3 Szenarien So kann die Schweiz die Stromlücke bis 2040 schliessen

phi

14.12.2022

Notfall-Übung am AKW in Leibstadt am 27. September 2022.
Notfall-Übung am AKW in Leibstadt am 27. September 2022.
Keystone

Weil in 20 Jahren die Laufzeit der Schweizer AKW abläuft, muss ab 2040 mit einer Stromlücke gerechnet werden. Eine Studie beleuchtet nun, wie der Bund das Problem lösen könnte.

phi

14.12.2022

Die Schweizer Kernkraftwerke sollen noch rund 20 Jahre laufen, doch was geschieht danach? Für die Kernfusion käme der Termin wohl noch zu früh, um eine praktikable Alternative zu sein. Das SRF hat unter Berufung auf eine Studie der Strombranche nun dafür drei andere Optionen ins Spiel gebracht.

Zum einen könnte die Schweiz ganz einfach mehr Strom einkaufen. «Wenn man das clever macht, kann man auch dieses kurzfristige Ansteigen der Stromimporte gut umschiffen», sagt Energieforscher Matthias Sulzer, Mitautor der Studie. Dabei hängt allerdings viel vom Verhältnis zur EU ab.

Die zweite Möglichkeit: Das «AKW der nächsten Generation» könnte das Stromproblem lösen. Es gebe bereits Pilotprojekte mit diesen Kernkraftwerken der vierten Generation, die kleiner und sicherer sein sollen. Die Technologie könnte 2030 verfügbar sein.

Laufzeiten verlängern?

Dann müssten Grundsatzentscheide fallen, doch zeitlich könnte es eng werden, meint Niklaus Zepf, der ebenfalls and er Studie mitwirkt. «Dann braucht man 15 Jahre bis 2045 und nicht 2040, wo wir im Übergang die kritische Phase sehen.»

Das bürgerliche Lager glaubt indes nicht, dass die Technik noch so lange braucht. «Offenbar ist der Verband Schweizerische Elektrizitätswerke nicht gut informiert», erklärt FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen im SRF. «Es gibt Anlagen, die in Betrieb sind.» SVP-Nationalrat Christian Imark stösst ins selbe Horn: «Es kann sein, dass die Herausforderungen plötzlich gemeistert sind. Wir wissen schlicht und einfach nicht, was 2040 ist.»

FDP-Präsident Thierry Burkart liebäugelt derweil mit einer dritten Option: die Laufzeit der bisherigen Meiler über die bisher geplanten 60 Jahre erhöhen. «Wenn man 70 Jahre einen sicheren Betrieb gewährleisten kann, ist das selbstverständlich in Ordnung.»

Man müsste bloss entsprechend in die Sicherheit investieren. «Wenn ein Kernkraftwerk noch länger laufen kann, dann hilft das uns, über die kritischen Jahre hinwegzukommen», stimmt Niklaus Zepf Burkart zu.