Spielekritik«Astral Chain»: Geballtes Action-Feuerwerk mit Anime-Charakter
Von Fabian Gilgen
3.9.2019
Es gibt immer wieder Spiele, die ein bisschen unter dem Radar der grossen Masse fliegen. Und doch können solche Titel den gross angepriesenen Spielen oft weit mehr, als nur das Wasser zu reichen. Gehört auch das Action-Anime-Spiel «Astral Chain» dazu?
Der Entwickler Platinum Games hat mit «Astral Chain» ein Action-Spiel für die Nintendo Switch erschaffen, das einem spielbaren Anime gleicht. Egal ob epische Gefechte, Dialogsequenzen oder auch das Intro-Video: «Astral Chain» fühlt sich einfach wie ein Anime an. Dazu passt auch die Geschichte, die immer wieder mit Anime-typischen, drolligen Momenten gespickt ist.
Wie in einem japanischen Anime: Der Intro-Song von «Astral Chain».
Video: YouTube
Die Story
Im Jahr 2078 ist die Menschheit auf direktem Weg, durch eine Alien-Invasion aus einer fremden Dimension vernichtet zu werden. Die letzten Überlebenden haben sich in die Metropole «Die Arche» zurückgezogen. Aber auch hier finden die Chimären immer wieder einen Weg, Angriffe auf die Bevölkerung zu starten und Einzelne in die Astral-Dimension zu entführen. Doch die Spezialeinheit Neuron hat einen Weg gefunden, die Chimären zu bekämpfen. Denn mit der Kraft eines mysteriösen Würfels kann Neuron, Chimären mit einer Astral-Kette bändigen und für sich als sogenannte Legion kämpfen lassen.
Der Spieler schlüpft in die Rolle von einem der Howard-Zwillinge, die der Neuron-Einheit beitreten. Diese zwei müssen sich bereits am ersten Tag gegen einen grossen Chimären-Angriff unter Beweis stellen. Doch bald wird schon klar, dass das Schicksal noch weit schwierigere Aufgaben für sie bereithält.
In «Astral Chain» darf sich der Spieler auf jede Menge actiongeladener Kämpfe freuen. In diesen steuert er nicht nur einen der Howard-Zwillinge, sondern auch die Legion und das gleichzeitig. Das klingt zwar aufwändig und kompliziert, aber Platinum Games ist es gelungen, die Steuerung so einfach zu halten, dass sich der Zwilling und die Legion wie eine Einheit anfühlen.
Ganz simpel kann der Spieler die Legion beschwören und auf den Gegner hetzen. Sie greift dann automatisch an, wenn sie in Reichweite einer gegnerischen Chimäre ist. Im Verlauf des Spiels schaltet der Spieler insgesamt fünf Chimären mit eigenen Fähigkeiten frei, die im Verlauf des Spiels verbessert werden können. Der Spieler selbst kann entweder im Nahkampf mit einem schnellen Schlagstock und einem schwereren Schwert oder im Fernkampf mit einer Pistole auf die Gegner einwirken. Mit etwas Timing kann man die eigenen Angriffe mit derjenigen der Legion zu starken Attacken verbinden, was richtig Spass macht.
Selbst die Astral-Kette, die den Zwilling stets mit seiner Legion verbindet, kann als Waffe genutzt werden. So kann man die Legion um einen Gegner kreisen lassen, sodass er für kurze Zeit durch die Kette gefesselt wird. Oder man spannt die Kette so, dass ein anstürmender Gegner in die Kette rennt, um dann von ihr zurückgeschleudert zu werden.
Neben der geballten Action, für die «Astral Chain» auch mit Boss-Kämpfen sorgt, gibt es aber auch genügend Momente, um immer wieder durchatmen zu können. Dafür sorgt zum Beispiel die Ermittlungsarbeit. Denn jedes Story-Kapitel ist wie ein Polizei-Fall aufgebaut. Zuerst untersucht der Spieler jeweils den Tatort. Hierbei hilft ihm das Augen-Implantat Iris. Dieses rekonstruiert für den Spieler Tathergänge und liefert Informationen über die Umgebung oder Passanten. Die Ermittlungsarbeit bleibt mit dem Sammeln von Indizien aber ohne Tiefgang und wird nach bereits wenigen Missionen etwas eintönig. Trotzdem bietet sie einen guten Kontrast zu den Action-Sequenzen.
Fazit
«Astral Chain» kann auf ganzer Linie überzeugen. Es glänzt vor allem mit viel, schneller Action und Kämpfen, die nicht langweilig werden. Und auch wenn den Ermittlungsarbeiten etwas die Tiefe fehlt, bieten sie umso mehr eine knackige Abwechslung zur geballten Action, die «Astral Chain» ausmacht.
Weiter sorgen Charakteranpassungen, die sich nicht in den Vordergrund drängeln und gutes Storytelling für witzige Momente und ein insgesamt abgerundetes Spielerlebnis.
