AngespieltErste Eindrücke vom neuen «Call of Duty»: eine neue Hoffnung
Von Pascal Wengi
28.10.2019
Keine Jetpacks, keine Wandläufe und keine Roboter – nur gute alte Bodengefechte. Die «Call of Duty»-Franchise kehrt nach teils umstrittenen Ausflügen ins Weltall mit «Modern Warfare» zurück in die Gegenwart. Ein guter Entscheid.
Alle Jahre wieder erwartet uns neben der Steuerrechnung und dem gefühlten Zerfall der gesellschaftlichen Ordnung beim ersten Schnee auch regelmässig ein neuer Titel der «Call of Duty»-Reihe. Schon seit Jahren wechseln sich verschiedene Studios bei der Entwicklung ab und liefern Fans der Serie Shooter-Spektakel mit verschiedenen Settings.
Die «Black Ops»-Reihe drehte sich um verdeckte CIA-Einsätze und begleitete die Mason Familie über verschiedene Generationen hinweg vom Kalten Krieg bis in die nahe Zukunft. Es folgten diverse Titel, bei welchen der Zweite Weltkrieg im Fokus stand und mit «Advanced Warfare» und «Infinite War» war auch für futuristische Kampagnen gesorgt.
Zurück zu den Wurzeln
Die beliebteste Reihe innerhalb des «Call of Duty»-Universum war aber schon immer «Modern Warfare» mit seinem realistischeren Setting und der überragenden Storykampagne rund um den Ausbruch des dritten Weltkriegs. Einzelne Missionen haben dabei sogar Kultstatus erreicht. Nebst den hollywoodreifen Szenen war es aber vor allem auch der Mehrspielermodus der «Modern Warfare»-Reihe, der Fans regelmässig in einen Adrenalinrausch versetzte.
Nun lag diese Reihe aber seit 2011 und «Modern Warfare 3» quasi auf Eis und Activision fokussierte sich acht Jahre lang auf andere Szenarien. Viele Fans der ersten Stunde waren darüber nicht sehr glücklich. Denn die letzten, eher zukunftsorientierten Titel, brachten Gameplay-Mechaniken mit sich, die sehr gewöhnungsbedürftig waren. Als Beispiele dienen etwa Wandläufe, Doppelsprünge oder auch der Greifhaken. Dabei wollten viele Veteranen doch einfach wieder normale Soldaten mit normaler Ausrüstung. Granaten und Pistolen statt Laserdrohnen und Killerroboter.
Krieg so realistisch wie noch nie
Das Aufhorchen der Community war somit gross als Activision einen neuen «Modern Warfare»-Titel ankündete und erste Gameplay-Szenen die Rückkehr zu alten Wurzeln versprachen. Schon die Beta überzeugte. Keine Exo-Anzug-Supersoldaten in neonpinken Premium-Skins, welche mit Laserwaffen an Wänden entlangrennen, sondern wieder Soldaten, die sich im Dreck des Schlachtfelds mit realistischen Waffen bekriegen. Bis jetzt hält Activision, was es versprach.
Man will den Spielern den Krieg so nah und realistisch wie möglich rüberbringen. Ein grosses Versprechen, das auch unschöne Seiten mit sich bringt. Erst recht, wenn die Spieler selber vor moralisch tiefgehende Entscheide gestellt werden. Doch immerhin gibt es hier noch gewisse Leitplanken, die auch wirklich nötig sind.
Ob «Call of Duty: Modern Warfare» auch spielerisch zu überzeugen vermag, erfährt man in Kürze hier in unserer Review.
Platz 7 – «Metroid: Samus Returns»: Dieses Remake ist zwar schon älter, hat es aber trotzdem gerade noch in unsere Top-Liste geschafft. Das Original für den Gameboy erschien bereits 1991. Später schaffte es das Remake auf den Nintendo 3DS und überzeugt da umso mehr mit seiner hervorragenden Steuerung und natürlich ganz vielen tollen Metroid-Abenteuer.
Bild: Nintendo
Platz 6 – «Pokemon: Let's Go Pikachu & Eevee»: Pokemon hat sich über all die Jahre zu einem Megabrand für Nintendo entwickelt. Natürlich lohnt es sich da, irgendwann wieder in die Anfangszeiten von «Pokemon Rot/Blau» zurückzugehen. Diese Neuauflage ist Nintendo durchaus gelungen. Schnell wird einem wieder bewusst, warum man die Taschenmonster damals so schnell ins Herz geschlossen hat.
Bild: Nintendo
Platz 5 – «Ratchet & Clank»: Auf der Playstation 2 gehörte «Ratchet & Clank» noch zu den Top-Sellern. Danach ging die Serie irgendwie in Vergessenheit. Zumindest bis zum Release des Remakes auf der Playstation 4, welches den Entwicklern ziemlich gut gelungen ist. Man merkt an allen Ecken und Enden, wie viel Liebe in das Abenteuer geflossen ist.
Bild: Sony Interactive Entertainment
Platz 4 – «Crash Bandicoot N. Sane Trilogy»: Diese Trilogie war 2017 ein Kassenschlager für die Playstation 4 und das zurecht. Denn man bekommt dabei gleich drei Spiele von damals in einer toll umgesetzten Neuauflage. Auch wenn sich die Spiele an gewissen Stellen fast etwas schwieriger anfühlen als früher, ist «Crash Bandicoot N. Sane Trilogy» ein gelungener Nostalgie-Trip mit sämtlichen Stärken und Schwächen der Originale.
Bild: Activision
Platz 3 – «Shadow of the Colossus»: Das Spielos war damals auf der Playstation 3 gar kein grosser Erfolg. Umso grösser war die Überraschung, dass ausgerechnet dieser Titel für die Playstation 4 neu programmiert wurde. Doch das Spiel sah bei Weitem nicht aus, als wäre es die Neuauflage eines Klassikers. Es sieht so aus, als wäre es wie für die Playstation 4 gemacht. Die Magie ging in den letzten zwölf Jahren nicht verloren.
Bild: Sony Interactive
Platz 2 – «Zelda: Link's Awakening»: Der Gameboy-Klassiker hat kaum von seinem Charme aus den 90er-Jahren eingebüsst. Ok, vielleicht ist die neue Diorama-Grafik dem einen oder anderen Spieler etwas zu kitschig, dafür geht die Musik richtig ins Herz, nicht wie damals das nervige 8bit-Gedudel.
Platz 1 – «Resident Evil 2»: «So muss ein Remake aussehen» titelten wir dieses Jahr zum neuaufgelegten Zombie-Abenteuer. Und tatsächlich bringt «Resident Evil 2» alles mit, was ein gutes Remake ausmacht. Topaktuelle Grafik und eine spielfreundlichere Kamera heben den Spielspass gegenüber dem Klassiker, ohne dabei die Atmosphäre und das Gameplay zu sehr zu verändern. Unsere Nummer 1.
Erstes Spiel: Mario Bros. (NES) Ich spiele gerade: Borderlands 3 ...und freue mich auf: Cyberpunk 2077 Lieblingszitat: «Right now, you're ranked fifty in the badass leaderboards, which puts you behind my grandma but ahead of a guy she gummed to death. IT TOOK SEVERAL HOURS..» (Borderlands 2)