Lärmbelästigung Priester in Florenz muss wegen zu viel Glockengeläut über 2000 Franken Busse zahlen

AFP

28.1.2022

In einer Gemeinde im Osten von Florenz standen die Kirchenglocken zeitweise kaum still.
In einer Gemeinde im Osten von Florenz standen die Kirchenglocken zeitweise kaum still.
Archivbild: AFP via Getty Images

Weil er mehr als 200 Mal am Tag die Kirchenglocken läutete, ist ein Priester in Florenz zu einer Geldbusse verdonnert worden. Wie die Zeitung «Corriere Fiorentino» am Freitag berichtete, lieferte sich Don Leonardo Guerri von der Kirche Santa Maria a Coverciano einen vierjährigen Streit mit den Nachbarn.

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28.1.2022

Bewohner der Gemeinde im Osten von Florenz klagten darüber, dass sie durch das ständige Glockengeläut zwischen 08.00 Uhr und 21.00 Uhr bei der Arbeit, beim Ausruhen und im Schlaf gestört würden. Am Schlimmsten sei es in der Ferienzeit, wenn die Glocken jede halbe Stunde läuteten.

Nach Petitionen, Gerichtsverfahren und Untersuchungen zur Lärmbelästigung griff die Umweltschutzbehörde (Arpat) in der Toskana nun durch und verhängte die Geldstrafe in Höhe rund 2100 Franken, wie die Zeitung weiter berichtete. Zudem muss sich der Priester beim Glockenläuten nun stark zurückhalten: Er darf nur noch zur Messe und zum Abendgebet um 18 Uhr läuten.

«Bedeutung christlicher Hingabe nicht überstrapazieren»

Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP wollte Don Leonardo Guerri sich nicht äussern.

Angesichts zunehmender Konflikte um Glockentürme in der Toskana hatte der Erzbischof von Florenz, Kardinal Giuseppe Betori, schon 2014 eine Anordnung verschickt, um Lärmbelästigung durch Kirchenglocken in Grenzen zu halten. Er rief die Priester auf, sie sollten «die Bedeutung christlicher Hingabe nicht überstrapazieren».