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Wenigstens das Klima atmet wegen Corona auf
Das Gute vorweg: Der CO₂-Ausstoss ging weltweit stark zurück, dank der Massnahmen gegen die Corona-Pandemie. Der Effekt hilft dem Klima, dennoch reicht das nicht aus.
«Entschleunigung» war ein oft gehörter Begriff zu Beginn der Corona-Pandemie in der Schweiz. Tatsächlich bremste der Lockdown von Mitte März bis Mitte Mai das gesellschaftliche Leben und die Alltagshektik. Entschleunigend haben sich die Massnahmen zur Eindämmung des Virus auch auf den Verkehr ausgewirkt. Der CO₂-Ausstoss hat sich im Lockdown halbiert, der Effekt wirkt bis heute nach, wie die Auswertung von Motiontag zeigt.
Die Potsdamer Verkehrsanalysten haben die Mobilität der Teilnehmer der Swiss Climate Challenge für das ganze Jahr 2020 im Zusammenhang mit den Massnahmen gegen die Covid-19-Pandemie betrachtet. South Pole, das Unternehmen für Klimaschutzlösungen, hat die Daten analysiert. Wer sein persönliches Mobilitätsverhalten und dessen Wirkung aufs Klima prüfen will, kann dies mit der App der Swiss Climate Challenge tun (siehe Textbox). Wenn Sie diesen Artikel auf der bluenews App lesen, können Sie hier direkt zur Swiss Climate Challenge wechseln.
Empfehlungen des Bundes werden befolgt
Die Daten zeigen einen klaren Effekt und Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Einerseits wird viel weniger geflogen: Minus 83 Prozent gegenüber der Zeit vor Corona. Aber auch sonst sind weniger Menschen unterwegs, was sich positiv auf die Klimabilanz auswirkt. Zudem steigen seit dem Frühling mehr Personen auf das Velo um.
Die Auswertung der Mobilitätsdaten zeigt deshalb deutlich, dass die Empfehlungen von Bund und Kantonen befolgt werden. Covid-19 führte zu einem starken Rückgang der Mobilität. Anzahl Trips und zurückgelegte Kilometer decken sich mit der ersten und zweiten Coronawelle. Im Sommer nahmen sowohl Autofahrten wie auch Trips mit dem Velo zu und die Swiss-Climate-Challenge-User waren mehr zu Fuss unterwegs.
Während der Ferienzeit zeigte sich der Effekt, dass neben mehr Reisen im eigenen Land offenbar auch mehr Autoferien gemacht wurden. Und obschon im Sommer die Airlines ihren Betrieb wieder aufgenommen und Flugpläne ausgebaut haben, sind die Flugreisen der Teilnehmer der Swiss-Climate-Challenge um über 80 Prozent eingebrochen.
Mehr Autofahrten, weniger ÖV
Zwar nahm auch der Autoverkehr während des Lockdowns im Frühling und mit Beginn der zweiten Welle ab. Doch nach Aufhebung des Lockdowns und namentlich im Sommer nahmen Autofahrten zu und die Nutzung des motorisierten Verkehrs war im Vergleich zur Zeit vor Corona teilweise sogar höher, wie die Auswertung von Motiontag zeigt. Dies deckt sich auch mit dem Mobilitätsmonitoring Covid-19 (download als PDF) und der Mobis-Studie, die die Mobilität ebenfalls auswerten.
Beim Berufspendeln zeigt sich zudem: Wer zuvor mit dem öffentlichen Verkehr zur Arbeit gefahren ist, steigt heute eher ins Auto. Die meisten aus Angst vor einer Ansteckung («weil Social Distancing nicht eingehalten werden kann»), andere wegen der Maskenpflicht, wie Umfragen zeigen. Der ÖV verzeichnet denn auch einen Passagierrückgang von rund 50 Prozent im Fernverkehr und rund 30 Prozent im Nahverkehr.

Kurzfristig profitiert das Klima
Wobei die Verkehrslast je nach Massnahmen der Kantone und des Bundes schwanken. So bewirkte der Aufruf zum Homeoffice von Ende Oktober abermals einen leichten Rückgang der Mobilität. Auch das Wetter hat einen Einfluss: Mit Einsetzen des Herbstwetters ist der Anteil des Veloverkehrs leicht rückläufig, aber immer noch viel höher als vor Corona.

Also auch wenn viele vermehrt mit Muskelkraft statt Motoren unterwegs sind: Insgesamt dürften die Effekte fürs Klima nur von kurzer Dauer sein. Denn schon die Lockerungen im Sommer zeigten, dass das Verkehrsvolumen und die Distanzen sofort wieder ansteigen. Einzig beim Flugverkehr dürfte es länger dauern, bis sich die Passagierzahlen wieder auf das Niveau vor Corona einpendeln.
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