«Rainbow Six»-EventVon Siegern und Cheatern: So war das «Rainbow Six»-Finale in Paris
Ulrich Wimmeroth
8.9.2018
Es muss nicht immer «League of Legends», «Dota 2» oder «Counter Strike» sein: «Bluewin» hat seine Gameprofis zum «Rainbow Six» Major-Turnier in Paris geschickt und fasst zusammen, was Sie über das E-Sport-Spektakel wissen müssen.
Unglaubliche 11 Millionen US-Dollar hat das Team OG als Sieger des «Dota2»-Turniers «The International 2018» Ende August kassiert. Dagegen wirken die 150’000 US-Dollar Preisgeld für das Gewinner-Team des «Rainbow Six Major» in Paris fast wie ein Taschengeld. Aber auch wenn (noch) nicht das ganz grosse Geld winkt – die Zahl an Fans und Profi-Spielern des Taktik-Shooters aus dem Hause Ubisoft wächst ständig und die Entwickler haben spannende Expansionspläne in der Schublade.
So wird «Rainbow Six» gespielt
In «Rainbow Six Siege» übernimmt der Spieler die Rolle eines sogenannten Operator, einem Mitglied einer internationalen Spezialeinheit, wie zum Beispiel Navy Seals, GSG9 oder der russischen Speznas. Jede Spielfigur verfügt dabei über individuelle Fähigkeiten, Ausrüstungsgegenstände und Waffen. In den Turnieren stehen sich zwei Mannschaften zu je fünf Operatoren gegenüber, bei dem ein Team die Rolle des Verteidigers und das andere Team die Rolle des Angreifers übernimmt.
Zu Beginn einer Runde wählen die Spieler einen Operator und haben 45 Sekunden Vorbereitungszeit, in der die Verteidiger ihre Stellung mit Fallen und Barrikaden ausstatten und die Angreifer mittels einer ferngesteuerten Drohne das Gebiet auskundschaften können. Danach beginnt die maximal vierminütige Spielrunde. Wenn alle Mitglieder eines Teams kampfunfähig sind oder innerhalb der Zeit eine Bombe von den Angreifern entschärft, respektive diese bis zum Ende verteidigt werden konnte, bekommt der Sieger den Punkt.
G2 ist der Sieger des Six Major in Paris
Begeisterte Fans sind aus der ganzen Welt angereist, um ihr Team bei dem wichtigen Pro League-Turnier lautstark zu unterstützen und die gut 2000 Sitzplätze in der Halle 4 des Messegeländes Paris Expo Porte de Versailles waren bis auf den letzten Stuhl belegt. Nach der Gruppenphase, die ohne Publikum ausgetragen wurde, ging es für die besten acht Teams in den Playoffs um Ruhm, Ehre und Preisgelder von 12’500 bis zu 150’000 Dollar für den Sieger.
Gewonnen hat mit einem deutlichen 3:0 das Team der Berliner E-Sport-Organisation «G2 Esports» gegen das nordamerikanische Team der «Evil Geniuses». Ein Rematch des Six Invitational Finales 2018 vom Februar, bei dem sich die beiden Pro-Teams ebenfalls im Finale gegenüberstanden und auch dort die Europäer den Titel holen konnten, zu der Zeit allerdings noch unter dem Namen «Penta Sports». Wenn Sie das spannende Finale sehen möchten, finden Sie auf YouTube die gesamte Aufzeichnung in voller Länge.
Professionelle Präsentation
Ausgetragen wurden die Matches auf einer riesigen Bühne, flankiert von drei überdimensionalen Bildschirmen, die die Spielzüge für die Zuschauer in rasanten Schnitten darstellten. Sogenannte «Shoutcaster» kommentierten emotional das turbulente Geschehen und Analysten nahmen die Strategie der Teams nach jeder Paarung ganz genau unter die Lupe.
Gegenüber dem Six Invitational im Februar diesen Jahres, wurde noch mal an der Spectator-Übersicht gefeilt und es ist jederzeit klar erkennbar, welcher Spieler sich noch im Spiel befindet oder bereits sein virtuelles Leben ausgehaucht hat. Auch die Regeländerungen, wie «Pick and Ban», bei dem Operatoren des Gegners von der Auswahl ausgeschlossen werden können und dass nun jeweils fünfmal ein Team die Rolle der Angreifer oder Verteidiger hintereinander übernimmt, wurde von den Spielern sowie den Zuschauern positiv aufgenommen.
Das Ziel sind 100 Operatoren
Im Gespräch mit Alexandre Remy, dem zuständigen Brand Manager bei Ubisoft, erfahren wir Details zu dem ambitionierten 10-Jahresplan der Entwickler. In regelmässigen Abständen werden neue und überarbeitete Karten sowie frische Operatoren hinzugefügt. Gerade den spielbaren Spezialisten kommt dabei eine besondere Aufmerksamkeit zuteil.
Frisch dabei sind im Rahmen der «Operation Grim Sky» genannten Erweiterung Clash und Maverick, ein Angreifer und ein Verteidiger, die ganz besondere Fähigkeiten aufweisen. So verfügt Clash über einen grossen Schild, der gegnerische Schüsse abwehren kann und Maverick über ein leistungsfähiges Mini-Schweissgerät, mit dem er gezielt kleine Löcher, sogenannte «Murderholes», in Wände und Türen brennen kann. Insgesamt 100 unterschiedliche Operatoren peilen die Entwickler an, so findet jeder Spieler die geeignete Figur für seine persönliche Spielweise.
Wo wird das Spiel gespielt?
«Rainbow Six Siege» ist vor allem in Nordamerika, Brasilien, Kanada und Westeuropa beliebt. Mittelfristig sollen nun die E-Sport-affinen Länder Asiens, allen voran das riesige Spielerpotential in China, erschlossen werden. Dazu haben sich die französischen Entwickler mit dem chinesischen Spielegiganten Tencent verbündet, dem bereits die «Dota2»-Macher Riot Games gehören und der aktuell dabei ist, den Battle Royale-Kracher «Fortnite» in China zum Erfolg zu führen.
Kampf gegen Spielverderber
Damit Cheater, Rage-Quitter und andere Störer, beispielsweise Spielverderber, die auf das eigene Team schiessen, in Zukunft schneller gebannt werden können, reicht bald nicht mehr nur eine Wegwerf-Mailadresse zum Anmelden aus. Zusätzlich wird auch eine Telefonnummer verlangt, was es dann erheblich schwerer macht, Dutzende von Accounts zu eröffnen. Die Zwei Stufen-Verifizierung wird Pflicht für alle Spiele im Ranked-Modus und soll «toxischen» Zockern das Leben schwer machen.
Alexandre Remy ist es wichtig, dass die «Rainbow Six Siege»-Community von diesen ärgerlichen Störenfrieden dauerhaft befreit wird. Schon jetzt werden die umfangreichen Statistiken der über 35 Millionen Zocker weltweit akribisch ausgewertet und auffällige Spieler markiert. Aber das reicht noch lange nicht aus.
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