Das vom Parlament beschlossene CO₂-Gesetz soll den Klimawandel bremsen. Unter anderem mit Massnahmen im Verkehr. Was bedeuten die neuen Regeln für die Pendlernation Schweiz?
Ende September hat das Parlament dem neuen CO₂-Gesetz zugestimmt. Ein ganzes Paket an Massnahmen soll die Weichen für das Erreichen der Klimaziele stellen. Die Treibhausgasemissionen sollen bis 2030 gegenüber dem Stand von 1990 halbiert werden. Mindestens 75% der Massnahmen müssen im Inland erfolgen. Das betrifft einerseits Hausbesitzer, wenn es um Sanierungen oder die Heizung geht.
Doch das Schweizer Klimagesetz trifft vor allem auch die Vielflieger- und Pendlernation: Mittels Flugticketabgabe, Aufschlägen von bis zu maximal 12 Rappen pro Liter Benzin und Diesel, strengeren Grenzwerten als die heute gültigen 95 Gramm CO₂ pro Kilometer für Neuwagen, sowie umweltfreundlichen Antrieben im öffentlichen Verkehr sollen die Klimaziele erreicht werden.
Ein Volk von Autopendlern
Im Durchschnitt legt jeder Einwohner und jede Einwohnerin der Schweiz jeden Tag 37 Kilometer zurück. Den grössten Teil davon (rund 65%) im Auto. Wird sich das revidierte CO₂-Gesetz deshalb auf unser Verkehrsverhalten oder die Art der Motorisierung auswirken? «Ja, sicher. Da wird ein Umdenken angestossen», sagt Verkehrsexperte Thomas Sauter-Servaes in Bezug auf E-Autos.
Die eigene Mobilität messen
Wer wissen will, wie sich die persönliche Mobilität aufs Klima auswirkt, kann bei der
Swiss Climate Challenge mitmachen. Das in der blue News App integrierte Programm trackt die Mobilitätsdaten und berechnet, wie hoch der damit verursachte CO₂-Austoss ist. Die Daten sind pseudonymisiert und absolut sicher.
Die Swiss Climate Challenge ist eine Initiative von
Swisscom,
Engagement Migros und
South Pole
mit Unterstützung von
Energie Schweiz. Ringier und blue News sind Medienpartner.
Die Swiss Climate Challenge funktioniert nur mit der blue News App. Wer bei der Swiss Climate Challenge mitmachen will, muss deshalb die aktuellste Version der blue News App installiert haben oder hier herunterladen:
Der Verkehr wird teurer
Wie sich der Preisaufschlag bei Treibstoffen auswirkt, bleibt offen. Für den Leiter Studiengang Verkehrssysteme an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) ist aber klar, dass «der Preis ein entscheidender Hebel ist». Er gibt zu bedenken, dass es Pendler besonders treffen könne, da sei die Frage wo die soziale Abfederung stattfinden solle. In Deutschland können Berufspendler die CO₂-Abgaben mit höheren Steuerabzügen kompensieren.
Dies schaffe aber falsche Anreize, sagt Sauter-Servaes, denn es müsse allen klar sein, dass Verkehr teurer werde. Logisch könne nicht jeder von heute auf morgen sagen, «jetzt ist mir das Pendeln zu teuer, ich ziehe näher zum Job». Aber wir müssten jetzt anfangen, Rahmenbedingungen für nachhaltigere Wohn- und Mobilitätsentscheidungen von morgen zu setzen, so der ZHAW-Professor.
Homeoffice und E-Bikes fördern
Verkehrsexperte Sauter-Servaes sieht das Homeoffice als Chance. «Dazu brauche es aber auch darauf abgestimmte ÖV-Tickets, zum Beispiel ein Generalabonnement, das nicht jeden Tag gültig ist, dafür bedeutend billiger wird. Oder mehr Co-Working-Spaces, um Pendlerwege stark zu verkürzen.»
Für den grossen Anteil an Pendlern, die näher am Wohnort arbeiten, könne das E-Bike eine wichtige Rolle spielen, sagt Sauter-Servaes. Das müsste entsprechend gefördert werden, auch von Arbeitgebern. «Da liegt noch extrem viel Potenzial drin», glaubt der ZHAW-Professor.
Wie viel teurer wird Fliegen?
Im Durchschnitt war – vor Corona – jede Person fast 9000 Kilometer jährlich im Flugzeug unterwegs. Mit dem neuen CO₂-Gesetz wird es auf Flügen je nach Reisedistanz und Sitzklasse eine Ticketabgabe zwischen 30 bis 120 Franken geben. Es dürfte gemäss Schätzungen über eine Milliarde Franken in den Klimafonds fliessen.
Die Hälfte des Betrags wird an die Bevölkerung zurückerstattet, die andere Hälfte soll an den Klimafonds gehen. Das Flugticket wird zwar teurer, doch wer nicht oft fliegt, profitiert über die Ausschüttung sogar. Effektiv teurer werden Flugreisen nur für Vielflieger.
Das neue Klimagesetz wurde von National- und Ständerat nach zähem Ringen beschlossen. Der SVP gehts zu weit, einem Teil der Klimajugend ist es zu harmlos. Sie wollen das Referendum ergreifen und so eine Volksabstimmung erzwingen. Das letzte Wort in Sachen CO₂-Gesetz könnte das Volk haben.
Doch Klimaschutz kann nicht nur über Gesetze geregelt werden. Die Swiss Climate Challenge bietet einen spielerischen Ansatz: Mit dem Programm, das im Hintergrund der BLICK App läuft, kann jeder sein persönliches Mobilitätsverhalten messen und sehen, wie gross der CO₂-Fussabdruck ist. «Solche Sensibilisierungsinstrumente helfen uns, Mobilität intelligenter und klimafreundlicher zu gestalten», ist Res Witschi, Leiter nachhaltige Digitalisierung bei der Swisscom, überzeugt.
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