Weniger Bildschirm, mehr MenschVor diesen Technologien warnte der Papst noch vor seinem Tod
Martin Abgottspon
22.4.2025
Der Papst nahm sich oft Zeit für Selfies.
Imago
Kurz vor seinem Tod widmete Papst Franziskus seine letzte monatliche Gebetsintention der Technologie. Er warnte davor, menschliche Beziehungen durch Bildschirme zu ersetzen und appellierte an einen verantwortungsvollen Umgang mit neuen Entwicklungen.
Nur wenige Wochen vor seinem Tod im Alter von 88 Jahren hat Papst Franziskus, der am Ostermontag verstarb, eine bemerkenswert vorausschauende Botschaft zur Rolle moderner Technologie veröffentlicht. Der als progressiv geltende Pontifex nutzte seine letzte monatliche Gebetsintention für eine kritische Auseinandersetzung mit Smartphones, KI und der Allgegenwart von Bildschirmen.
In einer offiziellen Videobotschaft, die auf Spanisch aufgezeichnet und übersetzt wurde, fand der Papst klare Worte: «Wie sehr wünschte ich mir, dass wir weniger auf Bildschirme und uns gegenseitig mehr in die Augen schauen würden!» Franziskus wurde noch deutlicher: «Etwas stimmt nicht, wenn wir mehr Zeit mit unseren Handys verbringen als mit Menschen.» Diese Botschaft wurde nur etwa drei Wochen vor seinem Ableben veröffentlicht.
«Sie darf nicht nur einigen wenigen zugutekommen, während andere ausgeschlossen werden.»
Das Netzwerk «Pope's Worldwide Prayer Network», das die Gebetsanliegen verbreitet, nannte explizit Künstliche Intelligenz, Videoanrufe, Smartphones und Bildschirmzeit als zentrale Aspekte der päpstlichen Reflexion. Franziskus erkannte das Potenzial der Technologie durchaus an: «Es ist wahr, Technologie ist die Frucht der Intelligenz, die Gott uns gegeben hat, aber wir müssen sie gut nutzen», mahnte er in seiner Videoansprache. Dabei dürfe der Fortschritt jedoch nicht exklusiv sein: «Sie darf nicht nur einigen wenigen zugutekommen, während andere ausgeschlossen werden.»
Der Papst rief dazu auf, Technologie zu nutzen, um «zu vereinen, nicht zu spalten». Sie solle eingesetzt werden, um den Armen, den Kranken und Menschen mit Behinderungen zu helfen. Ganz im Einklang mit seinem wiederholten Engagement für Umweltthemen forderte Franziskus zudem, Technologie für die «Sorge um unser gemeinsames Haus» einzusetzen und echte Verbindungen zwischen Menschen zu fördern.