Gallium statt Silicium China kontrolliert Weltmarkt für wichtige Tech-Zutat

dj

22.7.2019

Läuft Gallium Silicium bald den Rang ab?
Läuft Gallium Silicium bald den Rang ab?
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Gallium könnte zukünftig Silicium als wichtigstes Tech-Bestandteil ablösen. Doch das Metall kommt fast ausschliesslich aus China.

Silicium wird als das essentielle Bestandteil der Tech-Ära angesehen. Das zeigt sich schon im Namen «Silicon Valley». Doch ein anderes Element könnte dem Silicium schon bald den Rang ablaufen: Gallium.

Kombiniert mit Stickstoff als Galliumnitrid (GaN) kann es viele Aufgaben erfüllen, für die heute Silicium eingesetzt wird, und das besser. GaN verliert weniger Energie, kann bei höheren Temperaturen operieren und leitet Strom schneller als Silicium.

China produziert 95% des Galliums

Gallium wird vor allem als Nebenprodukt bei der Alluminumherstellung gewonnen. Das ist ein besonders energieintensives Verfahren, weshalb Länder wie China mit niedrigen Stromkosten und laxen Umweltstandards hier einen derzeit unschlagbaren Vorteil geniessen. Knapp 95 Prozent der globalen Galliumversorgung kommen daher aus China.

Doch wie bei den Seltenen Erden dominiert hier China vor allem aufgrund seines Kostenvorteils. Würde die Versorgung aus China abgeschnitten, würde sich die Galliumgewinnung in anderen Ländern ganz schnell wieder rentieren.

Huawei sucht GaN-Anwendungen

China ist aber auch bei der Verwendung von GaN führend. So hat Huawei bereits 2000 Patente für potenziellen Anwendungen von GaN angemeldet, bei den Konkurrenten Nokia, Qualcomm und Ericsson sind es respektive 1500, 1000 und 400, so die «South China Morning Post».

Dennoch wird Silicium wohl noch eine ganze Weile in Smartphones und anderen Gadgets zu finden sein. Die gesamte globale Produktionskette ist auf das Element eingestellt. Man kann auch nicht einfach Silicium durch GaN ersetzen, sondern müsste die ganze es umgebebende Elektronik neu entwerfen. All das kostet Zeit und vor allem Geld.

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