Oculus Quest 2 Facebook greift bei VR-Brillen mit Preissenkung an

dpa/dj

17.9.2020

Die Oculus Quest 2 ist günstiger als ihr Vorgänger.
Die Oculus Quest 2 ist günstiger als ihr Vorgänger.
Source: Facebook

Virtuelle Realität blieb lange ein Nischenmarkt, doch mit besseren Geräten und zuletzt der Corona-Krise kommt das Geschäft in Gang. Facebook will den Moment nutzen – und hat auch noch grössere Pläne.

Facebook prescht im Geschäft mit VR-Brillen mit einer deutlichen Preissenkung vor. Das neue Modell der Brille Oculus Quest, die ohne einen zusätzlichen Computer auskommt, wird in den USA 299 Dollar kosten – 100 Dollar weniger als die Vorgängerversion, wie Facebook ankündigte. 

Die Oculus Quest 2 kommt in den USA am 13. Oktober auf den Markt. Sie wiegt weniger als das Vorgängermodell und hat einen neuen Chip. Dieser wurde vom Halbleiter-Konzern Qualcomm speziell für die Anzeige virtueller Realität (VR) entwickelt, bei der Nutzer in digitale Welten eintauchen können. Für ein besseres Bild soll ein neues LCD-Display mit 50 Prozent Bildpunkten sorgen. Das erste Quest-Modell hatte zwei getrennte Bildschirme mit OLED-Technologie.

Ein unendliches Büro?

Als neue Anwendungsmöglichkeit stellte Facebook «Infinite Office» vor – einen virtuellen Arbeitsplatz, bei dem man grosse Computer-Bildschirme in der Brille angezeigt bekommt. Vom Zubehör-Anbieter Logitech kommt eine Tastatur dafür – die Nutzer sollen in der Brille ihre tippenden Finger sehen können. Die Funktion soll zunächst testweise auf der Quest 2 verfügbar sein.

Käufer neuer Geräte – und ab 2023 alle Nutzer – müssen sich mit ihren Facebook-Accounts anmelden. Bisher gab es separate Oculus-Profile, die nicht unbedingt mit den Facebook-Daten verknüpft werden mussten.

Auch Brille mit durchsichtigen Gläsern geplant

Facebook arbeitet unterdessen auch an einer Brille mit durchsichtigen Gläsern, die zusätzliche Informationen für die Nutzer in die reale Umgebung einblenden kann. Dafür startet das Online-Netzwerk demnächst Tests mit einer Brille mit Kameras und Mikrofonen, mit deren Hilfe Nutzungsszenarien und Bedienung erforscht werden sollen. Sie sollen von einigen Facebook-Mitarbeitern nicht nur auf dem Firmengelände, sondern auch in der Öffentlichkeit getragen werden. Gesichter und Autokennzeichen werden bei Aufzeichnungen automatisch unkenntlich gemacht, wie das Online-Netzwerk betonte.

Zu den Plänen von Facebook gehört auch, für die Nutzung der Brille ein dreidimensionales Modell aller möglichen Umgebungen zu schaffen, das mit Hilfe der Kameras automatisch aktualisiert werden könnte. Auf Basis dieser «Live Maps» könne nützliche Assistenz-Software entwickelt werden, die den Nutzer ständig durch den Alltag begleite und auf das Umfeld reagiere, sagte Oculus-Chefwissenschaftler Michael Abrash. Man könne sich heute noch gar nicht vorstellen, was auf lange Sicht möglich sein werde, betonte Facebook-Chef Mark Zuckerberg.

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