Karin Keller-Sutter informiert Bund hat derzeit 3000 freie Betten für Flüchtende

24.3.2022

Justizministerin Karin Keller-Sutter trat am Donnerstag vor die Medien. Dies im Rahmen eines Besuchs des Bundesasylzentrums Basel.
Justizministerin Karin Keller-Sutter trat am Donnerstag vor die Medien. Dies im Rahmen eines Besuchs des Bundesasylzentrums Basel.
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Die Justizministerin Karin Keller-Sutter stattete dem Bundesasylzentrum Basel einen Besuch ab. Im Anschluss spricht sie zu den Medien. 

Justizministerin Karin Keller-Sutter wagt derzeit keine Prognose, wie viele Menschen wegen des russischen Angriffs in die Schweiz kommen werden. Denn man wisse nicht, wie lange der Krieg noch dauern werde.

«Wir müssen uns darauf einstellen, dass noch viele kommen», sagte Keller-Sutter am Donnerstag in Basel an einer Medienkonferenz. Kurz nach Kriegsausbruch habe es bei einem Treffen der zuständigen EU-Minister die Schätzung gegeben, dass insgesamt rund 5 Millionen Menschen fliehen könnten. Nun hätten es innert eines Monats bereits 3,6 Millionen Menschen getan.

Vor dem Auftritt hatte Keller-Sutter das Bundesasylzentrum in Basel besucht. In Gesprächen mit Betroffenen habe sie gemerkt, dass sich die Geflüchteten eine möglichst schnelle Rückkehr in die Heimat wünschten, sagte Keller-Sutter. Wenn sie die Bilder der Zerstörungen in der Ukraine sehe, halte sie dies jedoch leider nicht für realistisch.

Sie wollen niemandem zur Last fallen

Die Geflüchteten hätten sich in Gesprächen dankbar gezeigt - und betont, sie wollten niemandem zu Last fallen, sagte Keller-Sutter weiter. Keller-Sutter hatte das Bundesasylzentrum in Basel gemeinsam mit der Staatssekretärin Christine Schraner Burgener besucht. Dies, um sich vor Ort ein Bild der Registrierung und Unterbringung der Schutzsuchenden zu machen.

In den Schweizer Bundesasylzentren haben sich bisher rund 13'000 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert, 2400 davon in Basel.

Insgesamt seien im Moment in Einrichtungen des Bundes etwa 3000 Betten frei, sagte Schraner Burgener. Die Fluktuation sei aber hoch, vorgesehen sei, dass Menschen zwei Nächte in Bundesasylzentren verbrächten, bevor sie auf die Kantone verteilt würden.

Aktuell würden in der Schweiz jeden Tag rund tausend Geflüchtete registriert, sagte Keller-Sutter. Sie betonte, dass sei wichtig, etwa um zu verhindern, dass Geflüchtete von Menschenhändlern ausgenutzt und dadurch ein zweites Mal Opfer würden. Menschenhandel sei in derartigen Krisen leider ein verbreitetes und bekanntes Phänomen: «In einigen Monaten werden Sie mich fragen, wer hier genau in der Schweiz ist - und dies zurecht», sagte Keller-Sutter. Nur die Namen aufzunehmen, wie dies einige Länder täten, reiche nicht aus.