ÖV-Masken- und Isolationspflicht fallen Berset: «Die schlimme Phase ist vorbei»

Red.

30.3.2022

Bundesrat hebt die letzten Corona-Massnahmen auf den 1. April auf

Bundesrat hebt die letzten Corona-Massnahmen auf den 1. April auf

Der Bundesrat hebt die letzten Massnahmen gegen die Corona-Pandemie auf. Ab 1. April fallen die Isolationspflicht für Infizierte und die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr. «Ich glaube, nach zwei Jahren im Krisenmodus ist es nun wirklich an der Zeit, um die Massnahmen zu beenden», sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch vor den Medien in Bern.

30.03.2022

Der Bundesrat hat an seiner heutigen Sitzung entschieden, per 1. April wieder zur «normalen Lage» zurückzukehren. Das bedeutet das Ende der letzten Corona-Massnahmen. 

Red.

30.3.2022

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Bundesrat hebt die letzten Corona-Massnahmen auf: Ab 1. April fallen die Isolationspflicht für Infizierte und die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr.
  • Auch die Covid-App wird ab 1. April vorübergehend deaktiviert.
  • Trotz der Rückkehr zur sogenannt «normalen Lage» gemäss Epidemiengesetz ist die Pandemie nicht zu Ende. Der Bund rechnet weiterhin mit saisonalen Erkrankungswellen.
  • Bis Frühling 2023 sollen Strukturen soweit erhalten bleiben, dass Bund und Kantone schnell auf neue Entwicklungen reagieren können.
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  • 15.14 Uhr 

    Die Medienkonferenz ist beendet

    Der Raum wird nun vor der nächsten Medienkonferenz gründlich gelüftet. Wir danken für das Interesse.

  • 15.12 Uhr 

    Warum prüft der Bund erst jetzt die Installation von Sensoren an bestimmen Orten?

    Mathys sagt, er antworte jetzt provokativ. Ein solcher CO2-Sensor sei auch eine Art ein Gadget, der auch von der Verantwortung zum selbständigen Lüften ablenken könne. Gleichwohl seien sie auch sinnvoll.

  • 15.11 Uhr

    Corona ist wegen dem Krieg aus dem medialen Fokus gerückt. Was hat der Bundesrat gemacht? Überzeit abgebaut?

    Für die Behörden sei die Pandemie eine echte Herausforderung gewesen. Vieles hätte umorganisiert werden müssen, um alles zu bewältigen, sagt Berset. Ziel sei, eine gute Landung zu finden. Betreffe alle, die viel gemacht haben während der Pandemie. Berset weiss nicht, wie lange es so noch machbar gewesen wäre. Zwei Jahre seien sehr lang. 

  • 15.07 Uhr

    Sollen infizierte Kinder nicht in die Schule gehen?

    Mathys vom BAG sagt, wer Symptome habe, solle nicht zur Arbeit und auch nicht in die Schule oder überhaupt in die Öffentlichkeit gehen. Hier sei man bislang davon ausgegangen, dass man nach zwei Symptom-freien Tagen nicht mehr ansteckend sei. Aber man könne natürlich auch künftig nicht verhindern, dass Personen ohne Symptome ansteckend seien, weshalb es sicher auch im Sommer noch zu Ansteckungen kommen werde.

  • 15.03 Uhr

    Sind wir für die nächste Pandemie besser gerüstet?

    «Das hängt davon ab, wann die nächste Pandemie kommt», sagt Berset. Wenn die nächste Pandemie bald komme, sei man sicher noch gut vorbereitet., wenn es 100 Jahre dauere, wie nach der Spanischen Grippe, könne man sich da nicht so recht sicher sein. Aber man habe natürlich Schlüsse gezogen, etwa auch hinsichtlich der Materialbeschaffung, als ein Beispiel. Die Institutionen etwa würden viel Schutzausrüstung benötigen, man könne hier in der Lagerhaltung sicher Verbesserungen anstreben, dass man auch in 10 oder 20 Jahren für eine entsprechende Situation bereit sei.

