USAAktivisten kritisieren G7 wegen wenig Transparenz in der Finanzwelt
SDA
18.5.2022 - 02:57
Vor dem Treffen der G7-Finanzminister in der westdeutschen Stadt Bonn am Mittwoch haben Aktivisten die Mitgliedsstaaten für zu wenig Engagement beim Kampf gegen Steuerhinterziehung und Geldwäscherei kritisiert.
18.5.2022 - 02:57
SDA
Das Tax Justice Network bezichtigte am Dienstag die USA, Grossbritannien, Deutschland, Italien und Japan, globale Fortschritte bei der Finanztransparenz zu torpedieren. Die USA sind demnach sogar Spitzenreiter unter den Ländern, die reichen Menschen beim Verstecken ihres Vermögens helfen.
Dadurch würden sie russischen Oligarchen, aber auch Steuerhinterziehern, korrupten Politikern und dem organisierten Verbrechen bei der Geldwäscherei helfen, kritisierten die Aktivisten.
Billionen von Dollar versteckt
Das Tax Justice Network verwies auf eine EU-Schätzung, wonach 10 Billionen Dollar von wohlhabenden Einzelpersonen durch geheime Vereinbarungen im Ausland dem Zugriff des Rechtsstaats entzogen werden. Dies entspreche dem 2,5-fachen Wert aller Dollar- und Euroscheine und -münzen, die heute weltweit im Umlauf seien.
Für die Erstellung ihres Rankings hat die Gruppe bewertet, wie leicht es die rechtliche Situation in den verschiedenen Staaten macht, Geld aus anderen Ländern zu verstecken. Den Indexwert multiplizierten sie anschliessend mit dem Umfang der Finanzdienstleistungen, die jedes Land für Ausländer erbringt.
Demnach hat sich die globale Situation zwar im Vorjahresvergleich leicht verbessert – dies liegt jedoch vor allem an kleineren Ländern, die zunehmend die Offenlegung der wahren Eigentümer von Vermögen verlangen.
USA weit vor der Schweiz
Die USA, Grossbritannien, Deutschland, Japan und Italien machten hingegen keine Fortschritte. Die USA verschlechterten sich sogar deutlich und liegen mit grossem Abstand vor der Schweiz.
Bestimmte US-Bundesstaaten sind dafür bekannt, dass sie durch niedrige Steuern und wenig Kontrollen die Gründung von anonymen Briefkastenfirmen und Stiftungen erleichtern. US-Präsident Joe Biden hatte sich jedoch im Wahlkampf auf die Fahnen geschrieben, für mehr Transparenz in der Finanzwelt zu sorgen.
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Das sieht der Entwurf seiner Regierung für das kommende Haushaltsjahr vor, das im Oktober beginnt. Der Haushaltsentwurf wurde am Montag veröffentlicht.
Der neue Entwurf schlägt unter anderem eine Mindeststeuer von 25 Prozent für Menschen mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar vor. Für untere und mittlere Einkommensklassen soll es allerdings Steuersenkungen geben. Zudem soll das US-Staatsdefizit über zehn Jahre hinweg um rund drei Billionen US-Dollar reduziert werden.
Biden hatte seine Haushaltspläne bereits bei seiner Rede zur Lage der Nation am Donnerstag angekündigt. Es gilt allerdings als ausgeschlossen, dass der Entwurf des Demokraten in dieser Form in absehbarer Zeit umgesetzt wird. Die Republikaner spiele da nicht mit.
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