Drahtlos-Netz Das WLAN wird 20 Jahre alt

dj

16.9.2019

Dass es heute fast überall WLAN gibt, ist auch dem Namen «Wi-Fi» zu verdanken.
Dass es heute fast überall WLAN gibt, ist auch dem Namen «Wi-Fi» zu verdanken.
iStock

WLAN, oder genauer der internationale Begriff «Wi-Fi», sind 20 Jahre alt. Darum wurde der Drahtlos-Standard zum weltweiten Hit.

Vor 20 Jahren, am 15. September 1999, wurde der erfundene Name «Wi-Fi» enthüllt, die ausserhalb des deutschsprachigen Raums bis heute gebräuchlichste Bezeichnung für WLAN. Wie Jeff Abramowitz, einer der WLAN-Pioniere nun in «Wired» schreibt, war es auch dieser Name, der der Technik den Weg zum weltweiten Durchbruch bereitete.

Denn der Triumph von WLAN oder Wi-Fi war keinesfalls unausweichlich, so Abramowitz. 1999 gab es mehrere konkurrierende Protokolle zur drahtlosen Übertragung von Daten. Was später zu Wi-Fi werden sollte, war auch gegenüber der Öffentlichkeit unter dem sperrigen Namen des zugrunde liegenden Protokolls, IEEE 802.11, bekannt. Siemens, Intel, Microsoft und andere arbeiteten derweil an HomeRF, einem konkurrierenden und für den Heimbereich gedachten Drahtlos-Standard.

Zwei Standards hätten Verbreitung verhindert

HomeRF war damals deutlich günstiger und so überlegte die Wireless Ethernet Compatibility Alliance, die Fürsprecher von IEEE 802.11, sich eventuell auf den Unternehmenssektor zu konzentrieren. Das wäre für die Verbreitung der drahtlosen Kommunikation fatal gewesen. Denn verschiedene Standards hätten bedeutet, dass etwa im Büro und zu Hause nicht die gleichen Geräte genutzt werden können. Öffentliche Einrichtungen wie Universitäten oder Cafés hätten zwei verschiedene Netzwerke aufbauen müssen — wahrscheinlicher wäre gewesen, dass sich Drahtlos-Netzwerke erst mal gar nicht durchgesetzt hätten.

Doch es kam bekanntlich anders. Der Name «Wi-Fi» war bewusst an «Hi-Fi» angelehnt und sollte so alle Nutzergruppen ansprechen. Diese Taktik war erfolgreich. Schon 2003 gab HomeRF auf und verschwand vom Markt. Dass Wi-Fi diesen Formatkrieg so schnell gewinnen konnte, schreibt Abramowitz auch einem bestimmten Mitglied der Wireless Ethernet Compatibility Alliance (heute: Wi-Fi Alliance) zu — Apple. Dessen ebenfalls 1999 lancierte iBook war das erste Endkonsumenten-Laptop mit WLAN.

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