Neuer Wirbel um OpenAI Führte «gefährlicher Durchbruch» zum Chaos bei ChatGPT?

gbi

23.11.2023

OpenAI-Chef Sam Altman sorgt mit seinem Programm ChatGPT für Furore.
OpenAI-Chef Sam Altman sorgt mit seinem Programm ChatGPT für Furore.
Bild: Stephen Brashear/AP/dpa

Ist den ChatGPT-Entwicklern ein gefährlicher Durchbruch bei der Künstlichen Intelligenz gelungen? Genau davor sei der Vorstand kurz vor Rauswurf/Rückkehr von CEO Sam Altman gewarnt worden, heisst es jetzt.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Chef von OpenAI, der Entwicklerfirma des KI-Programms ChatGPT, wurde innert weniger Tage gefeuert und wieder eingestellt.
  • Als Hintergrund wurden bisher Streitigkeiten um die kommerzielle Ausrichtung des Chatbots vermutet.
  • Nun berichten anonyme Quellen: Kurz vor dem Chaos um Altman soll ein Durchbruch bei der KI-Entwicklung gelungen sein, der die Menschheit bedrohen könnte.

Es war ein einziges Hin und Her bei OpenAI, der Firma hinter der bahnbrechenden Künstlichen Intelligenz ChatGPT. Der Verwaltungsrat schickte CEO Sam Altman in die Wüste, der drohte daraufhin, bei Microsoft anzuheuern, die Belegschaft forderte Altman zurück, und nun ist der alte Chef wieder an Bord. Dafür wird der Verwaltungsrat erneuert.

All das vollzog sich innert weniger Tage und sorgte für fette Schlagzeilen. Doch angeblich fand im Verborgenen noch einiges mehr statt. Dinge, die sich nicht um Personalien, sondern um die bahnbrechende Künstliche Intelligenz ChatGPT drehten – und deren Gefahrenpotenzial.

Vor Altmans Rauswurf hätten mehrere Forscher von OpenAI dem Vorstand in einem Brief von einer «mächtigen KI-Erkenntnis» berichtet, die die Menschheit bedrohen könnte. Das berichteten jetzt zwei Insider der Nachrichtenagentur Reuters. 

Was hat es mit dem Geheimprojekt Q* auf sich?

Den namentlich nicht genannten Quellen zufolge habe dieser bisher nicht bekannte Brief und der KI-Algorithmus eine wesentliche Rolle bei der Entlassung Altmans gespielt.

Bisher war vor allem von Streit über die Frage, ob ChatGPT geldbringend ausgerichtet werden sollte, die Rede. Offiziell haben aber weder Altman noch OpenAI Angaben zum Grund des Zerwürfnisses gemacht. Auch auf eine Anfrage von Reuters wollte das Unternehmen nicht eingehen.

Ferner schreibt die Nachrichtenagentur über ein mysteriöses Projekt namens Q* – ausgesprochen «Q-Star». Dieses stelle einen Durchbruch bei der Suche nach sogenannter Artificial General Intelligence (AGI).

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AGI wird auch als «starke KI» bezeichnet, eine neue Stufe der Künstlichen Intelligenz, «die das gesamte Spektrum menschlicher kognitiver Fähigkeiten replizieren kann», wie es im Tech-Portal «Golem» heisst. Im Prinzip wäre «eine AGI in der Lage, jede Aufgabe, die ein Mensch ausführen kann, selbstständig zu lernen, zu verstehen und durchzuführen».

Reuters stützt sich auf eine anonyme Quelle, offiziell bestätigt ist freilich auch ein allfälliger Durchbruch rund um das Projekt Q* nicht. OpenAI soll dessen Existenz aber in einem internen Schreiben an die Belegschaft bestätigt haben, heisst es in dem Bericht weiter. Ob die Medienberichte zutreffen, sei darin aber nicht kommentiert worden. 

Stephen Hawking traute der KI nicht

Dass nach dem Personal-Chaos nun auch der Bericht um einen möglichen Durchbruch der KI Wellen schlägt, erstaunt nicht: Das immense Potenzial dieser relativ neuen Technologie bereitet auch namhaften Forscher*innen grosse Sorgen.

Prominentes Beispiel ist der britische Astrophysiker Stephen Hawking, der kurz vor seinem Tod im Frühjahr 2018 vor den Gefahren der KI warnte: «Die Entwicklung Künstlicher Intelligenz könnte entweder das Schlimmste oder das Beste sein, was den Menschen passiert ist», sagte Hawking während einer Video-Schaltung an einer Technologie-Konferenz in Lissabon. Dabei ging es ihm vor allem um die Möglichkeit, dass KI ein eigenes Bewusstsein entwickeln könnte.

Der britische Physiker Stephen Hawking warnte vor den Gefahren Künstlicher Intelligenz.
Der britische Physiker Stephen Hawking warnte vor den Gefahren Künstlicher Intelligenz.
Bild: EPA