Nach NHL-Debüt Suter: «Das Ziel ist nicht, einfach nur dabei zu sein»

Adi Ehrat, Martina Baltisberger

15.1.2021

Pius Suter hat bereits im ersten Saisonspiel sein NHL-Debüt gegeben. Der Ex-ZSC-Spieler erzählt, wie er seine erste Partie in der höchsten nordamerikanischen Liga erlebt hat und welche Ambitionen der junge Stürmer hegt.

Pius Suter, der Topscorer der letzten National-League-Saison, hat sein erstes Ziel in Übersee erreicht: Der Zürcher hat sein Debüt bei den Chicago Blackhawks gegeben. «Es war immer ein Traum, ein NHL-Spiel zu bestreiten. Die Freude war gross, auch wenn die Anspannung sehr hoch war», erzählt Suter im «blue Sport»-Interview. «Ich bin einfach nur froh, dass es jetzt endlich losgegangen ist.»

Die NHL startet mit einer rund dreimonatigen Verspätung in ihre Saison. Die Chicago Blackhawks verlieren den Auftakt gegen Stanley-Cup-Sieger Tampa Bay mit 1:5. Suter kommt auf knapp zwölf Minuten Eiszeit und weist am Ende eine Minus-2-Bilanz vor. Obwohl der 24-Jährige seiner Top-Chance noch etwas hinterher trauert, ist er mit seinem ersten Einsatz zufrieden. «Es gab viele gute Sachen. Ich hatte die eine oder andere Chance. Mit jedem Spiel bekomme ich mehr Erfahrung und das bringt mich weiter.» 

Pius Suter musste bei seinem Debüt eine Niederlage gegen Tampa Bay einstecken.
Pius Suter musste bei seinem Debüt eine Niederlage gegen Tampa Bay einstecken.
Keystone

Crawford hat Suter bereits beim ZSC gefördert

Bei den Blackhawks spielt Pius Suter mit Superstars wie Patrick Kane, Andrew Shaw oder Dominik Kubalik zusammen. Die Akklimatisierung im Team ist bisher gut verlaufen, wie «Sutes» – so wird er von seinen Teamkollegen genannt – erzählt. «Man kommt schnell ins Gespräch mit ihnen. Von Spielern wie beispielsweise Kane kann man jeden Tag lernen. Sie sind sich daran gewöhnt, dass immer wieder neue Spieler auftauchen.»

Nur die Maskenpflicht macht das Kennenlernen etwas schwieriger. «Da ich alle nur mit Maske kenne, erkenne ich die Leute plötzlich nicht mehr, wenn ich sie ohne sehe», sagt Suter und lacht. 

Einer, der Suter schon aus der Schweizer bestens kennt, ist Chicagos Assistenz-Trainer Marc Crawford. Bei den ZSC Lions hat der ehemalige Coach Suter von Anfang an gefördert. «Crawford hat mir die Chance gegeben und ich habe sie gleich gepackt. Das war für mich ein schneller Einstieg in der Schweiz», sagt Suter, der damals aus der kanadischen Juniorenliga zu den Lions gestossen ist. «Natürlich hilft es mir jetzt, wenn man bereits jemanden kennt. Er ist eine Ansprechperson für mich.»

Zurzeit lebt Suter noch im Hotel. Eine Wohnung will er sich schon bald suchen. Der Zürcher hat grosse Ambitionen und möchte sich in Chicago etablieren: «Jetzt peile ich das erste Tor an. Als Stürmer geht es schliesslich um die Tore. Momentan habe ich allerdings noch eine kleine Rolle im Team. Ich möchte aber immer mehr Eiszeit ergattern. Das Ziel ist schliesslich nicht einfach nur dabei zu sein.» 

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