Devolo Magic im Test Das Spiel dauert wieder 90 Minuten

Henning Steier

18.1.2019

Devolo: Das Kit Magic 2 WiFi 2-1-3 kostet 380 Franken.
Devolo: Das Kit Magic 2 WiFi 2-1-3 kostet 380 Franken.
Bild: PD

Devolo Magic bringt das Internet aus der Steckose in neue Dimensionen. Man zahlt viel dafür, ist aber für die nächsten Jahre gerüstet, wie der Test zeigt.

Das Spiel dauert bekanntlich 90 Minuten. Wenn man den Match im Keller schaut, können daraus aber auch mal 100 Minuten werden. Denn wenn es zwei Etagen zwischen Router und Fernseher zu überbrücken gilt, wird die Internetverbindung schnell langsam. Abhilfe schafft in diesen Fällen beispielsweise Powerline. 

Das Ganze funktioniert über die heimischen Stromleitungen. Dazu steckt man einen ersten Adapter in der Nähe des Routers ein und verbindet ihn gleichzeitig per Ethernet-Kabel mit dem Router. An einer beliebigen anderen Steckdose schliesst man nun einen zweiten Adapter ab. Dort kann nun entweder Internet per Ethernet-Kabel bezogen werden oder via zweiten Router oder einem kombinierten Powerline-WLAN-Adapter ein weiteres Wireless-Netz aufgebaut werden.

Powerline-Pionier und -Marktführer ist der deutsche Hersteller devolo. Das jüngste Highend-Produkt des Unternehmens nennt sich Magic. Wir haben das dreiteilige Kit Magic 2 WiFi 2-1-3, auch als Magic 2 WiFi Multiroom Kit bezeichnet, ausprobiert. Der Hersteller weist ausdrücklich darauf hin, dass devolo Magic parallel zu HomeplugAV-Geräten betrieben werden kann. Um beim Test die maximale Performance zu messen, empfehle man jedoch, ausschliesslich Magic-Adapter zu verwenden und eventuell vorhandene HomeplugAV-Adapter auszustecken. Im Klartext: Magic-Produkte können zwar parallel mit dLAN-Produkten auf derselben Stromleitung betrieben werden, arbeiten aber nicht miteinander.

Ruckelfreies 4K

Dieser Tipp erwies sich im Test als wertvoll. Wir stellten ansonsten merkliche Einbussen fest. Nur beim auschliesslichen Nutzen von Magic-Adaptern konnten wir 4K-Streams ruckelfrei geniessen. Zuvor kam im Haus des Testers ein dLAN-1200+-Kit von devolo zum Einsatz. 4K-Streaming war damit nicht möglich. Viel mehr (besser: weniger) noch: Netflix- und Amazon-Filme liefen in Full HD nie ruckelfrei.

Devolo hat der Magic-Serie sinnvolle Komfortfunktionen spendiert, Stichwort: Mesh-WLAN. Fast Roaming sorgt dafür, dass Geräte sich immer mit dem signalstärksten Adapter verbinden. Im Test bewegten wir uns mit einem Android-Smartphone durchs Haus und es wechselte nahtlos hin und her. Dabei auch hilfreich: Das sogenannte Band Steering bringt Gadgets  automatisch auf das beste Frequenzband. 5 GHz bietet zwar nur kurze Reichweiten, dafür aber hohe Datenübertragungsraten. Im 2,4-GHz-Band ist es umgekehrt. 

Keine Taste drücken

Auch positiv anzumerken: Devolo war schon immer fürs simple Einrichten der Geräte bekannt. Nun ist es noch einfacher geworden. Die Magic-Adapter finden sich selbstständig im Netz – man muss keine Taste mehr drücken. Dies gelang im Test allerdings erst im zweiten Versuch. Warum, ist nicht bekannt. Die gängigen Regeln, beispielsweise ein Verzicht auf Mehrfachsteckdosen, wurden natürlich berücksichtigt. Für den Notfall kann man die Adapater aber auch per Tastendruck miteinander verbinden. 

Im Datenblatt verspricht devolo statt bisheriger Datenraten von bis zu 1200 Mbit/s nun maximal 2400 Mbit/s. Diese werden naturgemäss in der Praxis nie erreicht, da vielerlei Störfaktoren vorliegen können. Doch fürs erwähnte 4K-Streamen reicht Magic mehr als aus. Denn auch 8K-Videos von YouTube liessen sich problemlos im Keller schauen. Die auf den ersten Blick recht hohe Investition von 380 Franken relativiert sich also, wenn man bedenkt, dass die Adapter zukunftssicher sind. Denn 8K-Inhalte sind noch nicht sonderlich verbreitet. 

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