Durchblick dank GoldschichtETH entwickelt Brille, die nie beschlägt
Von Dirk Jacquemien
19.12.2022
Gold und Infrarotstrahlen sollen Brillen im Winter aufheizen, damit du immer den Durchblick hast.
Von Dirk Jacquemien
19.12.2022, 14:17
20.12.2022, 04:58
Von Dirk Jacquemien
Forscher*innen der ETH Zürich haben eine Technologie entwickelt, mit der Brillen im Winter nicht mehr beschlagen sollen. Eine «goldene Passivheizung» habe ein Team um die Professoren Dimos Poulikakos und Thomas Schutzius entwickelt, teilt die ETH mit.
Bei der Methode werden die Brillengläser mit einer hauchdünnen und transparenten Schicht aus Gold beschichtet. Diese Schicht soll in der Lage sein, für Menschen nicht sichtbare Infrarotstrahlen zu absorbieren und so die Brille ganz ohne Strom zu erhitzen.
Auch für Autofenster einsetzbar
Die Beschichtung soll es ermöglichen, die Brille um bis zu acht Grad zu erwärmen. Dadurch verhindert sie, dass Luftfeuchtigkeit auf den Gläsern kondensiert und garantiert so vor allem im Winter den vollen Durchblick. Das Prinzip ist dabei dasselbe wie bei Heckscheibenheizungen in Autos, nur dass keine elektrische Energie benötigt wird.
Und obwohl Gold in der Beschichtung verwendet wird, sollen die Materialkosten niedrig sein, da die benötigte Menge winzig ist. Die Schicht soll nur eine Dicke von 10 Nanometern haben und damit 12-Mal kleiner als Blattgold sein.
Die Technik soll auch bei anderen Scheiben mit ähnlichen Problemen, etwa Autofenster, zum Einsatz kommen. Die ETH hat auf sie ein Patent angemeldet.