Funktionen nur gegen BezahlungJetzt musst du bei Spülmaschinen ein Abo lösen
Samuel Walder
14.10.2024
Heutzutage wird alles digitalisiert. Bei V-Zug kann man nun auch über eine App seinen Geschirrspüler updaten. Das kostet die Kund*innen aber zusätzlich.
Samuel Walder
14.10.2024, 15:56
16.10.2024, 10:56
Samuel Walder
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
V-Zug bietet bei neueren Geschirrspülern kostenpflichtige Zusatzfunktionen an, die per Smartphone-App freigeschaltet werden können.
Die Neuerung schlägt Kunden auf den Magen.
Der Hersteller rechtfertigt das Modell als flexible Möglichkeit zur Personalisierung der Geräte, die bereits positive Resonanz findet
Konkurrenten wie Miele und Electrolux bieten ähnliche Zusatzfunktionen ohne Kosten an.
Die Küchenelektronik-Firma V-Zug sorgt bei einigen Kund*innen für Stirnrunzeln. Wie das SRF schreibt, soll bei einem Mieter der Geschirrspüler kaputtgegangen sein. Die Verwaltung bestellte ihm ein neues Modell von V-Zug.
Der Installateur aus der Umgebung schloss den Geschirrspüler an und erklärte, dass man das Gerät mit einer App auf dem Smartphone verbinden könne. Zudem wies er darauf hin, dass man über diese Verbindung auch Software-Aktualisierungen des Geräts vornehmen könne.
Ein paar Wochen später kam dann die Überraschung: «Wir sahen, dass zwar neue Funktionen verfügbar sind. Diese sind aber hinter einer Paywall. Wir müssten 12 Franken pro Jahr dafür bezahlen», sagt der Mieter zu SRF.
Zusatzprogramme für mehr Geld
Programme wie «Intensiv Plus» für die «anspruchsvollsten Reinigungsarbeiten», ein Programm speziell für Biergläser oder für spülmaschinenfestes Spielzeug, oder auch ein Programm zum Teller wärmen können so im Monatsabo dazugekauft werden.
Der Mieter ist darüber erstaunt und fragt sich, ob dieses Geschäftsmodell tatsächlich auf Gegenliebe stösst. Er jedenfalls verzichtet auf das Abo.
V-Zug zieht erstes Fazit
Das SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» fragt bei V-Zug nach. Die Firma bestätigt, dass Geschirrspüler, Waschmaschinen und Tumbler der neuesten Generation mit einem neuen Geschäftsmodell ausgestattet sind. Nutzer*innen könnten den Funktionsumfang ihrer Geräte flexibel mit zusätzlichen Programmen erweitern.
So könnten Haushaltsgeräte personalisiert werden. V-Zug schreibt: «Wir haben dieses Modell kürzlich eingeführt und die V-Upgrade-Angebote erfreuen sich bereits grosser Beliebtheit.» Die Kosten seien für die einzelnen Programme auf monatlicher Basis kalkuliert (CHF 1 pro Monat), jedoch behalte sich V-Zug vor, in Zukunft Anpassungen vorzunehmen.
Konkurenz möchte Zusatzprogramme nicht kostenpflichtig machen
Solche Smartgeräte gibt es beim Hersteller Miele schon bei Backöfen. Ab 2025 sollen auch entsprechende Waschmaschinen und Trockner auf den Markt kommen. Miele schreibt auf Anfrage von SRF: «Die zusätzlichen Funktionen und Updates können kostenfrei über die Miele App freigeschaltet werden.»
Und man habe auch nicht vor, diese Zusatzprogramme künftig kostenpflichtig zu machen. Die Antwort des Geräteherstellers Electrolux: «Aktuell bieten wir kein kostenpflichtiges Abo für Zusatzprogramme an.»