Kehrtwende FC Bayern und eSports – Hoeness plötzlich überraschend offen 

Martin Abgottspon

4.3.2019

Uli Hoeness wetterte im letzten Jahr noch über eSports. Inzwischen sieht es etwas anders aus.
Uli Hoeness wetterte im letzten Jahr noch über eSports. Inzwischen sieht es etwas anders aus.
Bild: Getty Images

In Deutschland sind mittlerweile etliche Fussballklubs auch in der virtuellen Bundesliga tätig. Ein grosser Name fehlt allerdings noch. Doch allem Anschein nach wird auch der FC Bayern demnächst aktiv werden.

Es ist noch gar nicht lange her, dass der Bayern-Präsident Uli Hoeness eSports scharf kritisierte. Im August letzten Jahres sagte er: «Es wäre totaler Schwachsinn, wenn der Staat auch nur einen Euro dazugeben würde. Junge Leute sollen Sport auf dem Trainingsplatz treiben. Ich sehe ein grosses Problem auf uns zukommen. Das darf auf keinen Fall olympisch werden.»   



Hoeness sagte damals aber auch, dass er mit dieser Meinung bei den Bayern fast allein dastünde. Inzwischen hat sich der Druck der anderen Führungsmitglieder offenbar erhöht. Denn auf einmal tönt es auch bei Hoeness ganz anders. 

Während einer Sonderausstellung im eigenen Vereinsmuseum zum 119. Jubiläum sagte der Bayern-Präsident der dpa: «Wir sind intern in einem relativ langwierigen Prozess der Diskussion um dieses Thema. Aber da gibt es noch keine Entscheidung.»

Der Klubpräsident erwähnte ferner, dass man das Thema «weiter verfolgen» wolle, alle Aspekte in Betracht ziehe – und in den kommenden Monaten eine Entscheidung treffen werde. Hoeness betonte ebenso die Wichtigkeit, sich «in modernen Zeiten zu etablieren». Ein eSports-Team wäre eine Möglichkeit, um dies zu erreichen.

Auch Rummenigge ändert den Kurs

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte bereits Ende Januar angedeutet, dass die Bayern einen Einstieg in eSport prüfen würden. «Wir haben da jetzt eine offensivere Haltung eingenommen. Wir haben eine Analyse vorgenommen, ob wir uns diesem Thema nicht doch nähern, weil es aus wirtschaftlichen Zukunftsgedanken interessant werden könnte», sagte Rummenigge auf dem Sportbusiness-Kongress Spobis. «Ursprünglich waren wir nicht dafür, weil uns diese Ballerspiele nicht so gefallen haben.»

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