Mehrere europäische Supercomputer wurden parallel Opfer von Hackerangriffen. Vermutlich sollte die Rechenkraft der Computer zur Erstellung von Kryptowährungen genutzt werden.
In der vergangenen Woche wurden knapp ein dutzend Supercomputer in Grossbritannien, Spanien, Deutschland und der Schweiz offenbar Opfer von Cyberangriffen. Diese zwangen die Betreiber teilweise dazu, die Supercomputer offline zu nehmen.
Das von der ETH Zürich betriebene Centro Svizzero di Calcolo Scientifico (CSCS) in Lugano teilte am Samstag mit, man habe «bösartige Aktivität» entdeckt und den externen Zugang vorerst abgeschaltet. Man arbeite an einer schnellen Wiederherstellung des Betriebs, so Direktor Thomas Schulthess.
Krypto-Miner entdeckt
Über die Identität der Angreifer gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Einige der Supercomputer waren auch mit Forschung zum Coronavirus beschäftigt. Dass die Angriffe damit zusammenhängen, wird allerdings als unwahrscheinlich angesehen.
Das Sicherheitsteam der European Grid Infrastructure, die die Zusammenarbeit von Supercomputer-Betreibern in Europa koordinieren soll, berichtet, dass auf den gehackten Supercomputern ein Programm zum Mining, also dem Schürfen, der Kryptowährung Monero installiert wurde. Dieses lukrative Mining erfordert enorme Rechenkraft, die bei den Supercomputern natürlich reichlich vorhanden ist.
Laut der Sicherheitsfirma Cado Security wurden für den Angriff kompromittierte Login-Daten von mit den Supercomputern arbeitenden Wissenschaftlern genutzt. Aufgrund der engen Vernetzung der Wissenschaft erklärt dies auch, warum so viele Organisationen gleichzeitig infiltriert werden konnten.
Zur Simulation von Atombomben und zur Suche nach Ausserirdischen: Dafür werden Supercomputer gebraucht.
Bild: Keystone/Getty Images/pal
Der schnellste Computer Europas steht in Lugano.
Bild: Keystone
Piz Daint heisst das Schweizer Rechenmonster.
Bild: Keystone
Die Wettervorhersage jeden Abend im Fernsehen ist höchstwahrscheinlich Produkt eines Supercomputers. Mit Millionen von Messdaten kann dieser unzählige Wetterszenarien durchrechnen und das wahrscheinliche Wetter der nächsten Tage vorhersagen.
Bild: iStock
Auch in der Medizin sind Supercomputer immer gefragter. Sie helfen etwa die DNA eines Menschen zu katalogisieren und auf Erbfehler zu durchsuchen.
Bild: iStock
Besonders bei der Simulation und Analyse von komplexen Physik-Prozessen sind Supercomputer heute unersetzlich. Die unfassbare Menge an Daten, die etwa der Teilchenbeschleuniger im CERN erzeugt, kann kein Mensch auswerten.
Bild: Getty Images
Bevor heute von einem neuen Produkt ein Prototyp zum Anfassen gebaut wird, wird dieses meist ausführlich am Computer simuliert. Flugzeug- oder Autohersteller beispielsweise nutzten Computersimulationen um etwa die Aerodynamik eines neuen Vehikels zu testen.
Bild: Getty Images
Supercomputer können eine nukleare Explosion in allen ihren Details simulieren und Militärs können so Änderungen oder Verbesserungen ihrer Waffen gefahrlos, geheim und ohne Verletzung internationaler Abkommen testen.
Bild: Getty Images
Das SETI-Projekt sucht nach Signalen einer ausserirdischen Zivilisation. Solange diese nicht gerade im Stil von «Independence Day» Weisses Haus und Eiffelturm in die Luft jagt, sind Zeichen von Aliens wohl eher versteckt. Teleskope auf der ganze Welt nehmen dazu Radiosignale aus dem All auf und Supercomputer durchsuchen dann die Aufnahmen und können kosmisches Rauschen von Zeichen ausserirdischer Kommunikation unterscheiden.
Bild: Keystone
In unsere ganz Welt vielleicht eine Simulation? Sind wir selbst und damit dieser Artikel die Kreation eines Supercomputers? Diese «Simulationshypothese» genannte Theorie wird in der Wissenschaft und unter führenden Köpfen in der Tech-Welt durchaus ernsthaft diskutiert.
Online-Elternabend: «Sharenting – Umgang mit Kinderbildern im Netz»
«Sharenting» steht für das Phänomen, wenn Eltern, Erziehungsberechtigte oder auch Grosseltern Fotos ihrer Kinder online stellen und teilen. Unter der Leitung von Claudia Lässer diskutierten Expert*innen und Eltern über das Thema.
20.11.2024
Elternabend bei blue Zoom: Die Folgen von Sharenting für die Kinder
Das Teilen von Kinderfotos im Internet birgt Gefahren. Am Online-Elternabend auf blue Zoom und im blue Zoom Livestream am 19. November, 20 Uhr, sprechen Medienexperten und Eltern über Datenmissbrauch, Mobbing und andere Risiken.
08.11.2024
Gamescom hat begonnen: Es kriselt in der Welt der Zocker
Die Gamescom ist eröffnet: Wie auch in den letzten Jahren werden wieder hunderttausende Besucher erwartet. Doch es kriselt in der Welt Zocker.
21.08.2024
Online-Elternabend: «Sharenting – Umgang mit Kinderbildern im Netz»
Elternabend bei blue Zoom: Die Folgen von Sharenting für die Kinder
Gamescom hat begonnen: Es kriselt in der Welt der Zocker