Weltweite StörungDiese Sicherheitsfirma löste ein gigantisches Computer-Chaos aus
dpa
19.7.2024 - 15:41
Crowdstrike gehört zu den weltweit führenden IT-Sicherheitsfirmen, die Cyberangriffe abwehren. Nun hat der Dienstleister offenbar mit einem fehlerhaften Update Kund*innen in Schwierigkeiten gebracht.
DPA
19.07.2024, 15:41
20.07.2024, 10:27
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Crowdstrike gehört zu den weltweit führenden IT-Sicherheitsfirmen, die Cyberangriffe abwehren.
Nun hat der Dienstleister offenbar mit einem fehlerhaften Update Kund*innen in Schwierigkeiten gebracht.
Der Firmenchef wird sich in den kommenden Tagen noch vielen kritischen Fragen stellen müssen.
«Falcon Sensor» – der Produktname des IT-Sicherheitssdienstes des texanischen Unternehmens Crowdstrike verspricht die Schärfe eines Falken-Auges zur Gefahrenabwehr. Die Lösung zur Sicherheitsüberwachung soll Bedrohungen frühzeitig erkennen und verhindern.
Bei «Falcon Sensor» handelt es sich um ein System, das Aktivitäten in Echtzeit überwacht und Angriffe blockieren soll. Sicherheitsexperte Jürgen Schmidt von Heise Security bezeichnet es als «eine Art Next-Generation-Antivirus-Programm», das vor allem bei grossen Unternehmen zum Einsatz komme. «Endkunden nutzen solche Systeme in der Regel nicht. Dennoch treffen sie freilich die Probleme, die bei den Dienstleistern, Unternehmen und Behörden durch den Einsatz entstehen.»
Wie weit verbreitet weltweit die Sicherheitslösung von Crowdstrike ist, konnte man am Freitagmorgen sehen. Für viele Crowdstrike-Kund*innen lief gar nichts mehr, weil ihre Rechner nur noch die berüchtigte Fehlermeldung «Bluescreen of Death» anzeigten und nicht mehr hochfuhren. Betroffen waren auch viele Anwender*innen, die nicht direkte Kund*innen bei Crowdstrike sind, sondern etwa den Microsoft-Service 365 nutzen.
Aktie unter Druck
Crowdstrike-CEO George Kurtz zerstreute auf X Befürchtungen, sein Unternehmen sei selbst Opfer einer Cyberattacke geworden: «Dies ist kein Sicherheitsvorfall oder Cyberangriff. Das Problem wurde identifiziert, isoliert und ein Fix bereitgestellt.» Crowdstrike arbeite aktiv mit Kund*innen zusammen, die von einem Defekt betroffen seien, der in einem einzelnen Update für Windows-Rechner gefunden worden sei. Mac- und Linux-Rechner seien nicht betroffen gewesen.
Today was not a security or cyber incident. Our customers remain fully protected.
We understand the gravity of the situation and are deeply sorry for the inconvenience and disruption. We are working with all impacted customers to ensure that systems are back up and they can…
Der Firmenchef wird sich in den kommenden Tagen noch vielen kritischen Fragen stellen müssen. Das automatische Ausspielen eines fehlerhaften Updates, das viele tausend Rechner weltweit zum Absturz bringt, könnte auf Mängel in der Qualitätssicherung hinweisen. Auch die Crowdstrike-Aktionär*innen wollen schlüssige Antworten hören. Nach den weltweiten Computerproblemen geriet die Aktie des Unternehmens unter Druck. Das Wertpapier gab am Freitagvormittag an der Börse Frankfurt um rund 15 Prozent im Vergleich zum Vortag nach.
Der Markt der Lösungen für die sogenannte Endpoint Protection wird vor allem von Unternehmen aus den USA bestimmt. Crowdstrike konkurriert hier mit Playern wie Broadcom, Palo Alto Networks, Sophos, Trend Micro, Mandiant (ehemals FireEye) und Cisco. Mit dem finnischen Cybersecurity-Unternehmen WithSecure kommt zumindest ein massgeblicher Wettbewerber aus Europa.
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