Verkehr 170 Einsprachen gegen Verkehrssanierung Aarwangen

hn, sda

16.4.2021 - 10:06

Der Kanton will Aarwangen vom Durchgangsverkehr entlasten. Gegen die Pläne gingen 170 Einsprachen ein.
Der Kanton will Aarwangen vom Durchgangsverkehr entlasten. Gegen die Pläne gingen 170 Einsprachen ein.
Keystone

Gegen die Pläne einer Verkehrssanierung in Aarwangen sind insgesamt 170 Einsprachen eingegangen. Gemäss kantonaler Baudirektion liegt diese Zahl im erwarteten Rahmen.

16.4.2021 - 10:06

Die Verkehrssanierung ist eines von verschiedenen Grossprojekten, die der Kanton Bern derzeit stemmen will. Das Projekt ist in der Region umstritten. Seit Mitte Februar lagen die Pläne für die Verkehrssanierung auf.

Der grösste Teil der Einsprachen stammt von Privatpersonen aus den Gemeinden Aarwangen und Thunstetten. Viele der Einsprechenden bringen ökologische Bedenken vor, wie aus einer Mitteilung der bernischen Bau- und Verkehrsdirektion vom Freitag hervorgeht.

Die Anliegen seien teilweise sehr ähnlich formuliert, sodass 70 Einsprachen zu deren drei zusammengefasst werden können, wie der Kanton weiter mitteilte.

Einspracheverhandlungen stehen an

Das kantonalen Tiefbauamt wertet nun die Einsprachen aus. In einem nächsten Schritt nehmen der Kanton und die Aare Seeland mobil AG mit den Einsprechenden Kontakt auf, um innerhalb der kommenden Monate einvernehmliche Lösungen zu finden.

Geplant ist, dass die kantonale Bau- und Verkehrsdirektion im Winter 2021/22 den Strassenplan genehmigt. Danach wird der Grosse Rat über den Ausführungskredit befinden. Der Baustart ist ab 2023 vorgesehen.

Ortskern entlasten

Das Projekt wurde gestartet, weil heute bis zu 17'000 Fahrzeuge pro Tag Aarwangen queren, beispielsweise aus dem Raum Langenthal in Richtung Autobahnanschluss in Niederbipp. Den Ortskern von Aarwangen bezeichnet das kantonale Tiefbauamt als «Nadelöhr».

Auf dem sowieso schon engen Strassenabschnitt verkehrt zusätzlich die Bahn der Aare Seeland mobil, das sogenannte «Bipperlisi». In Aarwangen soll nun das Verkehrsaufkommen dank einer Umfahrungsstrasse etwa halbiert werden.

Im Mai 2017 machten die Stimmberechtigten des Kantons Bern den Weg frei für das Projekt, als sie an der Urne dem Projektierungskredit zustimmten. Gegen den vom Grossen Rat genehmigten Kredit hatten der Verkehrsclub der Schweiz und die Grünen das Referendum ergriffen. Sie sagen, die geplante Umfahrungsstrasse von Aarwangen sei eine «Luxusstrasse» und zerschneide ein wichtiges Naherholungsgebiet.

Das Verkehrssanierungsprojekt besteht aber nicht nur aus dem Bau der 3,6 Kilometer langen Umfahrungsstrasse. 40 Millionen Franken fliessen in die Erneuerung des Bahnhofs Aarwangen. Auf total 192,5 Millionen werden die Projektkosten heute geschätzt. Davon zahlt der Bund 83,5 Millionen Franken.

Im vergangenen Jahr ging die Mitwirkung über die Bühne. Danach nahm der Kanton Bern in einigen Punkten Anpassungen vor.

hn, sda