  • 15.00 Uhr

    Wieso ist der Bundesrat so optimistisch, dass die Kantone die Situation im Herbst allein meistern können? 

    Die Situation sei nicht mehr die gleiche wie zu Beginn der Pandemie. Die Kantone hätten viel gelernt, sie hätten sich entwickelt, sagt Berset. Ausserdem hätten sie die Impfkampagnen gut auf die Beine gestellt. Jetzt seien die Kantone aufgrund der Erfahrung besser in der Lage, sich vorzubereiten. Ausserdem sei die Immunitätsrate heute sehr hoch. Die Ausgangslage sei ganz anders als noch vor zwei Jahren. 

    «Jetzt ist der richtige Moment. Es wird funktionieren», sagt Berset. Die Kantone hätten jetzt bis Herbst Zeit, sich vorzubereiten. Das Grundlagenpapier dazu komme deshalb bereits jetzt. 

    Mathys ergänzt, die Überwachung der Pandemie werde auf nationale Ebene gestellt, ergänzt Patrick Mathys vom BAG. Dazu nutze man das obligatorische Meldesystem, das Sentinella-Meldesystem, das  Abwassermonitoring die Sequenzierung von Proben.

  • 14.55 Uhr

    Sollte man nicht darauf hinweisen, vorsichtig zu bleiben?

    Berset sagt, das Coronavirus bleibe für den Bundesrat weiterhin wichtig. Der Bundesrat bleibe ein wichtiger Akteur, etwa bei Impfstoffen, Zertifikaten, etc. Es sei nun aber wichtig, dass mit der «normalen Lage» die Zuständigkeiten wieder an die Kantone übergeben werden. Natürlich müsse man auch weiterhin vorsichtig bleiben und sich etwa testen lassen, wenn man sich krank fühle und dann auch nicht mehr zur Arbeit gehen, sagt Berset. «Ich habe das früher auch gemacht», sagt er. Heute würde er das sicher nicht mehr so machen.

  • Müssen die Kantone selbst ran, wenn das wegen einer Variante etwa nötig wird?

    «Die Idee sei, dass die Kantone nach mehr als zwei Jahren Krise nun in der Lage seien, auch solche Situationen selbst zu bewältigen, sagt Berset.

  • 14.52 Uhr

    Besteht die rechtliche Grundlage, um im Herbst etwa wieder die Zertifikatspflicht einzuführen?

    Gerber vom BAG führt aus, dass sich die Massnahmen auf das Epidemiengesetz stützen würde. Weiterhin würden die rechtlichen Grundlagen aber weitergeführt, um die Zertifikatspflicht wieder einzuführen – gerade auch, hinsichtlich von Einreisen in die Schweiz.

  • 14.50 Uhr

    Sind genug Daten da, um im Herbst zeitnah reagieren zu können, falls die nächste Welle kommt?

    Patrick Mathys vom BAG erklärt dazu, dass die Corona-Fallzahlen zwar nur noch einmal pro Woche publiziert werden, sie aber trotzdem noch täglich aktualisiert werden. 

  • 14.43 Uhr 

    Die Fragerunde beginnt

    Ein Journalist will wissen, ob es gut ist, dass das BAG die Zahlen künftig nur noch einmal in der Woche veröffentlichen werde.

    Berset sagt, man habe sich daran gewöhnt, die aktuellen Corona-Zahlen täglich über das Dashboard geliefert zu bekommen und das sei auch wichtig gewesen. Natürlich bleibe eine Nachverfolgung auch weiterhin wichtig, allerdings denke er, dass es die Zahlen in der «normalen Lage» nun nicht mehr täglich brauche. Auch wolle man so das BAG entlasten. 

  • 14.42 Uhr

    Die «normale Lage» kommt nach 750 tagen zurück

    Berset äussert sich zum Verlauf der Pandemie. Er sagt, man sei 95 Tage in der «ausserordentlichen Lage» gweesen, anschliessend 668 Tage in der «besonderen Lage». Nun könne man wieder zur «normalen Lage» zurück, weil die öffentliche Gesundheit nicht mehr in dem Masse gefährdet sei. «Nach zwei Jahren Pandemie können wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken», erklärt Berset.