Begeisterung für Spiele «Immer mehr Menschen begeistern sich für Videospiele. Aber was ich an Begeisterung an der Gamescom gesehen habe, übertrifft alles. Die Schlange für «Cyberpunk 2077» führte mehrere Male um den Stand herum. Mehrere Stunden Wartezeit wurde für das Spiel in Kauf genommen. Aber nicht um «Cyberpunk 2077» etwa spielen zu können, sondern lediglich eine kurze Demo davon zu sehen. Hut ab vor der Hingabe dieser Fans.» (Fabian Gilgen)
Bild: Bluewin
Nintendos Wohnzimmer «Der Besuch bei Nintendo fühlte sich tatsächlich so an, als würde man zuhause im Wohnzimmer sitzen. Bei dem dicht gedrängten Terminkalender eine äusserst willkommene Abwechslung. Der sympathische Marketingleiter von Nintendo Schweiz führte uns in ein separates Zimmer mit Sofa, wo wir ganz unkompliziert ins Gespräch kamen und die nächsten grossen Titel von Nintendo anspielen konnten. Auch was die Verpflegung anging, blieben keine Wünsche offen.» (Fabian Gilgen)
Bild: Bluewin
Köln als Gamer-Stadt «Der Einfluss der Gamescom ging über die Hallen der Messe hinaus und war in ganz Köln zu sehen und zu spüren. Überall in der Stadt hingen Werbeplakate von Spielen wie «Doom Eternal», «Cyberpunk 2077» oder «Borderlands 3». Auf einer Tankstelle stand sogar ein aufblasbarer Würfel mit aufgedruckter «Borderlands 3»-Werbung. Es fühlte sich an, als wäre man in eine Zeit versetzt worden, wo Videospiele die Kultur dominieren.» (Fabian Gilgen)
Bild: Bluewin
Steel Circus «Das Entwickler-Team von Oasis Games war sympathisch und locker. Ohne grosses Drumherum konnten wir direkt gegen die Macher und Profis des Spiels «Steel Circus» antreten. Natürlich waren wir hoffnungslos unterlegen. Also, kurzerhand die Mannschaften neu formiert und scho entfaltete «Steel Circus» seinen ganzen Charme. Eine Art Mischung aus «League of Legends» und «Rocket League», die toll funktioniert.» (Pascal Wengi)
Bild: Oasis Games
2k Stand «Ja, ich kam auch als «Borderlands»-Fanboy an die Gamescom, das gebe ich offen zu. Ich erwartete, dass das Spiel an der Gamescom zelebriert wird. Trotzdem hat mich der Stand von 2K so richtig aus den Socken gehauen. Die Stage-Designer müssen absolut in dieses Spiel verliebt sein, denn alles an diesem Stand war phänomenal. Vom grossen Eingangstor mit den Kirchenfenstern im «Borderlands»-Design über künstlerische Wandgemälde bis hin zum riesigen Psycho-Heiligen. Wenn «Borderlands 2 ein Glaube wäre, dann wäre der 2K-Stand meine Kirche.» (Pascal Wengi)
Bild: Swisscom
«Borderlands 3» Hands-on «In meiner noch jungen journalistischen Karriere hatte ich noch nie das Vorrecht, direkt bei den Entwicklern eine Demo zu spielen und schon gar nicht für so einen populären Titel wie «Borderlands 3». Ich sah immer nur diese Videos der grossen Gaming-News-Plattformen mit «15 Minuten exklusives Gameplay». Jetzt war ich dran und durfte mir vor allen anderen live ein Bild vom Spiel machen. Inklusive Ermahnung, was wie gefilmt und fotografiert werden darf oder eben nicht. Es fühlte sich an, als würde man als 3. Liga-Fussballer plötzlich Champions-League spielen. (Pascal Wengi)
Bild: 2K
Und immer wieder «Cyberpunk 2077» «Der Hype um den neusten Titel aus der Schmiede von CD Projekt Red hat ja schon bizarre Ausmasse angenommen. Aber er ist halt wirklich auch berechtigt. In einer neuen, fast einstündigen Demo gab es weitere Einblicke in das postapokalyptische Rollen-Actionspiel und man darf schon jetzt sagen, dass dieser Titel im Frühling nächsten Jahres die Latte für alle anderen Spiele ganz hoch legen wird.» (Martin Abgottspon)
Bild: CD Projekt Red
Cosplay «Obwohl ich mich jetzt nicht als den grössten Cosplay-Fan bezeichnen würde, bin ich immer wieder erstaunt, welch tolle Kostüme Leute für die Gamescom aus dem Hut zaubern. Diese Ausgabe von Zane aus «Borderlands» ist nicht etwa eine Pappfigur, sondern tatsächlich ein Mensch. Einfach sagenhaft.» (Martin Abgottspon)
Bild: Twitter
Mittendrin bei Ubisoft Spielepräsentationen sind nicht immer nur toll. Sie können teilweise auch etwas zu ausgedehnt und langweilig sein. Nicht so bei Ubisoft und der neusten Ausgabe von «Ghost Recon: Breakpoint». Acht Journalisten nahmen Platz und Minuten später standen sie sich schon in Vierer-Squads gegenüber, wo sie von den Experten über Headset ins Kampfgeschehen eingewiesen wurden. So muss aktive Spiele-Präsentation aussehen. (Martin Abgottspon)
Erstes Spiel: Tetris Ich spiele gerade: Assassin's Creed: Odyssey ...und freue mich auf: Borderlands 3 Lieblingszitat: «It's all a matter of perspective. There is no single path through life that's right and fair and does no harm.» (Assassin`s Creed 3)
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