Samsung Galaxy Tab S5e im Test: Mittelklasse mit Oberklassengefühl – und einem Risiko

Von Henning Steier

10.5.2019

Wenn man das Galaxy Tab S5e so hält, hat es keine Empfangsprobleme.
Wenn man das Galaxy Tab S5e so hält, hat es keine Empfangsprobleme.
Screenshot: PD

Samsungs neustes Tablet ist dünn, sehr leicht und bietet einen Spitzenbildschirm. Wenn nur die WLAN-Empfangsprobleme nicht wären.

Einige Tester des Samsung Galaxy Tab S5e haben Empfangsprobleme im WLAN festgestellt, wenn sie es horizontal in der linken Hand halten, so dass die Webcam rechts ist. Wird das WLAN-Modul dadurch abgedeckt, was wiederum den Datendurchsatz beeinträchtigt? Das ist bishern nicht bekannt, denn Samsung hat Anfang Mai nur verlauten lassen, man untersuche das Ganze. In unserem Test wurde die Bandbreite zwar auch beeinträchtigt. Ein Netflix-Film lief aber nach wie vor ruckelfrei in sehr guter Auflösung.

Auf Nachfrage von «Bluewin» bei Samsung Schweiz hiess es am Donnerstag, es gebe noch nichts Neues. Spekulationen, es könne sich um Samsungs Antennagate handeln, sind daher also verfrüht. Mancher Beobachter wird trotzdem an Apples Antennagate beim iPhone 4 denken müssen. Spott ist Samsung in jedem Fall gewiss, denn bekanntlich mussten die Südkoreaner unlängst den Marktstart des faltbaren Smartphones Galaxy Fold wegen Qualitätsproblemen verschieben. 

Lücke geschlossen

Die Diskussion über das Tab S5e kommt also zum Unzeitpunkt für Samsung - auch weil das Tablet ein durchdachtes Gerät ist, das eine echte Lücke schliesst: Sehr leicht, schlanker als iPads, Super-AMOLED-Display, mit 400 Gramm rekordleicht und mit 400 Franken preislich in der Mittelklasse.

Das e im Produktnamen, welches essential abkürzt, steht für diese neuen Gerätegeneration der Mittelkategorie. Mancher Interessent dürfte angesichts des S5 im Namen verwirrt sein. Denn beim S5e handelt es sich nicht um den Nachfolger des Oberklassengeräts Galaxy Tab S4. Dieses kam 2018 auf den Markt. 

Rechenkern der Mittelklasse

Wo aber muss man beim Tab S5e Abstriche machen? Unter anderem beim Rechenkern Snapdragon 670, der es mit 4 Gigabyte Arbeitsspeicher (RAM) war schneller laufen lässt als Einsteigertablets wie das Galaxy Tab A. Doch beispielsweise bei aufwändigen Games ist mitunter Geduld gefragt.

Hier muss sich der Interessant also entscheiden, ob er es – wie viele andere – in erster Linie als Websurfbrett und Videobildschirm verwenden möchte. Dafür ist es auch auf Grund des wie erwähnt hervorragenden Bildschirms sehr gut geeignet. Auch lobenswert in diesen Zusammenhang: Das Tab S5e hat an jeder Seite zwei Lautsprecher und bietet Dolby Atmos für den Raumklang.

Ein anderes Nutzungsszenario, für das die Leistung auch locker genügt: Dank der bekannten Samsung-DeX-Technik kann man mittels USB-C-HDMI-Adapter oder Dockingstation auf einem TV oder Monitor nicht nur die normale Android-Oberfläche des Tablets anzeigen, sondern über eine an Windows erinnernde Desktop-Oberfläche E-Mails und Word, Excel sowie PowerPoint mit Maus und Tastatur so nutzen wie am PC.

Fazit

Abzuwarten bleibt, ob es die Empfangsprobleme, die sich in unserem Test verschmerzen liessen, lösen lassen. Ist es ein Hardwarefehler, dürfte das nicht möglich sein. Davon abgesehen, ist das Galaxy Tab S5e ein hervorragendes Mittelklassen-Tablet mit zahlreichen Funktionen der Oberklasse.

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