Opioidkrise Armband soll Überdosen verhindern

dj

28.12.2018

Das Schmerzmittel Oxycodon wird vielfach missbraucht.
Das Schmerzmittel Oxycodon wird vielfach missbraucht.
Keystone

Mit einem Armband, das Anzeichen einer Überdosis erkennen kann, soll die Opioidkrise in den USA bekämpft werden.

Der Missbrauch von Opioiden wie Fentayln und Oxycodon ist ein riesiges Problem in den USA. Jeden Tag sterben dort 115 Menschen an einer Überdosis Opioide, meistens ohne konkrete Suizidabsicht. Überdosen sind inzwischen die häufigste Todesursache von Amerikanern unter 50 Jahren. Politik und Forschung suchen fieberhaft nach Methoden zur Bekämpfung dieser Epidemie.

Studenten der Carnegie Mellon University in Pittsburgh haben nun ein Gerät entwickelt, das zumindest den Tod durch eine versehentliche Überdosis verhindern soll. Ihr HopeBand genanntes Armband erkennt, wenn sich die Sauerstoffsättigung des Blut gefährlich verringert und kann dann ein akustisches Warnsignal abgeben. Zudem kann es eine Notruf-SMS mit seiner aktuellen Position absetzen.

Das HopeBand soll potenziell tödlichen Überdosen erkennen. 
Das HopeBand soll potenziell tödlichen Überdosen erkennen. 
Carnegie Mellon University

So funktioniert es

Das HopeBand hat eine LED-Lampe an Bord, die Lichtstrahlen durch die Haut sendet und kleine Veränderungen der Lichtabsorption erkennen kann, die auf eine gesunkene Sauerstoffsättigung hindeuten, wie «IEEE Spectrum» berichtet. Im Labor funktioniert das ganz gut, aber natürlich lässt sich das Gerät nicht so einfach in der Praxis testen.

In Pittsburgh soll das HopeBand daher kostenfrei an Süchtige abgegeben werden, in der Hoffnung, so Leben zu retten. Derzeit ist der Fokus noch auf der Vermeidung von tödlichen Überdosen, aber zukünftig sollen auch Features zur Bekämpfung der Abhängigkeit an sich hinzukommen.

Die Opioid-Krise in den USA

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