Radikal neu Innovation zuerst: Diese Technologien hat Apple auf dem Gewissen

dj

9.9.2018

Apple zeigt sich gerne Innovativ, ist dabei aber gnadenlos, wenn es die Technologie für überholt hält. Wir zeigen, welche lieb gewonnenen Anschlüsse und Schnittstellen Apple auf dem Gewissen hat.

Am kommenden 12. September wird der iPhone-Konzern wieder zeigen, was neu und angesagt ist und dabei bestimmt wieder einige Neuheiten aus dem Ärmel schütteln. Kommt es dabei auch zum Ende eines beliebten Standards?

Apple hat sich durchaus zurecht einen Ruf als Pionier in der Tech-Branche erarbeitet. Gibt es eine neue, spannende Technologie, gehört der Konzern aus Cupertino oft zu den ersten, die sie in Produkte einbaut und für ein breites Publikum nutzbar macht.

Doch Apple ist ebenso gnadenlos bei der Eliminierung von lieb gewonnenen Anschlüssen und Standards.Wir zeigen hier und Bild für Bild in der Galerie oben, wer alles zum Opfer von Apples Drang zu Erneuerung wurde:

Floppy-Disc

Über Jahrzehnte war die Diskette das primäre externe Speichermedium. Wer wichtige Dokumente sichern oder mit anderen Rechner austauschen wollte, nutzte die Diskette. Das war auch noch 1998 die Regel, denn USB-Sticks waren noch erfunden und die Internet-Verbindung viel zu langsam.

Aber Apple interessierte das alles nicht. Beim innovativen iMac G3 fehlte das Diskettenlaufwerk. Stattdessen gab ein CD-Laufwerk, das nur Lesen konnte, und zwei USB-Anschlüsse, damals eine brandneue Technologie.

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CD/DVD-Laufwerke

Wie oben erwähnt gehörte Apple zu den Pionieren bei optischen Laufwerken, aber war auch eine der ersten Firmen, die sich von ihnen verabschiedeten. Es begann mit dem 2008 lancierten MacBook Air, Apples dünnen Laptop, das kein DVD-Laufwerk mehr hatte.

2011 folgte dann der Mac Mini, 2012 das MacBook Pro und der iMac. Seit 2013 stellt Apple kein Gerät mit DVD-Laufwerk mehr her.

Firewire

Firewire, von Apple selbst entwickelt, galt lange als das bessere USB. Schnellere Übertragungsraten machte es vor allem im professionellen Einsatz, etwa bei hochauflösender Kameras beliebt. Apple baute es ab 1999 in fast alle seine Computer ein, ebenso viele andere Hersteller in ihren Spitzenmodellen.

Die Firewire-Firewall begann 2008 mit dem MacBook Air zu bröckeln, auch der Einsteiger-Macbook hatte bald keinen Firewire-Anschluss mehr. 2013 war es dann endgültig vorbei, auch iMac und MacBook Pro hatten den Anschluss nicht mehr. Als Ersatz versuchte Apple «Thunderbolt» zu etablieren, das ausserhalb der eigenen Produkte aber nur wenig Anklang fand.

30-PIN-Connector

Als 2007 das erste iPhone auf den Markt kam, setzte Apple nicht etwa auf den bereits etablierten USB-Standard sondern stattete das Smartphone mit einem obskuren 30-PIN-Connector aus, den es vorher schon im iPod verbaute. Wie bekannt sein sollte wurde das iPhone schnell es riesiger Erfolg und tausende Assecories wie Docks oder Batteriehüllen wurden von Drittherstellern produziert.

Doch mit dem iPhone 5 2012 erfand Apple einen neuen, dünneren Anschluss namens Lightning. Das Zubehör mit dem 30-PIN-Connector wurde über Nacht nutzlos. Manche Accessoires liessen sich mit einem Adapter zwar noch eher schlecht als recht betreiben doch in der Regel musste das Zubehör bei Nutzung mit einem neueren iPhone erneut gekauft werden

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Kopfhöreranschluss

Mit dem iPhone 7 in 2016 war es so weit. Der Kopfhöreranschluss wurde entfernt,  wer weiterhin kabelgebundene Kopfhörer nutzen wollte, musste einen Adapter kaufen und sich einen der weniger Kopfhörer mit Lightning-Anschluss zulegen.

Apple jedoch will, dass sich jeder kabellos mit dem iPhone verbindet. Am liebsten natürlich mit den eigenen AirPods, für 178.50 Franken.

USB-A

Seit knapp zwei Jahrzehnten ist USB-A der mit Abstand weit verbreitetste Anschluss für externe Geräte an Computern. An diesem Erfolg hat Apple dank seinem oben erwähnten iMac G3 einen nicht geringen Anteil. Doch nun setzt Apple zum Gnadenstoss gegen USB-A und nebenbei gleich alle externen Anschlüsse an.

Sein 2015 lanciertes MacBook hat nur einen einzigen Anschluss, mit USB-C-Standard. Diesem gehört zweifellos die Zukunft aber selbst heute gibt fast noch kein Gerät, dass sich dort ohne Adapter anschliessen lässt.

Und man wird das Gefühl nicht los, dass der einzige Grund, warum Apple sein MacBook überhaupt noch mit einem Anschluss ausgestattet hat, die physikalische Notwendigkeit ist, einen Laptop mit Strom zu versorgen. Sollte die drahtlose Energieübertragung bald weit genug fortgeschritten sein, wird Apple externe Anschlüsse sicherlich bald ganz auf den Müllhaufen der Tech-Geschichte verfrachten.

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