  • 14.40 Uhr

    Bund und Kantone stimmen sich in Übergangsphase bis Frühling 2023 ab

    Die Kantone sollten sich nun für den Herbst vorbereiten, sagt Berset. In einer Übergangsphase bis Frühling 2023 würden sich Bund und Kantone aber noch abstimmen, wer was zu tun habe. Entsprechende Vorschläge gehen bis am 23. April in Konsultation.

    Die Kantone müssten weiterhin die Strukturen pflegen, etwa für die Spitäer und das Contact-Tracing. Selbstverständlich werde der Bund aber nicht alle Aufgaben abgeben, etwa die Impfungen, Kontaktverfolgung oder  Kostenübernahme von Tests. 

  • 14.37 Uhr

    «Weitere Wellen können natürlich vorkommen»

    Die Kantone könnten künftig aber wieder Massnahmen erlassen, sagt Berset. Man brauche auch Verständnis aus der Wirtschaft, falls sich Arbeitnehmer auf Corona testen lassen würden, falls sie das müssten. Der Bund werde auch künftig die Kosten hierfür übernehmen.

    «Weitere Wellen können natürlich vorkommen», sagt Berset. Auch hinsichtlich neuer Varianten bestünden Unsicherheiten. Man werde das aber genau beobachten, etwa durch die Überwachung des Abwassers. Aber mit dem Übergang zur «normalen Lage» gebe man nun die Verantwortung wieder in die Kantone. Diese müssten sich nun abstimmen und vorbereiten, um auf entsprechende Entwicklungen vorbereitet zu sein.

  • 14.35 Uhr 

    «Die schlimme Phase der Krise ist vorbei»

    Man könne nicht sagen, dass die Pandemie vorbei sei, sagt Berset. «Aber die schlimme Phase der Krise ist vorbei.» Ab Freitag gehen wir wieder in eine normale Lage über». Die Covid-19-Verordnung «besondere Lage» werde dann aufgehoben und damit auch die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und die Isolationspflicht für Infizierte. Diese Massnahmen würden ab Freitag verschwinden. Wer weiterhin eine Maske tragen will, könne das natürlich tun. 

  • 14.32  Uhr

    Hohe Immunisierung und stabile Lage in Spitälern

    Man befinde sich derzeit nicht zuletzt in den Spitälern in einer stabilen Lage, so Berset. Eine Überlastung sein nicht mehr zu erwarten, zudem sei in der Bevölkerung durch Impfungen und viele Erkrankungen eine gute Immunität vorhanden. «Wir sind in einer guten Situation», so Berset. 

  • 14.30 Uhr 

    Es geht los

    Bundesrat Alain Berset ergreift das Wort. Er sagt, das letzte Mal habe er am 16. Februar vor den Medien gesprochen und schon damals entschieden, dass die restlichen Massnahmen Ende März fallen sollten, wenn nichts Unerwartetes geschehe. 

Die «besondere Lage» läuft zum Ende des Monats aus. Zugleich sinken die Corona-Fallzahlen und auch in den Spitälern ist die Lage stabil. Vor diesem Hintergrund wird erwartet, dass der Bundesrat heute beschliesst, ab dem 1. April wieder zur «normalen Lage» zurückzukehren.

Fallen dürfte damit auch die Maskenpflicht im ÖV und die Pflicht zur Isolation bei einer Corona-Infektion. Ebenfalls wird die Covid-App eingestellt. Zugleich plant der Bund mit mehreren Szenarien für die kalte Jahreszeit im Herbst und Winter, wenn wieder eine Corona-Welle droht, berichtet der «Blick».

Denkbar sind demnach:

1. Tiefe Fallzahlen, die wenige Probleme nach sich ziehen.

2. Ein stärkerer Anstieg, der aber bewältigt werden kann.

3. Ein massiver Anstieg, der erneute Massnahmen erfordert.

Entscheidend sei, dass Kantone ihre personellen und strukturellen Kapazitäten bei Handlungsbedarf im Herbst schnell wieder hochfahren können.