Mehr als nur RückenwindWie gesund ist E-Bike fahren wirklich?
Martin Abgottspon
23.6.2025
Das eher bequeme Image von E-Bike-Fahrern ist nicht wirklich berechtigt.
Cyrusher
Jahrelang als Sport für Bequeme belächelt, beweist eine aktuelle Studie das Gegenteil. E-Bikes sind nicht nur ein praktisches Fortbewegungsmittel, sondern bieten ein ebenso effektives Herz-Kreislauf-Training wie Fahrräder ohne Motor.
Eine umfassende Studie der Medizinischen Hochschule Hannover zeigt, dass E-Bike-Fahren Herz und Kreislauf ähnlich effektiv trainiert wie herkömmliches Radfahren.
Besonders für Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen erweist sich das E-Bike als ideales Trainingsmittel.
E-Bikes fördern nicht nur die Bewegung, sondern senken auch den Blutdruck und das Risiko für Krankheiten wie Diabetes um 20 bis 40 Prozent.
Die Annahme, E-Bikes seien nur etwas für Bequeme, hält sich seit es elektrische Velos gibt. Eine aktuelle Studie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) widerlegt nun aber die gängigen Vorurteile und zeigt auf, dass das Fahren mit elektrischer Unterstützung ein ebenso effektives Herz-Kreislauf-Training bietet wie konventionelles Radfahren. Überraschend ist das Ergebnis insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen, die vom E-Bike als Trainingsgerät überdurchschnittlich profitieren können.
E-Bike-Fahren: Ein effektiver Gesundheitsbooster
Während drei Jahren haben Sportmediziner in ihrer Langzeitstudie die Gesundheitsdaten von E-Bike-Fahrern mit denen von Nutzern herkömmlicher Fahrräder verglichen. Über einen Zeitraum von vier Wochen wurden dabei detaillierte Informationen wie gefahrene Strecke und Herzfrequenz mittels Tracker erfasst. Die Auswertung von insgesamt 58'000 Fahrten führte zu einem klaren Ergebnis. Entgegen der landläufigen Meinung weist die Herzfrequenz bei Belastung zwischen beiden Gruppen nur marginale Unterschiede auf. Das E-Bike erweist sich somit als gleichwertiges Trainingsgerät für das Herz-Kreislauf-System.
Besonders für Menschen mit Vorerkrankungen eröffnet das E-Bike neue Perspektiven. Rund 35 Prozent der Studienteilnehmer in der E-Bike-Gruppe litten an gesundheitlichen Einschränkungen. Professor Uwe Tegtbur, einer der beteiligten Mediziner, betont die präventive Wirkung: «Eine moderate Trainingseinheit wirkt fast so gut wie ein Medikament.»
Längere Fahrten, geringeres Risiko
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Die Untersuchung offenbarte zudem, dass E-Bike-Fahrer im Durchschnitt älter sind, häufiger Vorerkrankungen aufweisen und einen höheren Body-Mass-Index (BMI) besitzen als traditionelle Radfahrer. Trotzdem verbringen sie bemerkenswert viel Zeit im Sattel: Durchschnittlich 135 Minuten pro Woche kamen bei den E-Bike-Nutzern zusammen. Dieses Engagement zahlt sich aus. Professor Tegtbur ist überzeugt: «Regelmässiges E-Bike-Fahren kann das Risiko für Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes um 20 bis 40 Prozent senken.» Die präventive Wirkung des E-Bikes ist somit ein entscheidender Faktor für die Volksgesundheit.
Wer noch keine Erfahrung mit E-Bikes hat, sollte jedoch Vorsicht walten lassen. Die gestiegene Popularität hat auch zu einem Anstieg der Unfallzahlen geführt. Eine Einführung in die Handhabung des Rades und erste Fahrten auf sicherem Terrain sind daher ratsam, um die Vorteile des E-Bikes gefahrlos nutzen zu können.