SpionageFacebook gewinnt US-Verfahren um Ausspähattacke auf WhatsApp
dpa/dj
4.3.2020
Mit einer Klage gegen eine Spionagefirma ist Facebook vorerst erfolgreich.
Facebook hat sich in einem US-Gerichtsverfahren um eine Ausspähattacke auf den Chatdienst WhatsApp durchgesetzt — weil die Gegenseite nicht auf die Klage reagierte. Das Gericht in San Francisco sprach ein Versäumnisurteil gegen die Firma NSO aus Israel aus, einen Anbieter von Überwachungssoftware, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht.
NSO entgegnete am Dienstag allerdings, die Klage sei dem Unternehmen nicht korrekt zugestellt worden. Deshalb habe Facebook zu früh ein Versäumnisurteil gefordert, das man kippen werde, erklärte die Firma «Bloomberg». NSO ist spezialisiert auf Überwachungssoftware, die unter anderem auf Smartphones eingesetzt werden kann.
Facebook hatte NSO im Oktober vergangenen Jahres verklagt. Die Firma habe versucht, sich über eine später geschlossene Sicherheitslücke bei WhatsApp Zugriff auf Hunderte Smartphones zu verschaffen, hiess es in der Klageschrift. NSO betonte damals, das Unternehmen biete seine Dienste grundsätzlich nur Ermittlungsbehörden und Geheimdiensten an. In dem Verfahren liess die Firma aber Fristen für Stellungnahmen verstreichen, wie das Gericht auf Antrag von Facebook feststellte. Das Online-Netzwerk listete in dem Antrag auch die Wege auf, über die NSO die Klage zugestellt worden sei.
Facebook erklärte in der Klageschrift, unter den Zielpersonen der Ausspähattacken seien Journalisten, Anwälte, Dissidenten, Menschenrechtsaktivisten, Diplomaten und Regierungsbeamte gewesen. Sie kämen aus Ländern wie Bahrain, Mexiko und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Klage gründete Facebook darauf, dass dabei Nutzungsbedingungen von WhatsApp verletzt worden seien. Der von Facebook vor mehr als fünf Jahren übernommene Chatdienst WhatsApp hat inzwischen mehr als zwei Milliarden Nutzer.
Ganz frisch gibt es bei Facebook neue Möglichkeiten, die Verwendung von ausserhalb der Plattform gesammelten Nutzeraktivitäten einzuschränken.
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Die neuen Optionen finden sich in den Facebook-Einstellungen unter «Deine Facebook-Informationen» -> «Aktivitäten ausserhalb von Facebook». Die Navigationsleiste rechts zeigt die verschiedenen Handelsmöglichkeiten für Nutzer auf.
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Unter «Deine Aktivitäten ausserhalb von Facebook verwalten» sieht man, welche Websites und Apps Daten mit Facebook geteilt haben.
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Klickt man auf einen einzelnen Eintrag gibt es mehr Informationen zu den geteilten Aktivitäten.
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Um genau zu sehen, was mit Facebook geteilt wurde, muss man die Daten allerdings erstmal herunterladen — dazu später mehr.
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Erstmal kann man das Teilen von dieser Website zukünftig unterbinden.
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Facebook bietet schon seit einiger Zeit das Herunterladen von auf der Plattform gespeicherten Daten an.
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Nun sind dort eben auch die ausserhalb der Plattform gesammelten Aktivitäten enthalten. Nach Anforderung des Downloads kann man die Daten nach etwas Wartezeit auf den heimischen PC herunterladen und analysieren.
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Doch zurück zu der «Deine Aktivitäten ausserhalb von Facebook verwalten»-Seite. Durch Drücken des «Verlauf entfernen»-Buttons oben rechts kann man alle auf diese Art gesammelten Daten aus dem Konto entfernen. Nutzt man Facebook zum Einloggen bei Diensten, muss man sich möglicherweise dort wieder anmelden.
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Nun hat man wieder ein kleines bisschen mehr Privatsphäre auf Facebook.
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Damit man das Ganze nicht ständig wiederholen muss, kann man unter «Künftige Aktivitäten verwalten» festlegen, dass zukünftig keine Daten mehr mit Facebook geteilt werden sollen.
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Hier muss einfach der entsprechende Schalter umgelegt werden.
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Verbraucherschützerinnen und -schützer raten Betroffenen dazu, Anrufe von Unbekannt einfach in der App zu blockieren. Das klappt in den Whatsapp-Einstellungen. Danach werden nur noch Anrufe von eingespeicherten Kontakten durchgelassen.
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