Knochen-Sammlung Museum zeigt die hässlichsten Handys aller Zeiten

Von Dirk Jacquemien

28.11.2021

Ben Wood sammelt Handys. Jede Menge Handys.
Ben Wood sammelt Handys. Jede Menge Handys.
Vodafone

Jahrzehnte an Handygeschichte an einem Ort vereint: Das Mobile Phone Museum hat über 2100 Handys seit 1984 in seiner Sammlung. Darunter sind zahlreiche wegweisende Modelle — und auch richtige Knochen.

Von Dirk Jacquemien

Die Geschichte des Mobiltelefons ist inzwischen länger als manche Kunstepoche. Da ist es nur folgerichtig, dass auch Mobiltelefone angemessen museal behandelt werden sollten. Das neu eröffnete Mobile Phone Museum will dies tun, mit einer Sammlung von 2100 Geräten von rund 200 verschiedenen Herstellern, von 1984 bis in die Gegenwart. 

Das Museum ist ein gemeinnütziges Projekt des Briten Ben Wood, unterstützt wird es vom Mobilfunkanbieter Vodafone UK. Es wird primär online existieren, mit gelegentlichen Pop-up-Ausstellungen in der realen Welt. Seit 2004 sammelte Wood privat Handys, jetzt ist das Ergebnis öffentlich zugänglich.

Designs im Firmenlogo

Wie bei jedem anständigen Museum sind die Exponate in verschiedene Sammlungen aufgeteilt. Sammlungen heissen etwa «Firsts», in der Handys gezeigt werden, die irgendein Feature als Erste hatten, oder «Ugliest», wo die vom Kurator als besonders hässlich empfundenen Knochen versammelt sind.

Zu den hässlichsten Handys zählt Wood etwa das Samsung P110V, das 2007 lanciert wurde. Sein Design wurde dem Vodafone-Logo nachempfunden, entsprechend abstrus sieht das Gerät aus. Auch der Sponsor der Ausstellung wird im Mobile Phone Museum also nicht geschont.

James Bond ist seinen Handys treu

Zu jedem Exponat gibt es einen Museumstext, der die Grundlagen des Mobiltelefons erläutert. Eine Sammlung beschäftigt sich mit «James Bond Phones». Per Product Placement wurden bisher fast ausschliesslich Handys von Sony beziehungsweise Sony Ericsson in die Hände von 007 und seiner Gehilfen und Feinde gelegt.

Im neusten Film «No Time to Die» änderte sich das und löste direkt eine Mini-Kontroverse aus. Wegen der Corona-bedingten Verzögerung des Kinostarts verlangte Hersteller Nokia Nachdrehs, damit das aktuellste Modell auf der Leinwand zu sehen ist.

Doch keine Sammlung ist je komplett. So bittet Wood auch um Spenden von besonders seltenen Handys. Wenn du also zufälligerweise ein altes Motorola Aura oder TAGHeuer Meridiist zuhause herumliegen hast und es für die Nachwelt bewahren willst, das Mobile Phone Museum würde sich über Einsendungen freuen.