LevlUp Ein Energy Drink für Gamer? Mit wenig Zucker? Ein Selbstversuch

Von Martin Abgottspon

29.7.2020

Die Energydrinks von LevlUp sollen die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeiten verbessern.
Die Energydrinks von LevlUp sollen die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeiten verbessern.
Bild: Getty Images / LevlUp

LevlUp will den Markt für Energydrinks revolutionieren und fokussiert dabei auf Gamer. Doch wie schmecken die selbst gemixten Getränke und taugen sie wirklich als Muntermacher?

Wie wäre es mit einem Blue Crush, Triple Red oder Cola Coaster? Was klingt wie Longdrinks an einem Strand auf Hawaii sind Geschmacksrichtungen der Energydrinks von LevlUp. Ob die Bezeichnung Energydrink wirklich angebracht ist, ist schwer zu sagen. Selber schreibt der junge Getränke-Hersteller auf seiner Website: «Energydrinks waren gestern!»

Mit dieser Aussage bezieht sich das Start-up womöglich mehr auf den Inhalt und den Geschmack ihres Produkts und weniger auf die Wirkung. Im Vergleich zu klassischen Energydrinks beinhalten Blue Crush & Co. nämlich bedeutend weniger Zucker, sollen mit ihrem Koffeingehalt aber genauso für einen Energieschub sorgen.

Bessere Konzentration und Reaktion?

Nebst dem Koffein beinhalten die Getränkemischungen noch acht weitere Inhaltsstoffe, welche die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeiten unterstützen sollen. Mit diesem Versprechen richtet sich das Unternehmen nun gezielt an Gamer, bei welchen solche Fähigkeiten in der Regel gefragt sind, umso mehr nach einem langen Arbeitstag.



Die Marketing-Strategie funktioniert. Mehr als 10 Millionen Drinks hat das junge Unternehmen bereits verkauft. Doch was ist wirklich dran am vergleichsweise gesunden Muntermacher? Das wollte ich in den letzten Tagen rausfinden und habe mich deshalb selber durch den Geschmacksdschungel von LevlUp gewagt.

Es geht auch mit weniger Zucker

Das Unternehmen hat mich freundlicherweise gleich mit einer ganzen Palette von Mustern versorgt. Vom eher klassischen Zitroneneistee bis hin zur abgedrehten Galaxy Edition war alles in meinem Rundum-Sorglos-Paket enthalten, sogar ein Mixbecher. Dieser ist von Vorteil, da man die Drinks von LevlUp selber anrührt. Pulver mit einem halben Liter Wasser vermischt, geschüttelt, nicht gerührt und fertig.

Der fertige Drink enthält auf diese Menge Wasser nur gerade 4 Gramm Zucker und etwas mehr als 30 Kalorien. Zum Vergleich: ein halber Liter Red Bull enthält etwa 55 Gramm Zucker und 225 Kalorien, also fast das zehnfache.

Ein Löffel des Pulvers reicht für einen halben Liter des Energydrinks.
Ein Löffel des Pulvers reicht für einen halben Liter des Energydrinks.
Bild: LevlUp

Überraschend geschmacksintensiv

Der erste Schluck von meinem selbst gemixten Ice Tea Lemon hat mich dann tatsächlich überrascht. Bei der geringen Menge Zucker habe ich mich bereits auf ein eher fades Wässerchen mit Zitronen-Aroma eingestellt, empfand den Drink aber als äusserst geschmacksintensiv und wirklich lecker. Erst beim Abgang merkt man die künstliche Süsse wie man sie auch von anderen Soft-Getränken wie Coca-Cola Zero kennt, was mich aber auch nicht stört. 



Bei den aktuell heissen Temperaturen hätte ich mir am liebsten gleich den nächsten Drink gemixt, wollte es aber auch nicht übertreiben, schliesslich hatte ich mir gerade Koffein im Umfang von drei Tassen Kaffee eingeflösst. Selbst erprobte Kaffeetrinker könnten da ab mehr als einem Drink möglicherweise Schlafprobleme bekommen.  

Das «Valorant»-Experiment

Also testete ich stattdessen die versprochene Wirkung von einer besseren Konzentration und besseren Reaktionsfähigkeiten. Dafür stürzte ich mich wie schon in den letzten Wochen in eine Runde «Valorant», wo ich vor allem Reaktion mehr als gut brauchen kann. 

Natürlich ist es schwierig und auch nicht besonders aussagekräftig ausgehend von zwei oder drei Partien auf die Wirkung von LevlUp zu schliessen. Ich merkte allerdings schon beim ersten Test, dass ich deutlich wacher und fokussierter war. Wo ich sonst eher etwas panisch reagiere oder mich von der Minimap ablenken lasse, war ich insgesamt ruhiger und abgeklärter, was mir auch einige Siege einbrachte.

Das «Valorant»-Experiment wiederholte ich in den folgenden Tagen und es ging insgesamt weiter aufwärts. Gestartet bin ich als eher unerfahrener Shooter-Spieler in Bronze 3, inzwischen bin ich tatsächlich schon Silber 3, wobei ich hoffe, diesen Sprung nicht nur dank LevlUp geschafft zu haben.

Auch für Taktik-Shooter wie «Valorant» gilt: In der Ruhe liegt die Kraft.
Auch für Taktik-Shooter wie «Valorant» gilt: In der Ruhe liegt die Kraft.
Bild: Riot Games

Eine gute Alternative nicht nur für Gamer

Alles in allem hat LevlUp bei mir wirklich einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Denn auch die anderen Geschmacksrichtungen wie Ice Tea Peach, Cola Coaster oder die Galaxy Edition sind gut, auch wenn sie teilweise vielleicht doch etwas künstlich schmecken. 

Doch in meinem Fall lieber so, als wenn man das Gefühl hat, der ganze Mund würde zusammenkleben. Gamer sollten es auf jeden Fall mal testen, bevor sie zum nächsten herkömmlichen Energydrink greifen, nicht nur des geringen Zuckergehalts wegen, sondern weil es auch erheblich günstiger ist. Und die womöglich besseren Ingame-Statistiken sind dann noch das Sahnehäubchen obendrauf.

Mehr Informationen zu den Produkten und zur Bestellung findet man direkt auf der Website von LevlUp.

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