eSportsDieser Mann lässt die Schweiz weiterhin vom WM-Titel träumen
Von Martin Abgottspon
19.5.2020
Die Eishockey-Heim-WM fiel Corona leider zum Opfer. Digital will Sven Julmi für die Schweiz nun aber die Kohlen aus dem Feuer holen. Doch wie stehen seine Chancen?
Wie die meisten Sportarten weicht auch das Eishockey aktuell in die digitale Welt aus. Erst kürzlich wurden in der Schweiz die ePlayoffs durchgeführt, bei welchen sich Servette Genf am Ende durchsetzte.
Auf der internationalen Bühne steht mit den IIHF eSports Fan Championships nun das nächste Highlight für alle Fans des virtuellen Eishockeys auf dem Programm. 16 Länder nehmen am Turnier teil, für welches bereits die Qualifikationsphase läuft. Am 29. Mai beginnen dann die Playoffs, bevor schliesslich am 7. Juni der Weltmeister gekürt wird.
Hier greifen aber nicht etwa Natispieler wie Roman Josi oder Reto Suri zum Controller, sondern absolute «NHL»-Profis. Für die Schweiz hat sich auf der Playstation Sven Julmi in der Qualifikation souverän durchgesetzt. Als Mitglied der eSports-Abteilung bei den ZSC Lions konnte man schon fast damit rechnen.
Finnland und Schweden als Favoriten
Mit dem bisher Erreichten ist der «NHL»-Crack zufrieden. Er musste sich die ersten Partien gegen über 100 Widersacher zwar erst wieder etwas eingewöhnen, doch spätestens ab dem Viertelfinal lief alles wieder wie am Schnürchen.
Doch das war für Julmi erst das Aufwärmtraining. Ab Ende Mai folgen die richtig harten Brocken, weshalb sich Julmi hinsichtlich der virtuellen WM auch etwas zurückhaltend gibt: «Ich sehe mich irgendwo im Mittelfeld. Schweden und Finnland sind für mich die klaren Favoriten. Aber auch auf die Auftritte der USA und Kanada darf man gespannt sein», sagt der 27-Jährige.
Also eine ziemlich ähnliche Ausganglage wie im realen Eishockey. Aber da hat die Schweiz ja auch schon für die eine oder andere Überraschung gesorgt. Warum also nicht auch digital? Julmi wird auf jeden Fall nichts dem Zufall überlassen. «Ich werde in den nächsten Tagen einige Trainingsspiele gegen gute Spieler organisieren und mir verschiedene Taktiken überlegen.»
Weitere Informationen zu den IIHF eSports Fan Championships findet man direkt auf der Website von IIHF.
«The International» ist das höchdotierte eSport-Turnier und wird jährlich von Millionen Menschen mitverfolgt. Dieses Jahr wurden hier unglaubliche 24,6 Millionen US-Dollar an Preisgeldern ausgeschüttet.
Bild: Valve
Die Gewinner der 2018er-Ausgabe von «The International» heissen «OG», die Spieler sind zwischen 18 und 26 Jahren alt und dürfen 11 Millionen der Preisgelder unter sich aufteilen.
Bild: Valve
Die Ehre des grössten eSport-Events der Welt gebührt der «League of Legends» World Championship mit mehr als 43 Millionen Zuschauern.
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In der «League of Legends» World Championship dominieren Südkoreanische Teams, wie SK Telekom T1, die 2013, 2015 und 2016 das Finale gewonnen haben.
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Der aus Deutschland stammende Kuro "KuroKy" Takhasomi ist der Spitzenreiter unter den eSport-Grossverdienern.
Bild: ESL Helena Kristiansson
Kuro hat bereits mit 16 Jahren angefangen, professionell das MOBA «Dota 2» zu spielen und alleine 2017 rund 2,4 Millionen US-Dollar an Preisgelder eingestrichen.
Bild: ESL Helena Kristiansson
Den ersten Platz unter den lohnenden eSport-Spielen nimmt das MOBA «Dota 2» der Entwicklerfirma Valve ein. Gespielt wird in Fünfer-Teams, bei denen jeder Spieler eine feste Rolle einnimmt.
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Auch das MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) «League of Legends» steht bei Spielern und Zuschauern ganz hoch im Kurs.
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Wenn Sie sich mit den Fantasy-Figuren in «League of Legends» oder «Dota 2» nicht anfreunden können, wäre vielleicht der Shooter «Counter-Strike: Global Offensive» das Richtige.
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In «Counter-Strike: Global Offensive» kommt es auf blitzschnelle Reaktionen und taktische kluge Zusammenarbeit mit dem Teammitglieder an.
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Weniger martialisch geht es in dem Kartenspiel «Hearthstone: Heroes of WarCraft» zu. Bei diesem Spiel geht es mehr um strategisches Geschick bei der Auswahl der Decks und eine gute Portion Glück.
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Seit 2014 werden eSport-Turniere in «Hearthstone: Heroes of WarCraft» abgehalten und die Preisgelder haben sich in der kurzen Zeit von 250.000 auf 1 Millione US-Dollar bereits beachtlich gesteigert.
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In der Schweiz stellt die mYinsanity eSport-Organisation Teams zu nahezu allen grossen Turnierspielen.
Bild: mYinsanity
Wenn Sie Ballerspielen oder MOBA nichts abgewinnen können, wie wäre es mit einer professionellen Rennkarriere mit «Mario Kart 8 Deluxe» in der Swiss Nintendo League?
Erstes Spiel: Monkey Island Ich spiele gerade: Valorant ...und freue mich auf: Elden Ring Lieblingszitat: «The right man in the wrong place can make all the difference in the world» (Halflife 2)