Armee und Polizei planen um Der fehlende Schnee führt zu neuen Risiken am WEF

mafr, sda

20.5.2022 - 12:37

Einsatzkräfte erhöhen wegen fehlendem Schnee Sicherheit am WEF

Einsatzkräfte erhöhen wegen fehlendem Schnee Sicherheit am WEF

Die Durchführung des diesjährigen Weltwirtschaftsforums (WEF) im Mai birgt neue Sicherheitsrisiken. Anders als im Januar versperrt kein Schnee diverse Zugänge.

20.05.2022

Weil für einmal kein Schnee liegt, gibt es dieses Jahr neue Zugangswege zum WEF in Davos. Die Einsatzkräfte errichten deshalb Schutzzäune auf Feldern, sperren einen Pass und überwachen die Seitentäler mit Drohnen.

20.5.2022 - 12:37

Zum ersten Mal überhaupt findet das WEF in diesem Jahr im Frühling statt. Das sei Neuland für die Einsatzkräfte von Polizei und Armee, sagte Walter Schlegel, Gesamteinsatzleiter Sicherheit WEF 2022, am Freitag vor den Medien in Davos. Deshalb musste alles neu geplant werden.

Anders als im Januar würden auf den Feldern, Wander- und Forstwegen keine Schneemassen mehr Menschen daran hindern, die Sicherheit der Konferenzteilnemer*innen zu gefährden. Deshalb stellten Polizei und Militär mehrere Schutzgitter auf. Weiter werden die Seitentäler mit Drohnen der Armee überwacht, wie Divisionär Lucas Caduff ausführte.

Auch der Flüelapass wird ab dem morgigen Samstagabend bis am Auffahrtsdonnerstag gesperrt. Dies gab die Kantonspolizei Graubünden bereits im Vorfeld bekannt.

Laut Schlegel stellen Terrorismus, Sabotage, Angriffe auf kritische Infrastrukturen und Cyberkriminalität die grösste Bedrohung dar.

Rund 5000 Armeeangehörige und Polizeieinheiten aus allen 26 Kantonspolizeien stehen am WEF im Einsatz. Eine zusätzliche Kompanie wurde wegen der erhöhten Gefahren im Frühling aufgeboten.

Die Kosten der Armee belaufen sich laut Caduff auf 32 Millionen Franken. Vier Millionen Franken kommen heuer zusätzlich dazu, diese würden zwischen Bund und dem Kanton Graubünden aufgeteilt. Der Einsatz der Polizei sei mit neun Millionen Franken budgetiert. Schlegel möchte aber erst im Nachgang an das WEF die genauen Kosten beziffern.

Schutz des Luftraums

«Die Schweiz ist keine Insel der Sicherheit», sagte Caduff. Deshalb wurde zusätzlich eine temporäre Einschränkung des Luftraums über Davos verhängt. Im Einsatz stünden dabei bodengestützte Luftverteidigung, Kampfjets und Transporthelikopter.

Der Einsatz für die Armeeangehörigen sei nichts Neues. Einzig der Krieg in der Ukraine berge neue Gefahrensituationen. Bereits im April äusserten Ostschweizer Polizeidirektoren bei einem Treffen entsprechende Bedenken.

Armeeangehörige und Polizist*innen aus allen Kantonen stehen am WEF in Davos im Einsatz. 
Armeeangehörige und Polizist*innen aus allen Kantonen stehen am WEF in Davos im Einsatz. 
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller

Falls etwas geschehen würde, würde die ganze Schweiz einen Reputationsschaden erleiden, sagte damals der Ausserrhoder Regierungsrat Hansueli Reutegger auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Caduff beschwichtigte, es sei eine grosse Aufgabe, die Sicherheit zu gewährleisten, aber man sei bereit.

Mehrere Demonstrationen bewilligt

Auch Demonstrationen könnten aufgrund des milderen Klimas mehr Menschen anlocken. Geplant ist eine Klimawanderung mit Start am morgigen Samstag in Küblis GR. Diese Demonstrierenden treffen am Sonntag in Davos auf eine Kundgebung der Juso. Die Anzahl der Teilnehmenden darf an beiden Aktionen 500 Personen nicht überschreiten, erklärte die Gemeinde Davos, die die Bewilligungen für die Demonstrationen erteilte.

Ein Kuriosum ist die dritte Kundgebung, die am Montagvormittag auf dem Postplatz stattfindet. Ziel der Veranstaltung mit maximal 40 Teilnehmenden ist die «Unterstützung des kambodschanischen Premierministers».

Den Abschluss bildet am Donnerstag, dem Schlusstag des WEF, eine vom Klimastreik Davos organisierte Demonstration. Auch diese findet mit maximal 500 Person auf dem Postplatz statt.

mafr, sda