Come on, Roger Von Ali bis Lauda: Fünf der grössten Comebacks der Sport-Geschichte

jar / wer

10.3.2021

Haben in den Geschichtsbüchern des Sports gleich mehrere Einträge hinterlassen: Lauda, Jordan, Federer, Phelps und Ali.
Haben in den Geschichtsbüchern des Sports gleich mehrere Einträge hinterlassen: Lauda, Jordan, Federer, Phelps und Ali.
Bild: Keystone

Roger Federer kehrt am heutigen Mittwoch nach über 400 Tagen ohne Ernstkampf auf die ATP Tour zurück (16 Uhr live). Die Geschichtsbücher warten auf einen weiteren Eintrag. Wir blicken zurück auf die grössten Comebacks der Sport-Historie. 

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10.3.2021


«Don't call it a comeback, I been here for years
I'm rockin' my peers, puttin' suckers in fear
»

LL Cool J, Mama Said Knock You Out (Video)


Muhammad Ali († 2016)

Der vom IOC als «Sportler des Jahrhunderts» ausgezeichnete Muhammad Ali besticht in seiner Karriere immer wieder im und neben dem Boxring. Für Aufsehen sorgt 1966 seine Militärdienstverweigerung, weshalb ihm sein Pass und die Box-Lizenz entzogen werden («Ich habe keinen Streit mit dem Vietcong».) Vier Jahre später kehrt der zum Islam konvertierte Ali zurück in den Ring.

Nach einer Niederlage gegen Joe Frazier folgen mit dem «Rumble in the Jungle» und dem «Thrilla in Manila» Alis legendärste Kämpfe. Der Fight in Manila gegen Frazier fordert beiden Kontrahenten alles ab. Schliesslich wirft Fraziers Trainer in der 15. Runde das Handtuch. Ali bleibt Weltmeister, kollabiert aber unmittelbar nach dem Kampf – und sollte danach nie wieder dieses Niveau erreichen.

Michael Jordan

Am 18. März 1995 verschickt Michael Jordan eine Fax-Nachricht an die Presse und kündigt mit den kurzen Worten «I’m back» sein Comeback an. Die Sportwelt steht kopf. Eineinhalb Jahre zuvor und nach drei Meisterschaften mit den Chicago Bulls drehte Jordan nach einem Schicksalsschlag dem Basketball-Sport den Rücken.

Er versuchte sich beim Baseball – mit mässigem Erfolg. Zwischen 1996 und 1998 holte «His Airness» mit den Bulls nach seiner Rückkehr drei weitere NBA-Championships. Die 2020 erschienene Netflix-Dokumentation «The Last Dance» huldigt Jordans Karriere, insbesondere seinen letzten Titel 1998.

Niki Lauda († 2019)

Der 1. August 1976 ist der Schicksalstag im Leben von Niki Lauda. Beim Rennen auf dem Nürburgring baut der Österreicher einen heftigen Unfall, sein Auto fängt Feuer und Lauda kämpft über eine halbe Minute gegen die Flammen, bis er endlich gerettet wird. Zu spät? Mit schwersten Verbrennungen und einer stark verätzten Lunge wird er ins Spital eingeliefert, wo die Ärzte nicht daran glauben, dass Lauda die Nacht überleben wird.

Der damals 27-Jährige erhält sogar die letzte Ölung, doch Lauda ist längst nicht bereit für den Tod. Nur 42 Tage nach dem Horror-Unfall steigt er wieder ins Formel-1-Auto und wird in Monza Vierter. Im darauffolgenden Jahr krönt er seine unglaubliche Geschichte mit dem Gewinn seines zweiten Weltmeisterschaftstitels mit Ferrari, im Jahr 1984 sichert er sich mit McLaren seinen dritten und letzten Titel.

Michael Phelps

Nach 22 Olympischen Medaillen, 18 davon Gold, hat Phelps genug vom Schwimmen. Er zieht sich zurück, aber das Leben meint es nicht gut mit ihm. Depressionen, private Probleme und auch Drogenmissbrauch setzen dem Amerikaner zu. Er wird gesperrt, 2014 kehrt er zurück, 2016 holt er in Rio sechs weitere Medaillen – fünfmal Gold und einmal Silber. Phelps geht als erfolgreichster Olympionike in die Geschichte ein – vielleicht sogar mit einem Rekord für die Ewigkeit (23 Mal Gold, 28 Mal Edelmetall insgesamt).

Roger Federer

2016 erlebt Federer ein wahres Seuchenjahr: Eine Meniskus-OP, Virusinfektionen und schliesslich Rückenprobleme zwingen ihn kurz vor den Olympischen Spielen zum vorzeitigen Saisonabbruch. Kaum einer glaubt damals, dass der Maestro mit 35 Jahren noch grosse Titel feiern kann – schliesslich liegt der letzte Grand-Slam-Triumph zu diesem Zeitpunkt schon fünf Jahre zurück.

Doch Federer straft Kritiker und Zweifler Lügen, kehrt nach einem halben Jahr Pause bei den Australian Open zurück und schlägt Dauer-Rivale Rafael Nadal in einem epischen Fünfsatz-Final, bevor er noch im gleichen Jahr auch Wimbledon gewinnt und 2018 seinen Titel in Melbourne erfolgreich verteidigt.