Champions League «Wahnsinn!»: Gladbach feiert Mini-Wunder – und ist komplett aus dem Häuschen

Von Carsten Lappe, dpa

9.12.2020 - 23:50

Nach bislang starker Champions-League-Vorrunde benötigt Borussia Mönchengladbach am Ende Glück und Schützenhilfe. Trotz des 0:2 bei Real Madrid im letzten Gruppenspiel ist das Rose-Team erstmals in der K.o.-Runde dabei.

Erst sanken die Profis von Borussia Mönchengladbach nach dem 0:2 (0:2) bei Real Madrid müde zu Boden, versammelten sich dann zum bangen TV-Gucken am Tablet und brachen schliesslich in euphorischen Jubel aus. Erstmals seit 43 Jahren steht die Borussia wieder im Achtelfinale der europäischen Königsklasse, obwohl das Team von Trainer Marco Rose am Mittwoch bei Real Madrid verlor.

Durch die Schützenhilfe von Inter Mailand und Schachtjor Donezk, die zeitgleich 0:0 spielten, zog Gladbach bei seiner dritten Champions-League-Teilnahme als Zweiter der Gruppe B hinter Real erstmals in die K.o.-Runde ein. Im Vorgänger-Wettbewerb Europapokal der Landesmeister hatte der fünfmalige deutsche Meister in den 1970er-Jahren stets im Achtelfinale gestanden.

«Wahnsinn, Wahnsinn», jubelte Kapitän Lars Stindl über das «kleine Wunder» bei DAZN. «Es war eigentlich unser schwächstes Spiel in der Vorrunde und wir kommen trotzdem weiter. Das haben wir uns verdient mit unseren starken Leistungen zuvor. Herausragend.»

Wenig später sprach der stolze Coach Rose schon mit heiserer Stimme: «Wir sind sehr verdient im Achtelfinale mit acht Punkten in dieser schwierigen Gruppe. Wir haben gegen jeden Gegner punkten können. Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft und freue mich unheimlich für unsere Fans und den Verein, dass wir so etwas schaffen konnten als Borussia Mönchengladbach.»

Geldregen für Gladbach

Diesmal war nach bislang starken Auftritten in der Vorrunde zumindest im letzten Gruppenspiel beim Königsklassen-Rekordsieger Glück dabei. Durch das Unentschieden der Gruppen-Kontrahenten in Mailand blieb Gladbach trotz der Niederlagen in der Vorwoche gegen Inter (2:3) und nun in Madrid mit acht Punkten nach sechs Spielen Zweiter hinter Real (10). Die Tore vom französischen Stürmer-Star Karim Benzema (9. Minute/32.) waren am Ende genauso zu verschmerzen wie ungewohnte Offensivschwächen. Nach zuvor 14 Pflichtspielen in Serie mit mindestens einem Tor ging die Elf vom Niederrhein diesmal leer aus.

Trotzdem ist die Borussia am Montag in den Achtelfinal-Lostöpfen dabei und kann sich zudem über weitere Einnahmen in Höhe von 9,5 Millionen Euro zusätzlich zu den bislang verdienten rund 32 Millionen Euro freuen. Gerne hätten sich Rose und seine Spieler dies durch einen beherzten Auftritt beim 13-maligen «Henkelpott»-Gewinner verdient. Doch dafür waren die Gladbacher am Mittwoch zu nervös.

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09.12.2020

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Von Carsten Lappe, dpa