Datenschutz 17'000 Android-Apps sollen Nutzer gegen deren Willen überwacht haben 

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15.2.2019

Szene aus Angry Birds Classic: Auch diese App soll Nutzer gegen ihren Willen getrackt haben.
Szene aus Angry Birds Classic: Auch diese App soll Nutzer gegen ihren Willen getrackt haben.
Screenshot: PD

Laut Forschern der Universität Berkeley haben zahlreiche bekannte Anwendungen gegen Googles Richtlinien für Entwickler verstossen. 

Etwa 17'000 Android-Apps sollen Daten an Werbenetzwerke gesandt haben, welche das anonymisierte Aufzeichnen des Nutzungsverhaltens ohne Zustimmung des Anwenders erlauben. Das wollen Forscher des International Computer Science Institute der Universität Berkeley herausgefunden haben.

Die Anwendungen sollen beispielsweise die IMEI und Mac-Adresse des jeweiligen Smartphones mit Androids Werbe-ID kombiniert und an die Werbenetzwerke geschickt haben. Die Werbe-ID lässt sich zurücksetzen, um das Tracken zu erschweren. Man kennt Vergleichbares vom Browsern: In diesen lassen sich Cookies löschen.

Zu den Apps sollen bekannte wie Flipboard, «Angry Birds Classic» und Audible gehören. Manche der betroffenen Anwendungen verzeichneten 100 Millionen Downloads. Mitarbeiter des International Computer Science Institute haben Google im September kontaktiert. Der Suchmaschinist prüft alle Fälle. Die Vorschriften des Play Stores für Entwickler sind klar: Solche Daten dürfen zwecks Betrugsverhinderung erhoben werden, aber nicht, um Tracking zu ermöglichen. 

Am Pranger stehende App-Anbieter wie Flipboard und Cheetah Mobile liessen verlauten, sie sammelten keine Geräte-ID für Werbezwecke. Amazon, zu dem Audible gehört, und die «Angry-Birds-Entwickler» von Rovio haben bisher keine Stellungnahme geliefert. 

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