Wegen Krypto? Europäische Supercomputer gehackt 

dj

18.5.2020

Auch das CSCS wurde offenbar Opfer eines Cyberangriffes.
Auch das CSCS wurde offenbar Opfer eines Cyberangriffes.
Keystone

Mehrere europäische Supercomputer wurden parallel Opfer von Hackerangriffen. Vermutlich sollte die Rechenkraft der Computer zur Erstellung von Kryptowährungen genutzt werden.

In der vergangenen Woche wurden knapp ein dutzend Supercomputer in Grossbritannien, Spanien, Deutschland und der Schweiz offenbar Opfer von Cyberangriffen. Diese zwangen die Betreiber teilweise dazu, die Supercomputer offline zu nehmen.

Das von der ETH Zürich betriebene Centro Svizzero di Calcolo Scientifico (CSCS) in Lugano teilte am Samstag mit, man habe «bösartige Aktivität» entdeckt und den externen Zugang vorerst abgeschaltet. Man arbeite an einer schnellen Wiederherstellung des Betriebs, so Direktor Thomas Schulthess. 

Krypto-Miner entdeckt

Über die Identität der Angreifer gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Einige der Supercomputer waren auch mit Forschung zum Coronavirus beschäftigt. Dass die Angriffe damit zusammenhängen, wird allerdings als unwahrscheinlich angesehen.

Das Sicherheitsteam der European Grid Infrastructure, die die Zusammenarbeit von Supercomputer-Betreibern in Europa koordinieren soll, berichtet, dass auf den gehackten Supercomputern ein Programm zum Mining, also dem Schürfen, der Kryptowährung Monero installiert wurde. Dieses lukrative Mining erfordert enorme Rechenkraft, die bei den Supercomputern natürlich reichlich vorhanden ist.

Laut der Sicherheitsfirma Cado Security wurden für den Angriff kompromittierte Login-Daten von mit den Supercomputern arbeitenden Wissenschaftlern genutzt. Aufgrund der engen Vernetzung der Wissenschaft erklärt dies auch, warum so viele Organisationen gleichzeitig infiltriert werden konnten.

Wofür werden Supercomputer eigentlich gebraucht?

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