Studie gibt somit einen Hinweis darauf, dass die Inakzeptanz der Impfung zunimmt, sobald sie verpflichtend eingeführt wird.

    Während ein grosser Teil der Arbeitnehmenden eher wenig Toleranz aufbringt für einen Arbeitgeber, der die Impfung zur Pflicht machen will, ist dafür die Toleranz gegenüber ungeimpften Kolleginnen und Kollegen gross. Drei Viertel geben an, dass es ihnen egal ist, ob ihre Kollegen gegen Covid-19 geimpft sind.

    16 Prozent würden hingegen auf Abstand gehen. Eine Zusammenarbeit mit ihren ungeimpften Kollegen ablehnen würden hingegen nur 2 Prozent der Studienteilnehmer.

  • 5.35 Uhr

    Christian Drosten: «Welle wird im Oktober losrollen»

    Der deutsche Virologe Christian Drosten hält die derzeitige Beruhigung der bundesweiten Corona-Infektionszahlen für ein vorübergehendes Phänomen. «Ich denke, da deutet sich jetzt die Herbst- und Winterwelle an, die wir im Oktober wohl wieder sehen werden», sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité bei NDR-Info.

    Angesichts der gegenwärtigen Quote von 65 vollständig Geimpfter in der Bevölkerung gehe er in diesem Jahr von deren Losrollen zu einem Zeitpunkt wie im Vorjahr aus, sagte Drosten. Damals sei es in der zweiten Oktoberhälfte eindeutig gewesen, «dass wir wieder in einen exponentiellen Anstieg gehen».

    Das Schliessen der Impflücken müsse gesamtgesellschaftliches Ziel sein. Es gelte, noch Ungeimpfte zu überzeugen oder anderweitig dazu zu bringen, sich impfen zu lassen. Dies sei keine wissenschaftliche Aufgabe mehr, sondern eine politische. Den derzeitigen Impffortschritt wertete der Virologe als unzureichend. «Die Zahlen sehen übel aus.»

    Christian Drosten, Direktor Institut für Virologie der Charité Berlin, an einer Pressekonferenz zur aktuellen Lage um die Corona-Pandemie.
    Christian Drosten, Direktor Institut für Virologie der Charité Berlin, an einer Pressekonferenz zur aktuellen Lage um die Corona-Pandemie.
    dpa
  • 4.46 Uhr

    Studie belegt hohe Wirksamkeit von Astrazeneca

    Der Covid-19-Impfstoff des britischen Pharmaherstellers Astrazeneca weist in einer gross angelegten US-Studie einen 74-prozentigen Schutz vor einer Erkrankung auf. Bei Menschen ab einem Alter von 65 steige die Wirksamkeit sogar auf 83,5 Prozent.

    «Ich war positiv überrascht», sagte Anna Durbin, Impfstoffforscherin an der Johns Hopkins University und eine der Studienleiterinnen. Der Impfstoff biete auch einen hohen Schutz vor schweren Erkrankungen und Hospitalisierungen.

    Es traten keine Fälle der seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkung der Hirnvenen-Thrombose auf, die bislang mit dem Vakzin in Verbindung gebracht wurde. Unter den mehr als 17'600 Probanden gab es keine Fälle von schweren Verläufen.

    Unter den 8500 Freiwilligen der Placebogruppe traten acht schwere Fälle auf sowie zwei Todesfälle. Bei Studienteilnehmern, die den Impfstoff erhielten, traten keine Todesfälle auf.

    In Thailands Hauptstadt Bangkok wird eine junge Frau mit Astrazeneca geimpft. Eine neue Studie zeigt, dass das oft hinterfragte britische Vakzin eben doch hochwirksam ist.
    In Thailands Hauptstadt Bangkok wird eine junge Frau mit Astrazeneca geimpft. Eine neue Studie zeigt, dass das oft hinterfragte britische Vakzin eben doch hochwirksam ist.
    KEYSTONE
  • 4.35 Uhr

    3G-Regeln gelten in Frankreich nun auch für Kinder

    In Frankreich gelten die 3G-Regeln und die Gesundheitspass-Pflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie von Donnerstag an bereits für Kinder ab 12 Jahren und zwei Monaten. Beim Besuch von Freizeit- und Sportstätten, in Kinos, Restaurants und Cafés oder im Fernzug müssen so künftig nicht mehr nur Erwachsene einen Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test (3G) vorlegen. Da Kinder erst ab einem Alter von 12 Jahren geimpft werden können, wurde eine Frist von zwei Monaten für das Erlangen eines vollständigen Impfschutzes eingeräumt.

    Während Erwachsene einen digitalen Gesundheitspass mit den entsprechenden Nachweisen in einer Handy-App vorzeigen müssen, dürfen Kinder und Jugendliche auch ein Papierdokument vorlegen. Ausserdem können Erwachsene die entsprechenden QR-Codes für die gesamte Familie und die Kinder auch auf einem Handy speichern. Mit einem Nachweis, dass Kinder und Jugendliche aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, sind sie von den 3G-Regeln befreit.

    In Frankreich müssen ab sofort auch Kinder ab 12 Jahren die 3G-Regeln befolgen, wenn sie Freizeit- und Sportstätten, Kinos, Restaurants und Cafés besuchen oder im Fernzug fahren.
    In Frankreich müssen ab sofort auch Kinder ab 12 Jahren die 3G-Regeln befolgen, wenn sie Freizeit- und Sportstätten, Kinos, Restaurants und Cafés besuchen oder im Fernzug fahren.
    KEYSTONE