Für Profis Apple lanciert neues, grosses MacBook Pro

dj

14.11.2019

Für rechenintensive Aufgaben wie die Videobearbeitung sollte das neue MacBook Pro genügend Power mitbringen.
Für rechenintensive Aufgaben wie die Videobearbeitung sollte das neue MacBook Pro genügend Power mitbringen.
Apple

Apple hat sein derzeit grösstes Laptop vorgestellt. Das Gerät für Profinutzer hat aber natürlich auch seinen Preis.

Apple hat ein 16 Zoll grosses MacBook Pro lanciert — sein grösstes Laptop seit dem 2012 eingestellten 17 Zoll MacBook Pro. Es ist der Nachfolger des nun ebenfalls eingestellten 15 Zoll MacBook Pro, ab sofort ab 2699 Franken vorbestellbar und wird Ende November in der Schweiz ausgeliefert.

Der Bildschirm hat eine Auflösung von 3072 mal 1920 Pixeln, ist aber in einem Gehäuse untergebracht, das nur geringfügig grösser als jenes des 15 Zoll MacBook ist. Erreicht wurde dies durch kleinere Ränder um das Display. Das neue MacBook Pro ist allerdings auch um 0,7 Millimeter dicker.

Probleme mit Kühlung und Tastatur behoben?

Damit wurde wohl vor allem mehr Platz für besseres Kühlungssystem geschaffen. Denn dies war ein oft bemängeltes Problem beim Vorgängermodell. Hier musste der Prozessor bei stärkerer Belastung häufig aufgrund Überhitzung seine Leistung drosseln — die theoretisch erreichbaren Geschwindigkeiten des Laptops sind dann irrelevant. Erste Tests, etwa von «The Verge», deuten darauf hin, dass Apple dieses Problem nun zumindest eingedämmt hat.

Eine weitere Neuerung oder besser ein vielfach gewünschter Rückschritt zeigt sich bei der Tastatur. Die oft zu Recht gescholtene, 2015 eingeführte «Butterfly»-Tastatur gehört nun der Vergangenheit an. Stattdessen setzt Apple wieder auf einen bewährten Scherenmechanismus, der aber natürlich im Vergleich zu den Prä-2015-Tastaturen trotzdem verbessert wurde.

Apple-Experte John Gruber nennt diese Entwicklung die «Ent-Jony-Ive-fizierung» der Tastatur, nach dem ehemaligen Apple-Designguru, der in seinen letzten Jahren in der Firma öfters mal die Form vor die Funktion stellte. Die Hoffnung ist gross, dass der neuen-alten Tastatur nun nicht mehr von simplen Staubkörnern der Garaus gemacht werden kann.

Das neue «Magic Keyboard» des MacBook Pro. Hoffentlich fällt diese Tastatur nun dank Magie nicht mehr so häufig aus.
Das neue «Magic Keyboard» des MacBook Pro. Hoffentlich fällt diese Tastatur nun dank Magie nicht mehr so häufig aus.
Apple

Batterie am Limit

Die Batterie hat eine Kapazität von 100 Wh — wie Apple hervorhebt, ist das die von der US-Flugaufsicht FAA festgelegte Höchstgrenze für die Mitnahme von Lithium-Ionen-Batterien in Flugzeugen. Damit hat sich die Batterielaufzeit nur unwesentlich gegenüber dem Vorgänger erhöht, Apples Entscheidung ist aber natürlich nachvollziehbar. Denn ein Notebook, das man auf einem Flug von San Francisco nach New York nicht benutzen kann, wäre für die Zielgruppe des MacBook Pro wohl der absolute Dealbreaker.

In der erwähnten Basis-Ausstattung für 2699 Franken kommt das 16 Zoll MacBook Pro mit einem 6‑Core Intel Core i7 Prozessor der 9. Generation und 16 GByte RAM daher. Die absolute Top-Ausstattung — mit 8-Kern-i9-Prozessor, 64 GByte RAM und 8 TByte SSD-Speicher — kostet 6819 Franken. Als Grafikchip kommt die AMD Radeon Pro 5000M Serie zum Einsatz.

Nebenbei hat Apple auch noch die Verfügbarkeit der bereits im Juni angekündigten Mac Pro bekannt gegeben. Im Dezember soll die neuste Version des Profi-Desktop-Rechners erhältlich sein — ab 6000 Dollar. Frankenpreise wurden hier noch nicht bekannt gegeben.

Klassismus-Vorwurf gegen Phil Schiller

Überschattet wurde der Launch von einem Interview von Apples Marketing-Chef Phil Schiller mit CNET. Schiller wurde zur steigenden Popularität von Chromebooks in Schulen ausgefragt. Seine Erklärung, warum die Google-Geräte so beliebt sind: Sie sind billig und für standardisierte Tests geeignet. Doch Chromebooks würden Kindern nicht dabei helfen, in der Schule Erfolg zu haben.

Nun mögen sich vielleicht die Privatschulen, auf die Apple-Manager ihre Kinder schicken, Geräte wie das neue MacBook Pro leisten können — für die meisten öffentlichen Schulen mit begrenztem Budget sind Apple-Produkte aber natürlich unbezahlbar. Selbst die günstigsten iPads kosten in der Regel das Doppelte eines günstigen Chromebooks.

Nach massiver Kritik an seinen Aussagen versuchte sich Schiller auf Twitter zu erklären — ohne die Aussagen freilich zurückzuziehen oder sich gar zu entschuldigen. Apple wolle Kindern und Lehrern alles geben, um zu lernen, zu erkunden und aufzuwachsen, so Schiller.

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