Kampf der Video-PlattformenDisney holt mit Streaming-Diensten Netflix ein
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11.8.2022 - 12:52
Bei den Abonnent*innen ist Disney zu Netflix aufgeschlossen. Jetzt stehen allerdings Preiserhöhungen an.
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11.08.2022, 12:52
11.08.2022, 13:22
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Der Unterhaltungsriese Walt Disney hat im jüngsten Geschäftsquartal rasantes Wachstum mit seinen Streaming-Diensten verzeichnet. Die On-Demand-Services Disney+, Hulu und ESPN+ brachten es Ende Juni zusammen auf insgesamt 221 Millionen Abos, wie der Konzern am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte.
Damit hat Disney zum bisherigen Marktführer Netflix aufgeschlossen, der zuletzt Kunden verlor und das vergangene Vierteljahr ebenfalls mit 221 Millionen Nutzerkonten beendete. «Wir hatten ein exzellentes Quartal», verkündete Disney-Chef Bob Chapek.
Grosse Hits dank «Star Wars» und Marvel
Vor allem Disney+ und ESPN+ florierten mit jährlichen Wachstumsraten von 31 beziehungsweise 53 Prozent auf nun gut 152 Millionen und knapp 23 Millionen Abonnenten. Disneys dritter Streaming-Service Hulu steigerte die Abo-Zahl um 8 Prozent auf 46 Millionen Nutzer.
Der erst im November 2019 als Netflix-Jäger gestartete Streaming-Service Disney+ gewann in drei Monaten 14,4 Millionen Kunden hinzu – deutlich mehr als von Experten erwartet. Mit der «Star Wars»-Serie «Obi-Wan Kenobi» und Marvels «Ms. Marvel» landete er zwei grosse Hits.
Die starke Nachfrage nutzte Disney sogleich, um kräftige Preiserhöhungen einzuleiten. So soll der Preis für das werbefreie Standardabo bei Disney+ für Kunden in den USA am 8. Dezember um 3 Dollar auf 10,99 Dollar pro Monat steigen.
Dafür will Disney aber – wie auch Netflix – eine günstigere Variante mit Werbepausen einführen. Dieses Angebot soll monatlich 7,99 Dollar kosten – so viel wie bislang das werbefreie Abo. Bei Hulu geht der Preis je nach Abomodell um 1 bis 2 Dollar pro Monat hoch. ESPN+ hatte auch erst kürzlich eine Preiserhöhung in den USA angekündigt.
In der Schweiz kostet Disney+ bereits jetzt mit 12,90 Franken im Monat deutlich mehr als in gegenwärtig in den USA oder der Eurozone. Dennoch ist auch hierzulande eine baldige Preiserhöhung nicht ausgeschlossen.
Auch finanziell lief es gut für das Entertainment-Imperium, zu dem auch noch die klassische TV-Kabelsparte sowie Filmstudios, Themenparks, Ferienanlagen und Kreuzfahrtschiffe gehören. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 26 Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar. Der Gewinn stieg um 53 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar (1,32 Mrd Franken).
Die Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktie reagierte nachbörslich mit einem Kursanstieg von über 4 Prozent. Dabei hatte Disney es an der Wall Street zuletzt schwer – die Aktie liegt seit Jahresbeginn mit 28 Prozent im Minus.