Ungewöhnlicher Führungswechsel Elon Musk ernennt Hund zum Twitter-CEO

Von Dirk Jacquemien

12.4.2023

Der Twitter-Kauf habe ihm einige «Schmerzen» zugefügt, so Elon Musk.
Der Twitter-Kauf habe ihm einige «Schmerzen» zugefügt, so Elon Musk.
Bild: Keystone

Elon Musk macht ein Versprechen wahr – auf irgendeine Art und Weise jedenfalls. Sein Hund sei nun der Twitter-CEO, verkündete er in einem Interview.

Von Dirk Jacquemien

12.4.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Elon Musk hat sich in einem spontanen BBC-Interview zu seiner Rolle bei Twitter geäussert.
  • Eigentlich wollte er den Kauf gar nicht abschliessen, aber inzwischen sei Twitter auf gutem Wege.
  • Dass es mehr Desinformationen gäbe oder dass Werbekunden in Fülle das Weite suchen, bestreitet er.

Im Dezember 2022 sprach sich die Mehrheit der Teilnehmer*innen einer von Elon Musk selbst initiierten Twitter-Umfrage dafür aus, dass er als CEO des Unternehmens zurücktreten solle. Musk versprach, sich an das Ergebnis zu halten und sagte, sobald er jemanden finde, der «dumm genug» sei, den Job zu übernehmen, werde er seinen Posten räumen.

Nun hat er sein Versprechen auf seine Art und Weise wahr gemacht. Sein Hund Floki sei nun der Twitter-Chef, verkündete Musk in einem Interview mit der BBC. Dabei gab Musk auch seine Sicht auf seiner nun seit knapp sechs Monaten bestehenden Twitter-Regentschaft.

Dass Musk überhaupt der BBC ein Interview gab, war schon überraschend. Musks Beziehungen zu Medien im Allgemeinen und der BBC im Speziellen gelten als angespannt. So hatte er den Twitter-Account der BBC mit einem Hinweis versehen, diese sei von der britischen Regierung finanziert, was nicht korrekt ist, da der Sender ähnlich wie die SRG ihre Einnahmen durch Rundfunkgebühren erzielt.

Musk wollte Kauf nicht abschliessen

Im Interview gab Musk dann aber offen Auskunft über seine Zeit bei Twitter, beginnend mit dem Abschluss des Kaufes im November. Musk wollte damals noch vom Kaufvertrag zurücktreten, woraufhin ihn Twitter verklagte. Dem Verkauf habe er dann nur zugestimmt, weil ihm seine Anwält*innen deutlich gemacht haben, dass er den Prozess verloren hätte, bestätigt Musk nun, was damals vermutet wurde.

Den massiven Stellenabbau verteidigte er erneut, die Twitter-Mitarbeiterzahl wurde von 8000 auf 1500 Personen reduziert. Dadurch sei Twitter nun auf dem Weg, die Verlustzone zu verlassen und Prognosen über das Ende Twitters seien falsch gewesen, so Musk.

«Brauche schusssichere Schuhe»

Seine Twitter-Eigentümerschaft habe ihm allerdings einiges an «Schmerzen» zugefügt, es sei definitiv keine «Party». Dass auf Twitter nun mehr Platz für Desinformationen sei, bestritt er allerdings. Und Werbekunden, die aus Sorge um seine Eskapaden Twitter verlassen haben, seien zu grossen Teilen zurückgekehrt.

Dass er sich nicht immer ganz angemessen auf Twitter verhalten habe, räumte Musk jedoch ein. «Habe ich mir mit meinen Tweets mehrfach in die eigenen Schuhe geschossen? Ja, ich brauche schusssichere Schuhe», sagte er. Sein neuer Vorsatz: Keine Tweets nach drei Uhr morgens mehr absetzen.