GeschäftsberichtDie FIFA hat 2020 nicht mit Fussball am meisten verdient
Von Martin Abgottspon
23.3.2021
Das Corona-Jahr 2020 hat sich auch eindeutig auf das Kerngeschäft der FIFA ausgewirkt. Mit Gaming konnten grössere finanzielle Einbussen aber verhindert werden.
Von Martin Abgottspon
23.03.2021, 10:38
23.03.2021, 11:05
Martin Abgottspon
Wie aus den aktuellen Geschäftszahlen der FIFA hervorgeht, hat der Weltverband im Vorjahr total 266,5 Millionen Dollar umgesetzt. Ein Grossteil davon, exakt 158,9 Millionen, stammen aber nicht aus dem Fussballgeschäft, sondern von Lizenzrechten für Videospiele.
Die FIFA erklärt dazu: «Im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftszweigen, die von COVID-19 drastisch betroffen waren, erwies sich die Videospielindustrie als weitaus widerstandsfähiger gegenüber der Pandemie.»
Die WM 2022 bleibt das Steckenpferd
Obwohl damit erstmals das Kerngeschäft hinter anderen Bereichen, wie in diesem Fall Gaming zurückblieb, will der Weltverband die Zahlen nicht überbewerten. Das heisst, man geht nach wie vor davon aus, dass die WM 2022 durch ihre immense Bedeutung und Reichweite alle Umsatzwerte der letzten vier Jahre pulverisieren wird.
Nichtsdestotrotz hat sich gezeigt, dass man in Krisenzeiten mit erweiterten Geschäftsfeldern immerhin einen Teil der Ausgaben auffangen kann. Trotzdem resultierte am Ende noch ein happiges Minus von rund 778 Millionen Dollar im Jahresbericht. Dieses ist vor allem auf Ausgaben für einen Covid-Hilfsplan sowie Investitionen in Entwicklung und Bildung zurückzuführen.
Infantino: «Wichtig, schnell zu handeln»
Die FIFA ist nicht zuletzt aufgrund dieser Entwicklung fest entschlossen, Gaming und E-Sport weiterhin zu fördern und auszubauen. Neben dem FIFA eClub World Cup, der FIFA eChallenger Series und den FIFA eNations StayAndPlay Friendlies hat die FIFA deshalb auch noch den FIFA eContinental Cup eingeführt.
Infantino sprach davon, «die Chancen einer sich verändernden Landschaft von Technologie, Gesellschaft und Sport zu nutzen». Damit meint er explizit auch die Investitionen, um die virtuellen Formen der Sportarten zu beschleunigen und junge Menschen anzusprechen. Der FIFA-Präsident betonte bei dieser Gelegenheit auch, wie «wichtig es ist, jetzt schnell zu handeln.» Diese neuesten Zahlen zeigen, dass die FIFA genau das getan hat.
Erstes Spiel: Monkey Island Ich spiele gerade: Loop Hero ...und freue mich auf: Elden Ring Lieblingszitat: «The right man in the wrong place can make all the difference in the world» (Halflife 2)